Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das betonte Bayerns Umweltminister Otmar Bernhard in München anlässlich der Abschlusskonferenz des internationalen Projekts: Klimawandel-Auswirkungen und Anpassungsstrategien im Alpenraum (ClimChAlp). Der Klimawandel führt im Alpenraum vermehrt zu Hochwasser, Muren und Lawinen; grenzüberschreitendes Risikomanagement, Monitoring und konzertierte Anpassungsmaßnahmen sind für die Alpengemeinden daher nicht nur ein wichtiger Sicherheits-, sondern auch Sparfaktor. Das betonte Bayerns Umweltminister Otmar Bernhard in München anlässlich der Abschlusskonferenz des internationalen Projekts.

Bernhard: "Auch in den Bergen wird es zunehmend wärmer, in den Bayerischen Alpen beispielsweise doppelt so stark wie im globalen Durchschnitt. Die Klimamodelle ergeben vermehrte und heftigere Niederschläge im Winter. Anstatt zu schneien regnet es. Sturzfluten, Hangrutschungen und Muren sind die Folge. Im Projekt 'ClimChAlp' wurden daher zum ersten Mal die Herausforderungen des Klimawandels im Alpenraum von Wissenschaft, Politik und Behörden aus allen Alpenstaaten gemeinschaftlich angegangen. Um kritische Bereiche erkennen und Siedlungen effektiv schützen zu können, müssen Hangbewegungen, Hochwassergefahren, Lawinen, Gletscher und Geröllströme gezielt beobachtet werden. Das funktioniert am besten im alpenweiten Dialog über gemeinsame Netzwerke und Datenbanken. So können die Kosten für Schutzbauten und die Schadensbehebung erheblich gesenkt werden", erläuterte Bernhard.

Auf bayerischer Seite verstärkt die Staatsregierung ihre Schutzmaßnahmen für die Bergregionen: Im Klimaprogramm sind zusätzlich 7,5 Millionen Euro für die Stabilisierung der Bergwälder als natürlicher Schutzfaktor vorgesehen. Denn speziell Waldflächen im Hochgebirge sind durch den Klimawandel besonders gefährdet. Der Bergwald oberhalb von Dörfern und Straßen bietet Schutz vor Steinschlag, Erdrutsch und Lawinen. Zudem verhindert der Wald Hochwasser und Überschwemmungen im Unterland.

Mit weiteren 1,5 Millionen Euro wird derzeit ein Vorhersagesystem für Georisiken aufgebaut. Ziel ist, Muren, Hangrutschungen und Felsstürze gezielt mit Computern zu simulieren, um passgenaue Schutz- und Vorsorgemaßnahmen treffen zu können. Das Projekt 'ClimChAlp' (Climate Change, Impacts and Adaption Strategies in the Alpine Space) wurde vom Umweltministerium initiiert. Es startete März 2006 mit einem Gesamtbudget von über 3,5 Millionen Euro. Der Freistaat trug 410.000 Euro, 1,71 Millionen Euro wurden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beigesteuert. An dem Projekt beteiligten sich alle sieben Alpenstaaten (Österreich, Frankreich, Schweiz, Liechtenstein, Slowenien, Italien, Deutschland).

 

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