Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das 1. FBB-Symposium Fassadenbegrünung ist erfolgreich und zu unserer Zufriedenheit verlaufen, zog Dr. Gunter Mann, Präsident der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB) als Organisator ein positives Fazit. Das erstmals ausgerichtete Fassadenbegrünungssymposium in Remscheid wurde von den vier Verbänden Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL), Bundesverband GaLaBau e.V. (BGL), Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V. (BDLA) und Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. (FVHF) mit veranstaltet.

Die Akteure des 1. FBB-Fassadenbegrünungssymposiums (v.l.n.r.): Wolfgang Groß (BGL), Dr. Gunter Mann (Präsident FBB), Sven Taraba, Dr. Ursel Oberschelp (FBB), Dr. Manfred Thönnessen, Prof. Dr. Frank Ulrich Vogdt, Gert Moegenburg (FVHF), Prof. Dr. Manfred Köhler, Prof. Christoph Althaus, Thorwald Brandwein. Es fehlt: Dr. Karl-Heinz Kerstjens (FLL) (Foto: Gunter Mann, FBB)

Den Auftakt der Veranstaltung, bei der über 50 Teilnehmer anwesend waren und bei der viele Fachfragen diskutiert wurden, machte Prof. Dr. Manfred Köhler mit seinem Vortrag zur Historie und positiven Wirkungen von Fassadenbegrünungen. Zu den positiven Argumenten führte er u.a. aus, dass begrünte Fassaden durch Verdunstung kühlen, nach eigenen Untersuchungen werden etwa 200 Liter pro etwa 1m² innerhalb einer Vegetationsperiode verdunstet. Dazu kommen Energiesparungen von bis zu 25% und Lärmreduzierungseffekte von bis zu 5 dB(A).

Dr. Manfred Thönnessen führte detailliert Ergebnisse zu Feinstaubbindung durch Kletterpflanzen aus. Ein Vergleich mit Staubniederschlagsdaten verschiedener Städte belegt die Relevanz der Filterleistung von Fassadenbegrünungen mit Wildem Wein. Den Teil der bautechnischen Voraussetzungen begrünbarer Fassaden übernahm Prof. Dr. Frank Ulrich Vogdt. Nach seinen Ausführungen ist die Wahl der Fassadenbegrünungen auf die Außenwandkonstruktionen abzustimmen. Nicht jede Konstruktion lässt einen Bewuchs durch Selbstklimmer zu. Fassadenbegrünungen sind zu planen, dabei müssen insbesondere auch die Belange der Standsicherheit berücksichtigt werden.

In einem anschaulichen Vortrag demonstrierte Prof. Christoph Althaus die Gestaltungsmöglichkeiten mit Fassadenbegrünungen. Die Anforderung der Verfügbarkeit von passenden Kletterhilfen ist von Herstellerseite weitgehend erfüllt. Es liegt in der Verantwortung der Planer, die Eignung von Systemen für den jeweiligen Planungsfall zu überprüfen. Fassadenbegrünung ist eine nur bedingt standardisierbare Grünform. Thorwald Brandwein beschrieb in seinem Vortrag typische Mängel und Schäden an begrünten Fassaden. Angemessene Ausführung und "Langzeitbetreuung" begrünter Fassaden schließen i.d.R. Schäden aus und steigern ihren Nutzen.

Die Qualität der Ausführung beeinflusst den Aufwand für Pflege und Instandhaltung. Mit Pflege und Wartung beschäftigte sich Sven Taraba. Je nach gewählter Pflanzenart entsteht das Maximum des Pflegeaufwandes in verschiedenen Phasen des Lebenszyklus und hält über verschieden lange Zeiträume an. Bezüglich der Begrünungsfläche steigen die Kosten proportional, bei der Begrünungshöhe jedoch sprunghaft.

Zum Ende der Veranstaltung, die fachkompetent von Dr. Ursel Oberschelp moderiert wurde, berichteten Firmen und Institute über besonderen Produkte und Systeme zur Fassadenbegrünung und machten damit einen interessanten Abschluss des gelungenen 1. Fassadenbegrünungssymposiums, das sicherlich seine Fortsetzung im nächsten Jahr finden wird.

 

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