Mit Perspektivenwechsel in die Zukunft - Die angehenden Meister und Techniker müssen heute schon mit den Rüstwerkzeugen und Kompetenzen ausgestattet werden, die es ihnen erlauben, sich auf dem Markt von morgen zu bewähren. Dazu gehören neben guter fachlicher Qualifikation auch Führungskompetenzen. Der GaLaBau hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er flexibel ist und auf Konjunkturschwankungen rasch reagieren kann.
Er hat sich auf attraktive Nischen spezialisiert und "Produkte” entwickelt, die sowohl den Kundenwünschen entsprachen, als auch den Bedürfnissen der Siedlungsökologie und des Umwelt- und Naturschutzes gerecht wurden. Kaum eine Sparte im Agrarbereich konnte seine Stellung auf dem Markt so gut behaupten, bzw. sogar ausbauen wie der GaLaBau.
Gut vorbereitet wird er sich auch in den nächsten Jahren den Herausforderungen des Marktes stellen. Der notwendige Führungsnachwuchs muss optimal trainiert werden. Würde den jungen Leuten an der Fach- und Technikerschule in Veitshöchheim der Lehrstoff "Businessplan” als "trockene betriebswirtschaftliche Materie” vermittelt werden, würden sie sich von diesem zentralen Thema distanzieren. Seit über sieben Jahren erarbeiten die künftigen Techniker im Projektunterricht ganz praxisnah einen Businessplan. An einer konkreten Fallstudie setzen sich die Studierenden in einer knapp 10-tägigen Bearbeitungszeit mit den Handlungsfeldern der Unternehmensführung auseinander.
In die "Chefetage gehen"
Selbst wenn sich nur 10 Prozent der Nachwuchskräfte in absehbarer Zeit selbständig machen sollten, so ist es für ihren Lernzuwachs enorm wichtig, sich "in die Chefetage” zu begeben, um mit diesem Perspektivenwechsel ( Bild 1 Perspektivenwechsel)
Businessplan nicht nur für die Bank
Ein Businessplan wird nicht erst dann aktuell, wenn Geld von der Bank benötigt wird. In Form eines Betriebskonzeptes stellt er ein wichtiges Dokument dar, um eigene Ziele aufzustellen und zu überprüfen. Das tägliche Geschäft verhindert es oft genug, das eigene Handeln kritisch zu reflektieren. Den Studierenden wurde so recht deutlich, wie wichtig es ist, sich zumindest einmal jährlich die Zeit nehmen, um den gegenwärtigen Zustand des Betriebes kurz und prägnant zu beschreiben und Pläne für die Zukunft schriftlich festzuhalten. Zentrale Punkte des Betriebskonzeptes sind hierbei die Marktanalyse und daraus abgeleitet eine Geschäftsstrategie mit entsprechendem Marketingmaßnahmen. Die Umsetzung mußte konkret festgelegt werden unter Berücksichtigung der Personalwirtschaft und Finanzlage. So wird der Businessplan ein wertvolles Steuerungsinstrument. Es galt, ein schlüssiges Konzept zu präsentieren und dabei die Einzigartigkeit des eigenen GaLaBau-Betriebes herauszustellen. Sich von der Masse abzuheben ist, nicht nur im Businessplan gefragt.
Die Geschäftswelt der Finanzdienstleister wimmelt von mehr oder weniger sinnigen englischen Ausdrücken. Diese Begriffe sollten von den zukünftigen Führungskräften verstanden werden. In einem Prüfungsgespräch wurde deutlich, dass allzu viele Begriffe sich als Blendwerk herausstellen. Das Internet stellt unzählige Mustergliederungen zur Verfügung
Flyer für einen gezielten Werbezweck
Die angehenden Techniker werden nicht zu Unternehmensberatern oder Werbegrafikern ausgebildet. Sie sollen jedoch die Qualität und den Aufwand für die Leistungen einschätzen können, die professionelle Dienstleister für den Garten- und Landschaftsbau erbringen. Bestandteil der Aufgabenstellung neben dem Businessplan war es, einen Werbeflyer für Privatkunden zu entwickeln.
Nachhaltiges Lernen
Bekanntlich ist der Lernzuwachs am besten, den man selbst erschlossen, erarbeitet und ausprobiert hat. Dies gilt auch für Projekte im fachtheoretischen, betriebswirtschaftlichen Bereich. Selbsttätiges Lernen erhöht die Effektivität und Effizienz. Die jungen Führungskräfte werden künftig die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge besser verstehen und damit ihre Aufgaben in der Praxis mit einem gestärkten Selbstwertgefühl erfüllen. Mit dieser Ausarbeitung und dem anschließenden mündlichen Prüfungsgespräch haben sie einen breiten Grundstock für die Kernkompetenzen des Berufsalltags gelegt.