Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Keine Messe trifft so genau die Schnittmenge der Interessen von Kommunen, Garten- und Landschaftsbaubetrieben, Planungs- und Architekturbüros sowie an professionellem Gerät interessierten Privatleuten wie die GaLaBau in Nürnberg. In diesem Jahr gab es vom 17. bis 20. September schon die 18. Ausgabe dieses im Zweijahresrhythmus durchgeführten internationalen Branchentreffs in den Nürnberger Messehallen.

Der Unimog U 20 als universeller Geräteträger (Foto: DAIMLER)

Neue kompakte Baureihe Unimog U 20 jetzt am Markt

Für Mercedes-Benz ist die GalaBau das ideale Feld zur Präsentation des Unimog, in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Geräteherstellern. Tatsächlich stammt ein großer Teil des legendären Rufes der Unimog-Geräteträger aus dem Einsatz im kommunalen Dienst und eng verwandten Bereichen. Das Universal-Motorgerät (Unimog) zeichnet sich durch hohe Leistung, vielfältige Einsatzmöglichkeiten mit Anbaugeräten in kaum überschaubarer Fülle und eine einzigartige Robustheit aus.

Mit dem U 20 mit 110 kW (150 PS), bis 8,5 t zGG, ist in diesem Jahr eine dritte Baureihe auf den Markt gekommen, zugeschnitten auf den Bedarf kleinerer Kommunen mit klar definierten Leistungsanforderungen. Von den Profi-Geräte­trägern U 300 - U 500 unterscheidet sich der U 20 in seiner enormen Wendigkeit (der Wendekreis von 12,60 Metern hat Pkw-Format), im geringeren Fahrzeug­gewicht, im niedrigeren Preis und schließlich in seiner Ausrichtung auf bestimmte Einsatzbedingungen. Für gelegentliche Mäharbeiten hat der U 20 beste Voraus­setzungen, steht dies aber dauernd auf dem Dienstplan, würde der Anwender möglicherweise auf Kraft und Mähbreite eines U 400 zurückgreifen. Ähnliches gilt für den Winterdienst. Als Reaktion auf Kundenwünsche gibt es den Unimog U 20 ab dem Frühjahr 2009 in einer zusätzlichen Variante mit 9,3 t zulässigem Gesamt­gewicht. Die entsprechenden zulässigen Achslasten betragen vorne 5,0 t und hinten 5,0 t. Mit dieser Auflas­tung verfügt der Unimog U 20 bei einem Leergewicht von rund 5,3 Tonnen einschließ­lich Kipp-Pritsche auch bei montierten Anbau­geräten über eine beachtli­che Nutzlastreserve. Neu ab 2009 ist auch der luft­gefederte Fahrersitz, der dann als Sonder­aus­stattung erhältlich ist.

Die Typen U 300, U 400 und U 500 aus der Reihe der Geräteträger - von 110 kW (150 PS) bis 210 kW (286 PS), bis 16 t zGG - bewegen sich genau wie der U 20 in den Anwendungsbereichen Winterdienst, Grünflächenpflege, Straßenunterhaltung und Transport und sind dabei auch auf hohe Leistungsvolumina ausgelegt. Einmalig ist die Wechsellenkung VarioPilot. Mit wenigen Handgriffen lassen sich Lenkrad und Pedalerie zum Beispiel von der linken auf die rechte Seite schieben, um etwa Mäharbeiten am Straßenrand besser überwachen zu können. Die Baureihe repräsen­tiert den beinahe grenzenlos vielseitigen und sehr leistungsstarken Geräte­träger, wie er in größeren Kommunen, von Straßenbauämtern und Lohnunter­nehmen häufig eingesetzt wird. Die Fahrzeuge haben Portalachsen, permanenten Allradantrieb mit sperrbarem Längsdifferenzial, und Differenzialsperre an der Hinterachse. Geräte werden über die fahrzeugeigene Hydraulik oder Zapfwellen angetrieben.

