Auch wenn es in diesem Jahr nicht so aussieht - die Winter hierzulande werden immer wärmer. Das führt zu Unterbrechungen der einstmals langen Frostperioden. Wärmere und kältere Perioden wechseln sich häufiger ab.
Die Auswirkungen dieser Veränderungen auf Grasland hat das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung der Universität Bayreuth gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum München untersucht.
Die Wissenschaftler legten im Botanischen Garten der Universität Bayreuth 30 Versuchsfelder mit verschiedenen Kräutern und Gräsern an. Die Hälfte der Felder war mit einer Rasenheizung versehen. Damit wurden fünf zusätzliche Tauperioden zu den drei im Winter 2005/2006 aufgetretenen erzeugt.
Im folgenden Sommer wurden die Felder abgeerntet und die Pflanzen und der Boden wurden untersucht. Im Schnitt produzierten die Pflanzen bei häufigeren Tauperioden zehn Prozent mehr Biomasse. Ihre Wurzellänge war allerdings verringert. Die einzige messbare Veränderung im Boden war eine Erhöhung der Cellobiohydrolase-Aktivität. Der Abbau von Zellulose hatte also zugenommen.
Die Forscher gehen davon aus, dass ein erhöhter Stickstoffgehalt im Boden für die beobachteten Effekte verantwortlich ist, da Stickstoff hauptsächlich beim Wechsel zwischen Frost- und Tauphasen freigesetzt wird.