Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Schwaben kann mächtig stolz sein! Mit diesen Worten gratulierte Bayerns Umweltminister Otmar Bernhard den beiden aus Schwaben stammenden Gewinnern des Bundeswettbewerbs idee.natur.

Bernhard: "Von 122 bundesweit eingereichten Vorschlägen für neue Naturschutz-Großprojekte hat die Jury die 10 besten ausgesucht, davon stammen zwei aus Bayern. Das Double hat kein anderes Bundesland geschafft. Von solchen kreativen Projektideen geht eine Sogwirkung aus, die auch der 9. UN-Naturschutz-konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt zu gute kommen wird."

Die interdisziplinär besetzte Jury wählte die vom Verein Donautal-Aktiv eingereichte Idee "Das Schwäbische Donautal - Auwaldverbund von nationaler Bedeutung" und die "Allgäuer Moorallianz" der Ost-Allgäuer und Oberallgäuer Landschaftspflegeverbände in die Top 10.

"Die Preisträger müssen jetzt ihr Ideenskizzen zu realisierungsfähigen Konzepten ausarbeiten. Daraus wählt die Jury dann fünf Projekte aus, die der Bund jeweils mit mehreren Millionen Euro fördern wird. Ich drücke die Daumen", so Bernhard.

Der Fokus des 'Donautal-Projekts' liegt auf der Donauaue mit ihren Auwäldern, die rund 10 Prozent der Auwaldfläche Deutschlands stellen. Die Auwälder sind Refugien zahlreicher auentypischer Tier- und Pflanzenarten, z.B. 150 Brutvögel- und 500 Rote-Liste-Arten. Ziel ist, die Aue durch wasserbauliche Maßnahmen wieder regelmäßig zu fluten, historische Waldbewirtschaftung wie Hutewald und angepasste Landnutzung mit Schaf- und Hausschwein-Beweidung wieder einzuführen, gezielt Wildbret, Fisch und Nutzholz zu vermarkten und das Donautal naturverträglich touristisch zu erschließen.

Die Moor- und Streuwiesenlandschaften des geplanten Naturschutzgroßprojekts 'Allgäuer Moorallianz' zählen zu den reichhaltigsten und am besten mit Mooren ausgestatteten Gebieten Deutschlands. Lebende Relikte aus der Eiszeit wie Moor-Birke, Torf-Segge oder Schlankes Wollgras und über 90 gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten, darunter der Blauschillernde Feuerfalter zeigen den hohen Wert des Gebiets.

Ziel des Projekts ist unter anderem, die Moore wieder zu vernässen, Bäche und Quellen zu renaturieren, Moor-Erlebnisstationen zu errichten und Allmendweiden sowie Moor-Alpen zu erhalten.

 

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