Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Abwanderung von Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau in Thüringen hat in den letzten Jahren zugenommen. Wir spüren einen deutlichen Trend Richtung Westen, sagte Roger Baumeister, Referent für Aus- und Weiterbildung beim Fachverband GaLaBau Hessen-Thüringen e V. (FGL). Aber auch das europäische Ausland wird immer wichtiger für die Auszubildenden, die sich um einen Job bemühen. Auswirkungen für den Azubi-Markt werden erst erkennbar sein, wenn mehrere Jahrgänge nicht mit neuen Auszubildenden besetzt werden können.

Zwar belegen nach Verbandsangaben neue Umfragen der Branche, dass unter den sieben gärtnerischen Fachrichtungen der Garten- und Landschaftsbau seine Spitzenposition weiter ausgebaut hat. "In Thüringen und anderen neuen Bundesländern ist die Zahl der Jugendlichen im ausbildungsfähigen Alter aber in einem sehr kurzen Zeitraum dramatisch eingebrochen", so Baumeister. Nach eigenen Angaben sind die Ausbildungszahlen in Thüringen inzwischen fallend. Von bisher durchschnittlich 100 Azubis in einem Ausbildungsjahrgang ist die Zahl 2007 auf 70 zurückgegangen.

Als Grund für diesen Rückgang verweist Roger Baumeister auf den demographischen Wandel, der sich immer stärker bemerkbar macht. "Dieser Entwicklung versucht das Ausbildungsförderwerk der Garten- und Landschaftsbauer (AuGaLa) bundesweit durch den Einsatz von so genannten 'Referenten zur Nachwuchswerbung’ entgegen zu wirken. Diese Kollegen werben gezielt auf Berufsbildungsmessen oder Ausbildungsforen für den Beruf und die Ausbildung zum Landschaftsgärtner", so Baumeister.

Als eine Chance sieht Roger Baumeister die weitere Umsetzung der erfolgreichen Imagekampagne der Landschaftsgärtner. "Mit dem Label 'Ihre Experten für Garten & Landschaft’ und dem dazugehörenden Logo haben wir eine Marke geschaffen, die uns hilft und die wahrgenommen wird. Zudem überarbeiten wir unsere Qualitätsansprüche innerhalb der Ausbildung immer wieder und geben sie in Form von Seminaren, die auch die Ausbilder betreffen, an unsere Betriebe weiter. Letztlich bieten wir Angebote, bei denen jeder Einzelne entscheiden muss, ob er sie wahrnehmen will oder nicht."

 

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