Bei der dritten Unimog-Reihe handelt es sich um die hochgeländegängigen U 3000 bis U 5000 mit 115 kW (156 PS) bis 160 kW (218 PS), bis 14,1 t zGG. Sie werden häufig bei der Waldbrandbekämpfung, in der Energiewirtschaft und im Katastrophen­schutz eingesetzt.

Auf dem Stand von Mercedes-Benz wurdenvier Unimog ausgestellt: Unimog U 20 mit Frontauslegermähgerät MFK 400 von Mulag (Oppenau) und Mähkopf MK 1100 sowie Torsionsrahmen

Dieses Mähgerät wurde speziell für den Unimog U 20 und für die in Kommunen häufig anfallenden Mähaufgaben im Rahmen der Straßenunterhaltung entwickelt. Als Frontauslegermähgerät bietet es eine Que­rve­rschie­bung von 1500 Millimetern und wird über die Frontzapfwelle ange­trieben. Die Reichweite beträgt 5,10 m ab Fahrzeugmitte und ist sowohl im Rechts- wie im Linksbetrieb einsetzbar - ein wichtiger Aspekt der Flexibilität bei der Pflege von Straßenbegleitgrün auch auf schmalen Straßen. Zur Verbesserung der Sichtverhältnisse lässt sich der Ausleger schräg nach vorn schwenken. Ein effektives und gefahrloses Arbeiten auch bei hoher Reichweite garantiert der vom Fahrerplatz aus hydraulisch sperr­bare Torsionsrahmen: Er verhindert eine Schräglage des Fahrzeugs bei der Arbeit mit seitlichem Ausleger. In der Transportstellung wird der Ausleger vor dem Fahrerhaus zusammengeklappt.

Unimog U 20 für Landschaftspflegearbeiten mit Holzhäcksler, niedriger Pritsche und Ballastgewicht am Heck

Bäume und Astwerk zu beseitigen ist eine Kommunen häufig gestellte Aufgabe, die oft unter Zeitnot erledigt werden muss einschließlich des Abtransports des Häcksel­gutes. In der hier gezeigten Kombination ist der Häcksler HF 200 von Dücker (Stadtlohn) für eine Holzstärke von 200 Millimetern ausgelegt und wird über die Frontzapfwelle des Unimog angetrieben. Drei Messer zerkleinern bis zu acht Kubikmeter Holz in der Stunde. Die Pritsche des Aufbauherstellers Söder ist komplett aus Stahl gefertigt und sehr niedrig. In Verbindung mit der neuen kleinen Bereifung 315/60 R22,5 kann eine Ladehöhe von ca. 1,15 m erreicht werden, was sich besonders beim häufigen Beladen mit Hand und Schaufel positiv bemerkbar macht. Optional bietet Söder auch hohe Bordwände an, so dass ein so genannter Hackschnitzelaufbau entsteht und die gewonnenen Holz-Hackschnitzel mit derselben Kombination auch transportiert werden können.

Unimog U 20 mit Frontseilwinde und Palfinger Ladekran

Nicht nur kräftig soll der Unimog im Zusammenspiel mit seinen Geräten sein, sondern auch auf relativ kleinem Raum einsetzbar. Solche Anforderungen erfüllt die ausgestellte Kombination. Der hinter dem Fahrerhaus montierte Palfinger Ladekran PK 6001 ruht auf einem separaten Rahmen mit speziellen Stützen. Das erleichtert die häufige Ladearbeit in kommunalen Betrieben und dem Garten- und Land­schafts­bau. Die hydraulischen Stützen verschwinden durch ein patentiertes teleskopisches Prinzip komplett in der Fahrzeugkontur, stehen also nicht seitlich über. Die Leistungen: maximal 700 kg bei 7,2 m Reichweite . Die beidseitige Flursteuerung kann auf Wunsch durch eine Funkfernsteuerung ergänzt werden. Ebenfalls ist eine Schlauchausrüstung für den Greiferbetrieb erhältlich.

