Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Zu einem Rückblick, Ausblick und Erfahrungsaustausch im Umgang mit dem Umweltmanagement-Programm: Golf und Natur - lud der Deutsche Golf Verband (DGV) am 19. Mai 2008 zu einer Tagung in den Golf Club St. Leon-Rot ein.

Unter dem Motto "Mehr Qualität? mehr Spiel? mehr Zukunft" folgten rund 70 Platzvorstände, Head-Greenkeeper und Geschäftsführer der Einladung und kamen zu der Erkenntnis, dass Qualitätsmanagement und eine entsprechende Zertifizierung in Zukunft auch für Golfanlagen die Normalität sein werden.
Ein umfassendes Umwelt- und Pflegemanagement auf Golfanlagen wird als betriebswirtschaftliches Instrument zur Optimierung des Spielbetriebs immer wichtiger und gehört mittlerweile in einem modernen und wirtschaftlich geführten Golfclub zum Standardprogramm.

Steve Isaac, Director Golf Course Management, The R&A aus St. And-rews, verdeutlichte in seinem Vortrag die nationalen und geografischen Unterschiede von Golfplätzen weltweit. Nicht nur klimatische Einflüsse wie Temperatur, Wasser und Bodenverhältnisse, so der Schotte, haben Einfluss auf den Charakter einer Golfanlage. Auch gesellschaftspolitische Verhältnisse prägen den Anspruch einer Nation an ihre Gestaltung. Der Schlüssel zum Erfolg einer Golfanlage befinde sich in der harmonischen Balance von Natur, Golf, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen.

Auch Helmut Stais, Auditor der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) plädierte für eine Balance in der Qualitätsstrategie von Golfclubs. Qualität, so der Auditor, sei die Übereinstimmung von Soll und Ist. Um diese Übereinstimmung zu erreichen, sei jedoch eine Reflektion des Selbstbildes sowie eine Offenheit gegenüber dem Fremdbild eines Clubs notwendig. Erst dann könnten individuelle Ziele für die Qualitätsstrategie eines Golfclubs gesteckt werden.

Wie professionell Qualitätssicherung in einem großen Golfclub umgesetzt werden kann, erläuterte Eicko Schulz-Hanßen, Geschäftsführer des gastgebenden Golf Clubs St. Leon-Rot. Allein 28 Mitarbeiter zählt das Greenkeeping-Team, das zusammen die 200 Hektar große Golfanlage in pflegerischem Top-Zustand hält.
Für das Qualitätsziel "Premium-Produkt" setzt sich das gesamte 110 Personen umfassende Service-Team des Clubs ein. Im Rahmen der Tagung erhielt St. Leon-Rot das "Golf und Natur" Silber-Zertifikat.

Hartmut Schneider, Leiter der Rasen-Fachstelle der Universität Stuttgart-Hohenheim und DGV-Berater für Umwelt und Platzpflege, erläuterte die zentralen Anliegen des Umwelt-Konzepts "Golf und Natur" und formulierte als ein Hauptziel, die Natur als Erlebniswert zu vermitteln. Oft fehle es den Clubs allerdings an konkreten Zielsetzungen und differenziertem Bewusstsein. Zu mühsam erscheine die Beschaffung und Aufarbeitung der Planungs- und Betriebsunterlagen. Zur Umsetzung fehle es an Zeit und Geld.
Markus Erdmann, Geschäftsführer der Main-Taunus Golfanlagen, bewies jedoch, dass der Einsatz sich lohne. Er berichtete über Startinvestitionen, die sich rasch durch einen hohen Mitglieder- und Gästezuwachs wieder als Folge von Qualitätssteigerung und Imageverbesserung "einspielten".

Als Zwischenergebnis erbrachte die Tagung, dass Qualitätsmanagement und eine entsprechende Zertifizierung in Zukunft für Golfanlagen die Normalität sein werden. Ob DIN, EN oder ISO: Der Endverbraucher Golfspieler wird früher oder später auch von Golfanlagen ein Zertifikat einfordern.

 

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