Die erfolgreichen Renaturierungsbemühungen im Königsauer Moos, einem Naturkleinod europäischen Ranges im Landkreis Dingolfing-Landau, können bis 2012 fortgesetzt werden.
Dies erklärte Bayerns Umweltminister Otmar Bernhard heute anlässlich der Übergabe des Förderbescheides des Bayerischen Naturschutzfonds über 750.000 Euro an Landrat Heinrich Trapp.
Bernhard: "Im Königsauer Moos rasten über 100 verschiedene Zugvögel. Es ist Brutplatz und Kinderstube von Kiebitz und Brachvogel, der hier seinen besten Bruterfolg in Bayern erzielt. Und der Naturfreund entdeckt im Sommer den seltenen Moorbläuling-Schmetterling oder die noch von der Eiszeit zeugende Mehlprimel".
Bereits 1990 hat der Freistaat die ökologische Bedeutung erkannt und den Erwerb von zwischenzeitlich 140 Hektar des Unteren Isartals zwischen Landshut und Wallersdorf als Lebensraum für bedrohte Pflanzen und Tiere durch den Landkreis mit Mitteln des Naturschutzfonds unterstützt. Die gekauften Flächen werden Bernhard zufolge schonend und naturgerecht bewirtschaftet und teilweise wieder vernässt. "Durch die Zusammenarbeit von Landkreis, Landwirten, Gemeinden, Regierung von Niederbayern, Amt für ländliche Entwicklung, Naturschutzverbänden und dem Landschaftspflegeverband soll das Königsauer Moos als Keimzelle der Artenvielfalt langfristig bewahrt und verbessert werden", so Bernhard.
Intakte Moore sind nach den Worten Bernhards Refugien bedrohter Tier- und Pflanzenarten und leisten einen wichtige Beitrag zum Hochwasserschutz. Denn der Moorboden saugt Niederschläge wie ein Schwamm auf und gibt das Wasser erst langsam an Bäche und Gräben ab. Ein austrocknender Moorboden zersetzt sich hingegen und gibt klimaschädliches Kohlendioxid und grundwasserschädliches Nitrat frei. "Moore sind Alleskönner, ihre Wiederherstellung ist ein Herzstück bayerischer Umweltpolitik", so der Umweltminister.
Das Königsauer Moos im unteren Isartal zwischen Dingolfing und Pilsting ist eines der letzten großen Niedermoorgebiete in Bayern. Aufgrund seines außergewöhnlichen naturschutzfachlichen Wertes wurde das Königsauer Moos von der Europäischen Union als Fauna-Flora-Habitat- sowie als Vogelschutzgebiet in das europäische Lebensraumnetz Natura 2000 aufgenommen.
Im unteren Isartal bildeten sich in der Nacheiszeit vor etwa 10.000 Jahren ausgedehnte Niedermoore. Der Torf wurde lange Zeit gestochen und als Brennmaterial verwendet. Die Ende des 19. Jahrhunderts begonnene Isar-Regulierung bewirkte dann eine starke Entwässerung der Moorböden.