Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Vom 28. Oktober bis 4. November 2007 besuchten 159 Händler und Kunden aus Europa, Südafrika und Israel auf Einladung von Hyundai Südkorea. Und staunten nicht schlecht darüber, was sie dort zu sehen bekamen. Das Unternehmen Hyundai ist in dem ostasiatischen Land allgegenwärtig.

Die Teilnehmer der VIP-Tour bekamen beim touristischen Teil des Programms auch einen Eindruck von der Geschichte und Kultur des Landes vermittelt. (Foto: Hyundai)

Aus europäischer Sicht spielt die Marke Hyundai sowohl bei Autos als auch bei Baumaschinen bislang noch keine echte Hauptrolle. Ganz anders in ihrem Heimatland. Ob Personenwagen, Busse oder Lastwagen, auf den Straßen wimmelt es von Hyundai. Große Hotels tragen den Namen des Unternehmens ebenso wie Warenhäuser. Daneben betreibt Hyundai eine Universitätsklinik, eine Universität, Sport-, Kultur- und Bildungszentren, baut Gebäude, Schiffe, Schiffsmotoren und -generatoren, komplette Kraftwerke und Industrieanlagen - und nicht zuletzt Baumaschinen und Gabelstapler.

Eine VIP-Reise mit Kunden und Händlern nach Südkorea zu unternehmen, um ihnen dort die Leistungsfähigkeit des Unternehmens Hyundai vor Augen zu führen und damit auch für den europäischen Markt Vertrauen zu gewinnen, ist deshalb nahe liegend. Die Geschäftsleitung von Hyundai Heavy Industries (HHI), die in einer ihrer sechs Unternehmenssparten Baumaschinen und Gabelstapler herstellt, hatte deshalb dazu eingeladen. Die Reaktion der Teilnehmer zeigte durch die Bank, dass diese Rechnung aufging.

Hyundai hat als Gastgeber ein informatives Programmpaket geschnürt. Erste Station war Ulsan, die "Hyundai City", in der sich die Konzernzentrale von HHI befindet. Hier konnten sich die Besucher einen Eindruck von der riesigen Schiffswerft machen, die eine ganze Halbinsel bedeckt. Das Unternehmen ist weltweit die Nr. 1 im Schiffsbau mit rund 15 Prozent Anteil am Gesamtmarkt und sogar 40 Prozent bei großen Containerschiffen. Am gleichen Standort baut Hyundai Motors mit 34.000 Mitarbeitern rund 1,6 Mio. Autos, von denen 1,1 Mio. über die eigene Schiffswerft verladen und weltweit geliefert werden. Dazu kommt die Konzerntochter Kia mit 1,2 Mio. Fahrzeugen. Zusammen peilt man kurzfristig das Überschreiten der Marke von 4Mio. produzierten Autos an.

Die Händler und Kunden von Hyundai Heavy Industries Europe interessierte natürlich besonders die Sparte Construction Equipment, die Bagger, Radlader und Gabelstapler herstellt. Hier legte HHI imposante Wachstumsdaten vor. So stiegen die Umsätze in diesem Bereich von 56,5 Mio. US-Dollar (USD) im Jahr 2002 auf 1.525 Mio. USD in 2006 und rund 2.100 Mio. USD in 2007. Mit seinen Baumaschinen und Staplern hält das Unternehmen weltweit einen Marktanteil von 7 Prozent, in Europa sind es 6,1 Prozent. Der Vertrieb erfolgt über ein Netzwerk von 269 Händlern, davon 64 Händler in Europa und 71 Händler in den USA. Ein vergleichbares Händlernetz wurde für den Gabelstaplervertrieb etabliert.

In Europa hat sich die Anzahl der verkauften Maschinen von 250 Stück im Jahr 1995 auf rund 3000 Einheiten in 2005 mehr als verzehnfacht. Im Jahr 2006 sprangen die Verkaufszahlen auf rund 2700 Baumaschinen und 1500 Stapler, insgesamt also 4200 Maschinen. Gleichzeitig kletterte der erzielte Umsatz auf 230 Mio. Euro. Somit legten beide Werte um gut 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu.

Dieses Wachstum will HHI stabilisieren und weiterführen. Hierzu sollen das Händlernetzwerk ausgebaut und neue Maschinen auf den Markt gebracht werden. So kündigte das Unternehmen für die Jahre 2008 bis 2009 die Einführung einer komplett neuen Maschinengeneration, der "9er Serie", an. Ebenfalls in 2009 soll die Baureihe der gefragten "Zero Tail"-Kurzheckbagger um drei Maschinen mit 8 t, 11 t und 14 t Gewicht ausgeweitet werden. Außerdem soll ein Baggerlader ins Programm kommen.