Der gesamte Kranaufbau ist über Container-Twistlock-Verschlüsse schnell wechsel­bar mit dem Fahrgestell verbunden und kann innerhalb von Minuten zum Beispiel gegen einen Streuautomaten von Gmeiner (STA 1500 TCFS) für den Winterdienst ausgetauscht werden. Somit steht dann die volle Nutzlast des Unimog für Streumittel zur Verfügung: 1,5 Kubikmeter Trockenstoff und 650 Liter Sole.

Mercedes-Benz Unimog U 400 in Agrarausführung mit Frontmulcher UM 27 sowie Uni-Seitenmäher USM 21

Landwirtschaft und Landschaftspflege sind im Alltag von Lohnunternehmern und von Landwirten dicht beieinander liegende Einsatzfelder. Genau dafür ist diese Gerätekombination der Firma Dücker gedacht. Der Frontmulcher verfügt über eine Arbeitsbreite von 2,70 Metern, seine Zapfwellendrehzahl liegt bei 1000/min. Der am Heck angebrachte Seitenmäher bearbeitet eine Fläche von 1,80 Meter Breite. Unimog und Geräte sind auf Höchstleistung ausgelegt: Sie können unter günstigen Bedingungen pro Stunde acht Kilometer Randstreifen und Böschung mähen.

Ein Bedienpult für viele Geräte - ISOBUS

Eine Spezialität der Unimog-Geräteträger (Baureihe U 300 bis U 500) stellt der ISOBUS dar. Nach umfangreichen Praxiserprobungen ist das universelle System in die Serienfertigung gegangen. Es ermöglicht eine einheitliche Bedienung völlig verschiedener An- und Aufbaugeräte über Drehknöpfe und Drucktasten. Über eine genormte (ISO)Schnittstelle erfolgt die Datenübertragung zwischen ISOBUS-Terminal im Fahrerhaus und dem Geräte-Controller am Anbau­gerät. Die Daten werden gespeichert und stehen jederzeit zum Abruf bereit. Verschiedene Anbaugeräte lassen sich so ohne Vorprogrammierung und ohne Umstellung der Software mit einem Bedienterminal steuern. Das hohe Maß an Kompatibilität wurde zuletzt noch ergänzt durch eine GPS-gestützte Einsatz­daten­erfassung als Grundlage für Leistungsnachweise zum Beispiel im Winterdienst oder für die Abrechnung privater Dienstleister.

Spezialisten unter sich

Der Unimog kommt aus einem "Werk im Werk". Der Produktbereich Sonderfahr­zeuge (PBS) verfügt innerhalb des großen Produktionsstandortes Wörth, der größten Lkw-Fertigung Europas, über eine eigene Fertigungsstraße. 750 Mit­arbeiter sind damit beschäftigt, im Jahr rund 2000 Mercedes-Benz Unimog und 1000 Mercedes-Benz Econic zu bauen, ein vornehmlich auf die Abfallentsorgung zugeschnittenes Lkw-Fahrgestell mit Niederflurkonzept. Man ist hier in vielen Branchen zu Hause, wird der Unimog doch in sehr unterschiedlichen und oft extreme Anforderungen stellenden Einsatzfeldern genutzt, ob nun der neue U 20, die Geräteträger U 300, U400 und U 500 oder die Modelle der hochgelände­gängigen Baureihe U 3000, U 4000 und U 5000. Neben Winterdienst und Grün­flächen­pflege und anderen Arbeiten im Garten- und Landschaftsbau haben sich die Unimog aus Wörth bei der Waldbrandbekämpfung, bei der Baum­verpflanzung, beim Profilieren von Gräben und Bohren von Erdlöchern, Rangierarbeiten auf der Schiene oder Rettungsdiensten in unwegsamem Gelände bewährt. Das "Universal-Motor-Gerät" gibt es nun seit 60 Jahren, mehr als 325000 Einheiten sind bisher gebaut worden.

 

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Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Daimler AG - Mercedes-Benz Werk Wörth

Produktbereich Sonderfahrzeuge
76742 Wörth
Deutschland

Tel.: +49 (0)7271/71-0
Fax: +49 (0)7271/71-8363

Email:
Web: http://www.mercedes-benz.de/unimog-info

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