Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Sie ist selten geworden in Deutschlands Landschaft: Die Trockenmauer. Heute ist sie oft nur noch ein stiller Zeitzeuge alten Steillagenweinbaus. Einst angelegt, um extreme Schräglagen für den Weinbau nutzbar machen zu können, haben die mit Trockenmauern terrassierten Grundstücke für den kommerziellen Weinbau dieser Tage kaum mehr Bedeutung.

Dies liegt daran, dass der Terrassenlagen-Weinbau nur unter großem Aufwand zu bewirtschaften und mit der zunehmenden Mechanisierung im Weinbau nicht mehr vereinbar ist.

Als kulturhistorisches und ökologisches Landschaftselement werden die traditionellen Natursteintrockenmauern heute jedoch wiederentdeckt und deren Sanierung teils staatlich gefördert. Naturnahe Trockenmauern gewinnen aber auch bei Gartenbesitzern zunehmend an Beliebtheit. Denn mit einer Trockenmauer lässt sich mit einfachen Mitteln ein wertvolles und schönes Biotop schaffen.

Im Gegensatz zum üblichen Mauerwerk werden Trockenmauern "trocken", das heißt ohne Mörtel, gemauert. Die Stabilität erhält das Mauerwerk allein durch das wohldurchdachte Aufeinanderlegen der Steine in einem vorgegebenen Winkel. In den Hohlräumen zwischen den Steinen können ganz spezielle, dem extremen Standort angepasste Pflanzenarten angesiedelt werden, die man sonst im Garten nicht findet. Besonnte Trockenmauern sind außerdem attraktive Lebensräume beispielsweise für Wildbienen, Erdkröten oder Eidechsen.

Der Bau einer Trockenmauer bietet sich an, wo abrutschende Hänge abgefangen oder Gartenbereiche voneinander getrennt werden sollen. Sie können aber auch als sonnige Sitzbänke oder Kräuterspiralen den Garten bereichern. Bis zu einer Höhe von 80 Zentimetern können die natürlichen Mauerwerke auch vom Laien errichtet werden. Den Bau höherer Mauern sollte man wegen der notwendigen fachgerechten Hintermauerung lieber dem Profi überlassen.

Weitere Informationen: Eine Anleitung zum Bau einer Trockenmauer finden Sie auf den Seiten der Gartenakademie Rheinpfalz unter "Trockenmauern im Garten".

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