Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Handel und Industrieverbände zeigen sich im Vorfeld der spoga+gafa vorwiegend optimistisch Nach einem witterungsbedingt eher bescheidenen Frühjahrsgeschäft setzen Industrie und Handel im Segment der Grünen Branche jetzt auf einen guten Sommer mit deutlich wachsenden Umsätzen.

Rund dreiMonate vor dem Start der spoga+gafa, Internationale Fachmesse für Sport, Camping und Lifestyle im Garten und Internationale Gartenfachmesse, 31. August bis 2. September 2008, in Köln betonten Branchenexperten, dass alle Aktivitäten im Freien weiter voll im Trend lägen.

Der Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie (BSI) spricht gar von einer neuen Lust auf Natur bei den Bundesbürgern. Balkon und Garten hätten für die deutschen Verbraucher einen immer höheren Freizeitwert. Optimistisch zeigten sich Experten des BSI auch im Hinblick auf den Absatz derjenigen Produkte, die für die Camping und Caravaning-Touristen von Interesse sind. Auch im Bereich Schwimmen, Wandern,Radfahren und Tauchen erwartet der Verband imweiteren Jahresverlauf gute Umsätze. Der Trend gehe eindeutig hin zu Qualität, und auch der Aspekt der Sicherheit spiele nach wie vor eine große Rolle, hieß es.

Zur spoga würden entsprechend zahlreiche, den jeweiligen Trends entsprechende Produktneuheiten präsentiert, betonten Verbandssprecher. Dies gelte für Gartenmöbel ebenso wie etwa für Campingartikel, den Grillbereich und den Wassersport.

Die deutsche Sportartikelindustrie erwirtschaftet nach eigenen Angaben einen Jahresumsatzvon rund 10 Milliarden Euro. Der Industrieverband Garten (IVG) zeigte sich vor der weltweit führenden Gartenfachmesse in der Domstadt ebenfalls zuversichtlich. Ansgar Paul, der stellvertretende Verbandsvorsitzende, sprach voneinem optimistischen Start ins erste Quartal 2008. Zugleich räumte er ein, das für einige Sortimente des Frühjahrsgeschäftes, wie Beet- und Balkonpflanzen, Blumenerden sowie teilweise Gartengeräten und Pflanzgefäßen die Umsätze im laufenden Jahr nicht im vollen Umfang nachholbar seien. Allerdings bestünden auch durch die Feuchtigkeit mit ihrem starken Wuchsantrieb Perspektiven für den Bereich der Garten- und Pflegetechnik, betonte Paul. Nach seinen Angaben haben die Auslandsumsätze vieler Mitgliedsfirmen des Verbandes inzwischen die 50-Prozent-Marke erreicht oder sogar schon überschritten. "Die Internationalisierung des Geschäfts blüht und gedeiht", sagte Paul.

Der Fachmann diagnostizierte zudem neue Marktnischen durch den zunehmenden Wunsch nach Entspannung bei den Verbrauchern. Risiken bestünden allerdings durch die noch nicht abschätzbaren Verbraucher-Reaktionen auf die unvermeidbaren Preiserhöhungen auch für die Produkte im Gartensegment. Preistreiber seien auch hier Logistik, Vormaterial, Rohstoffe sowie die Erhöhung der Transportkosten. Hier sieht der IVG allerdings auch Chancen. Der Urlaub zu Hause, im eigenen Garten oder auf Balkonien werde durch die Kostenexplosion neue Impulse erhalten. Der Verband rechnet damit, dass zunehmend mehr Verbraucher Reise- und Mobilitätskosten sparen und stattdessen anspruchsvoll die Gartenfreizeit genießen werden.

Der Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte (BHB) schätzt, dass durch den ungemütlichen Start ins Gartenjahr 2008 die Baumärkte im Bereich Garten bis Ende April etwa 35 Prozent weniger Umsatz erzielt haben, als im Vorjahreszeitraum. BHB-Geschäftsführer John W. Herbert sieht allerdings einen großen Nachholbedarf bei den Hobbygärtnern und erwartet für Mai und Juni deutlich bessere Ergebnisse. Bis Ende desJahres sollte der Umsatz der Baumärkte mit den Gartensortimenten das Vorjahresniveau erreicht haben, so Herbert. Falls der Sommer mitspiele, könnte durchaus noch ein leichtes Plus herausspringen, so der Experte.

Der Barbecue Industry Association Grillverband (BIAG) spricht trotz des nasskalten Saisonstarts 2008 von einem zufrieden stellenden Abverkauf im Handel und setzt auf besseres Grillwetter in den Sommermonaten. Der Trend zu hochwertigeren Geräten und Zubehör mit innovativer Technik für noch besseres, sicheres und gesundes Grillen halte an, erklärte BIAG-Geschäftsführer Kurt Schlieper, der zudem ein weiter steigendes Verbraucherinteresse am Gourmet-Grillen sieht.

Die Bundesfachgruppe Motorgeräte (BuFa-MOT) kündigte für die bevorstehende Gartenfachmesse in Köln die erneute Preisverleihung für die drei Bundessieger MOTORGERÄTE, also die drei bestenBerufsabsolventen des Jahres und gemeinsam mit dem Branchenmagazin AGRARTECHNIK/motorgeräte die Verleihung des Service-Awards für die besten Händler an. Der Verband der Motoristen (VdM) erhofft sich in 2008 eine leichte Umsatzsteigerung und ist zuversichtlich, diese auch zu erreichen, wenn denn das Wetter mitspielt. Umsatzträger der Motoristen im Fachhandel sind nach wie vor die Benzinrasenmäher, Motorsägen und Motorsensen oder Freischneider, hieß es. Zudem boome in Gesamtdeutschland auch der Ersatzteilverkauf und das Reparaturgeschäft, das teilweise zweistellige Zuwachsraten aufweise.

Der Verband Deutscher Garten-Center (VDG) beklagte dagegen in den ersten Monaten des laufenden Jahres zweistellige Rückgänge beim Monatsumsatz und der Kundenzahl. Dagegen sei der Umsatz pro Kunde erfreulicherweise nur ganz leicht gesunken.
Wetterbedingt verloren hätten bis Ende April vor allem die Pflanzen, besonders der Baumschulbereich und die Stauden. Nur Topfpflanzen hätten beim Verkauf leicht zulegen können, hieß es.

Der Pro-K Industrieverband Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff setzt auf weiter hohe Nachfrage nach Konsumgütern aus Kunststoff und erwartet positive Impulse von der Internationalen Gartenfachmesse in Köln.

Der Industrieverband Heimtierbedarf (IVH), der sich ebenfalls auf den beiden Internationalen Kölner Garten- und Freizeitmessen engagiert, blickt nach eigenen Angaben zuversichtlich in die Zukunft. Die Liebe der Deutschen zu Heimtieren ist ungebrochen, betonte ein Sprecher des Verbandes. Mit 23,2 Millionen Heimtieren in deutschen Haushalten sowie 2,1 Millionen Aquarien und 2,3 Millionen Gartenteichen mit Zierfischen sei die Gesamtpopulation im vergangenen Jahr gegenüber 2006 unverändert hoch geblieben. Statistisch gesehen würden in mehr als einem Drittel aller Haushalte in West- und Ostdeutschland somit Heimtiere gehalten. Der Gesamtumsatz der Heimtierbranche lag 2007mit 3,331 Milliarden Euro um 0,6 Prozent über dem des Vorjahres.

 

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