Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit sinkenden Temperaturen gehören Schneeräumen und Glatteisbekämpfung wieder zur Tagesordnung der Grundstücksbesitzer, die aufgrund ihrer Haftungspflicht für die Sicherheit auf den angrenzenden Bürgersteigen, Gehwegen und Treppen sorgen müssen. Allerdings weist die Bayerische Gartenakademie darauf hin, dass das Streuen von Salz erhebliche Probleme mit sich bringen kann.

Streusalze gelangen ins Grundwasser, sie schädigen den Boden, Pflanzen, Bauwerke und Kraftfahrzeuge. Hundebesitzer beklagen, dass grobe Salzkörner an den Pfoten ihrer vierbeinigen Freunde Entzündungen und Schmerzen hervorrufen. Für den Gehsteig und die Wege zum Haus verwendet man am besten salzfreie abstumpfende Streumittel. Dazu gehören Granulate, Splitt oder Sand. Sie können nach dem Einsatz zusammengekehrt und wieder verwendet werden. Das Umweltbundesamt hat zur Orientierung den "Blauen Engel" auf salzfreie Streumittel vergeben. Nur bei besonderen Gefahrenstellen (starkes Gefälle, Treppen) und in außergewöhnlichen Situationen (Eisregen) ist ein Streusalzeinsatz angebracht.

Leider bleibt das Streusalz (meist Natriumchlorid) nicht auf der Straße. Es gelangt in den Boden, in Bäche und ins Grundwasser. Hohe Salzanteile im Boden ändern die Zusammensetzung und die Struktur des Bodens - der Boden verschlämmt und die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Pflanzen wird beeinträchtigt. Junge Wurzeln werden geschädigt, der Holzzuwachs bleibt schwach, Blätter verbräunen und im schlimmsten Fall stirbt die ganze Pflanze ab. Immergrüne Gehölze leiden stärker als andere Gewächse, da ihre Wurzeln auch während der winterlichen Vegetationsruhe wachsen und aktiv sind. Zusätzlich erzeugt salzhaltiges Spritzwasser an den grünen Pflanzenteilen Schäden.

Der Chloridanteil des Auftausalzes wird vor allem in durchlässigen Böden ausgewaschen und gelangt ins Grundwasser. Im Wasser von nahe verkehrsreicher Straßen gelegenen Brunnen wurden sehr hohe Chloridwerte gemessen.
Bei jahrelanger Streusalzanwendung wird der Boden im Extremfall unfruchtbar. Nur salztolerante Pflanzen können diesen Bedingungen trotzen. Salztolerante Stauden stammen beispielsweise häufig aus küstennahen Gebieten, deren Böden von Natur aus höhere Salzgehalte besitzen.

Gärten neben stark befahrenen Straßen werden im Winter durch salzhaltiges Spritzwasser stark belastet. Zäune und Hecken bieten vor Spritzwasser kaum Schutz. Erleichterung für ihre Pflanzen kann ein aufgeschütteter Wall zur Straße hin bieten, der am besten mit salztoleranten Pflanzen bestückt wird.

Salzverträgliche Gehölze

  • Erbsenstrauch Caragana arborescens
  • Faulbaum Frangula alnus
  • Feld-Ahorn Acer campestre
  • Feld-Ulme Ulmus minor
  • Kartoffel-Rose Rosa rugosa
  • Kreuzdorn Rhamnus cathartica
  • Krummholz-Kiefer Pinus mugo
  • Kupfer-Felsenbirne Amelanchier lamarckii
  • Sanddorn Hippophae rhamnoides
  • Schwarzer Holunder Sambucus nigra
  • Schwarz-Kiefer Pinus nigra

Noch ein Tipp: Lagern Sie mit Salz angereicherten Schnee nicht auf Gartenflächen mit offenem Boden.

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