Beim 7. Berufswettkampf der bayerischen Landschaftsgärtner erzielten Kajetan Hauke und Florian Kiechle aus der Firma Ideal-Garten in Heimenkirch den ersten Platz. Bei dem zweitägigen Wettbewerb vom 9. bis 10. Mai auf der Landesgartenschau Neu-Ulm traten acht Teams aus ganz Bayern gegeneinander an, um die Planung des Landschaftsarchitekten Guido Schilling aus Augsburg zu realisieren und die bayerischen Teilnehmer am Bundeswettkampf Mitte September 2008 auf der Fachmesse GaLaBau zu ermitteln.
Mit nur einem Punkt Vorsprung siegten die Allgäuer knapp vor dem Team Rainer Heid und Sebastian Fiedler aus Oberschönegg bzw. Großmehring, die 315 von 350 möglichen Punkten erzielten. Oliver Neudel und Andy Werner aus der GaLaBau-Firma Nordgrün Nürnberg GmbH erreichten Platz drei.
Der Präsident des Verbandes GaLaBau Bayern Ulrich Schäfer gratulierte den Siegern: "Mit nur einem Punkt Vorsprung den ersten Platz zu erzielen ist sicher auch ein bisschen Glückssache, zeigt aber auch, wie stark die Konkurrenz ist." Tatsächlich lagen zwischen dem ersten und dem fünften Platz lediglich 11 Punkte. Und Kajetan Hauke ergänzt: "Mir war klar, dass wir zwar ganz gut vorbereitet waren, aber ob es für eine Platzierung reichen würde, war bis zum Schluss fraglich."
Hauke und Kiechle hatten sich intensiv auf den Wettkampf vorbereitet. Neben der Natursteinbearbeitung standen vor allem Baustellenorganisation und Vermessung auf dem Trainingsplan. Jörg Herrhammer, Geschäftsführer der Ideal-Garten eG ergänzt: "Die Konkurrenz war so stark, dass ich um jede Minute froh bin, die wir in die Vorbereitung investiert haben. Hätten wir ein paar Sachen nicht so intensiv besprochen, wäre der eine Punkt zum Sieg vielleicht nicht erzielt worden."
Die kalkulierten 17 Stunden Arbeitszeit wurden bei keinem Team voll ausgeschöpft, obwohl die Natursteinmauer aus Würzburger Muschelkalk aber auch die Mosaikpflasterung aus Dolerit bzw. Granit einiges an Können abverlangte.
Die Mauer wurde als Scheintrockenmauer ausgebildet, verlief in einem Viertelkreis und die Pflasterung parallel dazu. Für viele Teilnehmer stellte dabei die Rundung der Mauer und die damit verbundene Steinbearbeitung die größte Herausforderung dar. Die Strategien und die Herangehensweise an die Bauaufgabe waren bei allen Teilnehmern unterschiedlich, doch führten sie überall zu ansehnlichem Erfolg.
Bei der Bewertung der einzelnen Leistungen ging die Fachjury in Zweier-Teams vor. Die beiden Juroren bewerteten jeweils festgelegte Bereiche bei allen acht Teilnehmergruppen um eine gerechte Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Zu den bewerteten Leistungsbereichen zählte u. a. die Lage- und Höhenmessung, die Belagsarbeiten, der Mauerbau und die Vegetationstechnik.
Dennoch sind sich die Gewinner des diesjährigen Bayern Cups bewusst, dass nun eine noch viel stärkere Konkurrenz wartet. Im September treffen alle Landessieger zur Deutschen Meisterschaft auf der Fachmesse GaLaBau in Nürnberg aufeinander. Dort wird in zwei Tagen das Teilnehmerteam an den Internationalen Meisterschaften im kanadischen Calgary ermittelt. Die beiden Auszubildenden möchten daher die Zeit nutzen und weiter an ihren Fähigkeiten arbeiten und sich noch intensiver vorbereiten.
Die Chancen, dass die Bayern das Ticket nach Kanada ergattern, stehen zumindest statistisch nicht schlecht: zwei der drei letzten deutschen Teams stammten aus Bayern und errangen die Plätze drei bzw. zwei.