Ein Rundgang durch die Produktionsstätten zeigte, dass dafür durchaus das Potenzial vorhanden ist. Hier wird nach modernsten Methoden mit 20 Schweißrobotern eigener Bauart gearbeitet. Die Fertigungseinrichtungen genügen höchsten Qualitätsanforderungen und hinterlassen hinsichtlich Organisation und Prozesssteuerung einen hervorragenden Eindruck. Die Baggermontage hat einen Ausstoß von über 13.000 Einheiten im Jahr, dazu kommen über 3.000 Radlader. Die Fertigungsstraße für Minibagger verlassen knapp 2.000 Einheiten jährlich, bei den Gabelstaplern sind es 5.400 Maschinen im Jahr.

Wer Bagger baut, braucht Stahl. Was liegt näher, als den Besuchern aus dem fernen Europa auch diese Bezugsquelle zu zeigen - zumal die sich sehen lassen kann. Hyundai bezieht seinen Stahl aus dem nahe gelegenen Stahlwerk von Posco, dem führenden Hersteller Südkoreas. Das erst 1968 gegründete Unternehmen verfügt in seinen zwei Werken, die 1973 und 1983 fertig gestellt wurden, über eine hochmoderne Stahlproduktion. Mit einem für 2007 geplanten Ausstoß von 50 Mio. Tonnen Rohstahl spielt Posco in der obersten Liga auf dem Weltmarkt mit. Hyundai ist der größte Abnehmer im eigenen Land.

Ein Besuch in dem Trainings- und Ersatzteilzentrum von Hyundai in Eumsung rundete das Fachprogramm ab. Hier wurden die Teilnehmer der VIP-Reise mit viel Applaus von Seiten der Mitarbeiter empfangen und bekamen anschließend eine beeindruckende Maschinenvorführung präsentiert. Bagger und Radlader der neuesten Generation stellten auf dem weitläufigen Testgelände ihre Leistungsfähigkeit beim Fahren und Arbeiten unter Beweis. Im Anschluss hatten die Gäste Gelegenheit, sich selbst ins Cockpit zu schwingen und eigenhändig die Vorzüge zu "erfahren". Ein abschließender Rundgang durch die Schulungsräume und das Ersatzteillager zeigten anschaulich, welchen Wert Hyundai neben der Produktion und Maschinentechnik auch auf den After-Sales-Bereich legt.

Wenn Besucher über 10.000 km anreisen, sollte es nicht bei einem Fachprogramm bleiben. Diesem Gedanken trug Hyundai Rechnung und bot den Gästen ein ansprechendes Begleitprogramm, das die fünftausendjährigen Kultur und Geschichte des Landes begreifbar machte. Neben historischen Tempel- und Palastanlagen kam auch das moderne Korea nicht zu kurz. Ganz besonders die Hauptstadt Seoul, eine dynamische 10-Millionen-Metropole, beeindruckte mit ihren Hochhäusern, dem geschäftigen Treiben der Geschäfts- und Bankenzentren, aber auch den Altstadtmärkten nachhaltig die Teilnehmer dieser von Hyundai perfekt organisierten VIP-Tour.

Einen Gedanken nahmen sicher alle mit nach Hause: Wenn man weiß, dass Südkorea noch bis in die 1960er Jahre als eines der ärmsten Länder der Welt galt, und den heutigen kulturellen und materiellen Wohlstand sieht, wird deutlich, zu welchen Leistungen das Land und seine Menschen fähig sind. Die modernen Industrieanlagen sind in der Regel nicht älter als 30 Jahre. Hier besteht ein riesiges wirtschaftliches Potenzial. Das kleine Land - flächenmäßig etwa so groß wie Ungarn - hat seine endgültige Rolle auf dem Weltmarkt noch lange nicht eingenommen. Produkte von Samsung oder LG sind heute schon weit vorn in der Elektronik und IT-Technik. Auch die Produkte von Hyundai - ob Autos oder Baumaschinen - werden sich mit ihrer Qualität und hohen Wertigkeit und Wirtschaftlichkeit das Vertrauen und die Anerkennung des Marktes zunehmend sichern. Die VIP-Reise 2007 war ein richtiger und wichtiger Schritt auf diesem Weg.

 

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