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Mit dem Niedrigwasserinformationsdienst (NID) erweitert Bayern sein Vorsorgekonzept gegen Trockenheit und passt sich an die Herausforderungen des Klimawandels an. Das betonte Umweltminister Otmar Bernhard heute zum Start des NID in Lenggries.

Bernhard: "Auch das Wasserland Bayern muss sich auf immer trockenere Sommer einstellen. Bis 2050 rechnen Klimaforscher mit einem Temperaturanstieg um weitere 1,7 Grad. Im Sommer könnte es um ein Fünftel weniger regnen. Unser neuer, bayernweiter 'Dürre-Check' informiert ab sofort online über Niederschläge, Grundwasserstände, Wassertemperaturen und Wasserstände an Flüssen und Seen."

So erhalten dem Minister zufolge Wasserversorger, Landwirtschaft, Wirtschaft oder Tourismus besser aufbereitete Informationen als bisher über eine bevorstehende Wasserverknappung und können schneller Vorsorgemaßnahmen einleiten. Kommunen können beispielsweise frühzeitig Rasensprengen einschränken, Landwirte ihre Bewässerung anpassen und wasserintensive Industriebetriebe ihre Produktion umstellen. Mit dem 'Dürre-Check' will Bernhard aber auch die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot nehmen: "Wer weiß, dass Wasser knapp ist, geht sparsam damit um."

Bayern begegnet dem Klimawandel mit einem vielschichtigen Wasserressourcenmanagement: Knapp die Hälfte der 23 staatlichen Talsperren verbessern bei Trockenheit den Abfluss der Bäche und Flüsse. Und mit den mittelfränkischen Speicherseen im Überleitungssystem wird Wasser aus dem wasserreichen Donaugebiet über die Wasserscheide in das wasserärmere Maingebiet gepumpt. Insgesamt stehen derzeit 150 Millionen Kubikmeter Wasser für die Niedrigwasseraufhöhung zur Verfügung.
"Bayernweit wird wertvolles Wasser für Trockenzeiten gespeichert. Zum Beispiel im Sylvensteinspeicher - ohne sein Wasser hätte man im Jahrhundertsommer 2003 die Isar wohl zu Fuß durchqueren können", so Bernhard.

Neben der Wasserführung der Flüsse gilt es auch die Trinkwasserversorgung für längere Trockenperioden zu rüsten. Daher wird derzeit geprüft, ob durch den Verbund lokaler Anlagen vor allem im ländlichen Raum eine höhere Flexibilität erreicht werden kann. Durch die aktuell laufende Überprüfung der Grundwasservorkommen in Bayern soll ein Gesamtbild der noch verfügbaren Trinkwasserreserven erstellt werden.

 

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