Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das Thema Sportplatzbau bleibt für die Fachwelt interessant, das zeigte die große Resonanz auf das 105. Rasenseminar der Deutschen Rasengesellschaft (DRG) am 26. und 27. Mai in Neu-Isenburg. Rund 100 Teilnehmer kamen zu der Veranstaltung mit dem Schwerpunkt Überarbeitung der DIN 18035, Teil 4.

Dr. Harald Nonn referierte über die geplanten Änderungen in der DIN bei Rasenflächen von Sportplätzen, Dipl.-Ing. Marko Münster über die Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit im Labor und bei bestehenden Anlagen unter besonderer Berücksichtigung der Messverfahren.

Münster wies auf die Notwendigkeit von Vergleichsuntersuchungen hin, damit zukünftig reproduzierbare Ergebnisse im Sinne der Anwender ermittelt werden können. Während einer Exkursion zum Sportpark Neu-Isenburg gab es praxisnah Informationen über die Auswirkungen mehr oder weniger brauchbarer Substrate für den Sportplatzbau.

Sabine Rosenberg, Dienstleistungsbetrieb Sportpark Neu-Isenburg, ging mit Spaten und Bohrstock den unterschiedlichsten Tragschichtsubstraten, vom Tennenbelag über Naturrasen bis hin zum Kunststoffrasen der jüngsten Generation, auf den Grund.

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die Präsentation künstlicher Beleuchtung von Stadionrasen. Ing. Nico van Vuuren, SGL (Stadium Grow Ligthing), erläuterte den Lichtbedarf und die Belichtungssteuerung bei Rasengräsern. Notwendig sei ein komplexes Datennetzwerk zur Steuerung des SGL-Belichtungs-Konzeptes, um eine optimale Wirkung bei der Belichtung von Rasengräsern zu erzielen, so van Vuuren. Dabei erfassen Messsonden rund um die Uhr Daten für Temperatur, Feuchtigkeit und Lichtintensität.

Auswertungsprogramme liefern dann die für die jeweilige Stadionsituation notwendige Belichtungsregelung. Dieses Verfahren wurde im vergangenen Winter in Frankfurt und in Wolfsburg getestet. Weltweit nutzen inzwischen zahlreiche Stadien das SGL-Konzept, vornehmlich in Großbritannien. Die Anschaffungskosten richten sich nach der Anzahl der Module (4 bis 6 MU 360), ebenso die Energiekosten. 500.000 KWh sind erforderlich, um einen Deckungsgrad von 70 Prozent zu erreichen.

Im Abschlussbeitrag "Tendenzen im Sportplatzbau aus der Sicht des Planers", resümierte Dipl.-Ing. Bernd Schnabel, Büro S. Lukowski + Partner, dass der Einsatz von Kunststoffrasen zwar den Tennenbelag ablösen, nicht aber den Naturrasen verdrängen wird. Dieser Einschätzung schlossen sich die meisten Seminarteilnehmer an.

 

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