Mit dem Garten der Royal Horticultural Society in Wisley hat das Europäische Gartennetzwerk (EGHN) unter der Leitung der Stiftung Schloss Dyck einen weiteren starken Partner. Als einer der bekanntesten Gärten Englands wurde Wisley nun als EGHN-Garten ausgezeichnet.
220 Gärten und Kulturlandschaften sind dem Europäischen Gartennetzwerk bereits beigetreten. Auch die Zahl der Internet-Zugriffe steigt stetig - 6,5 Millionen waren es allein in den vergangenen 12 Monaten. Eine positive Bilanz für das Europäische Gartennetzwerk. Besonders freut sich Tillmann Lonnes, Vorstand der Stiftung Schloss Dyck, mit dem RHS-Garten in Wisley in der Grafschaft Surrey nun einen der herausragenden Gärten der Royal Horticultural Society (RHS) als Partner zu haben. Im Rahmen einer internationalen Konferenz im März in Wisley wurde der Garten offiziell als Partnergarten ausgezeichnet.
"Wir sind sehr froh, dass wir zum Europäischen Gartennetzwerk gehören", sagte Marketing- und PR- Managerin Sue Thompson bei der Preisverleihung. "Das EGHN ist eine perfekte Plattform, um über Ländergrenzen hinweg Ideen zu entwickeln und sich zu Problemen auszutauschen, die viele Gärten und Parks in Europa betreffen." Überreicht wurde die EGHN-Plakette vom Projektmanager Tillmann Lonnes sowie vom Vorsitzenden der Internationalen Lenkungsgruppe Alan Thornley.
Aktuelle Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven für Gärten und Parks standen im Mittelpunkt der Konferenz, zu der auf Einladung der EGHN-Partner RHS-Garten Wisley, Surrey County Council und Surrey Gardens Trust 60 Mitarbeiter aus Gärten und Initiativen, politische Vertreter und Interessierte aus Großbritannien und Deutschland gekommen waren. Zu den Themen "Ökonomie", "Soziales" und "Ökologie" präsentierten die Referenten neue Planungs- und Managementkonzepte. Roswitha Arnold vom Landschaftsverband Rheinland hob am Beispiel der Landesgartenschau Leverkusen die Potenziale öffentlicher Parkanlagen für die Stadtentwicklung und für die Qualität eines Wirtschaftsstandorts heraus. Vorgestellt wurden der Garten des Trentham Estate, ein herausragendes Beispiel für die privat finanzierte Wiederbelebung eines historischen Gartens als Teil eines Stadtentwicklungs- projekts, außerdem Bildungskonzepte für Schulen (Beispiel des RHS-Garten Wisley), Programme, die sozial benachteiligten Gruppen den Besuch von Gärten ermöglichen (Beispiel Gateway Gardens Trust) oder Initiativen zur Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels (Beispiel Nymans Garden).
In den anschließenden Workshops hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, Fragestellungen zu vertiefen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. "Die Konferenz hat gezeigt, dass das Interesse der Parks und Gärten an einem internationalen Austausch sehr groß ist. Mit Veranstaltungen wie diesen kann das Europäische Gartennetzwerk unter der Leitung der Stiftung Schloss Dyck hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten", sagte Tillmann Lonnes, Projektleiter des EGHN und Vorstand der Stiftung Schloss Dyck.
Die Royal Horticultural Society (RHS), 1804 als "London Horticultural Society" gegründet, ist eine der führenden britischen Organisationen zur Förderung der Gartenkultur in England und Europa. Zu ihren Aktivitäten gehört neben der Unterstützung von Wissenschaft und Bildung auch die Ausrichtung von Veranstaltungen und Blumenschauen wie der international bekannten Chelsea Flower Show. Zudem betreibt die RHS eine Reihe von Modellgärten. Der RHS-Garten in Wisley in der Grafschaft Surrey ist einer der bekanntesten. Er enthält etwa 30.000 verschiedene Pflanzen-Taxa. Im Juni 2007 wurde das neue Gewächshaus von Königin Elisabeth II. eingeweiht.
Das Europäische Gartennetzwerk EGHN hat zum Ziel, Parks und Gärten als wichtigen Teil der regionalen Kulturlandschaft in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Unter der Leitung der Stiftung Schloss Dyck bringt es Gartenbetreiber, Behörden, Stiftungen, Tourismusagenturen und interessierte Bürger zusammen, um durch die Vernetzung von Parks und Gärten deren Attraktivität zu steigern und sie dauerhaft zu erhalten. Gefördert wird das INTERREG IIIB-Projekt auch vom Ministerium für Bauen und Verkehr sowie vom Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Derzeit arbeiten sechzehn Partner aus Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland im Europäischen Gartennetzwerk zusammen.