Angesichts des demografischen Wandels in unserer Gesellschaft kommt neuen Planungsansätzen für den urbanen Raum eine immer größere Bedeutung zu. Für Rolf von der Horst, Geschäftsführer der STADT und RAUM Messe und Medien GmbH und Kooperationspartner der FSB für die Bereiche »Urbaner Raum« und »Spielplätze«, bleibt das nicht ohne Auswirkung auf die Inhalte von Sonderveranstaltungen und Sonderschauen im Rahmen der Internationalen Leitmesse für Freiraum, Sport- und Bäderanlagen, die vom 28. bis 30. Oktober 2009 in Köln stattfindet.
"Was vor einigen Jahren noch unter dem Stichwort der »barrierefreien Planung« für »gehandicapte« Menschen gelegentlich als besonderer Planungsansatz diskutiert wurde, ist inzwischen mit Blick auf die älter werdende Bevölkerung auf erhöhte Akzeptanz gestoßen". Das Rahmenprogramm zur Messe und die Sonderschauen auf dem STADT und RAUM-Areal der FSB tragen dem Rechnung: »Stadt im Wandel. Design für Alle!« ist (bezeichnenderweise) der Arbeitstitel des Kongresses, den EDAD («Europäisches Institut Design für Alle Deutschland e.V.«) und der Fachbereich Architektur der Fachhochschule Köln als wichtige Kooperationspartner »federführend« vorbereiten.
Auch Ausstellungspartner von STADT und RAUM greifen dieses Thema auf der FSB gestalterisch auf. So die Firma Playfit, die anstelle einer einzigen Präsentationsfläche in der Halle ihre Geräte in Form eines »Fitness-Parcours« mit verschiedenen »Stationen« vorstellt: Die Spielgeräte-Firma aus Hamburg verbindet die Elemente Spiel, Gesundheit und Training im Freien, ohne eine Altersgruppe auszugrenzen. Ergänzend dazu ist eine Sonderschau geplant, die die gesamte Palette der Park- und Stadtmöbel umfasst - bis zur Sitzbank, die sowohl für den Rollator als auch für den Kinderwagen Platz zum Abstellen bietet…
Vom demografischen Wandel betroffen ist der gesamte urbane Raum - Stadtplätze und Straßen, Parks und Grünflächen, Freiräume und Spielplätze. Auch Spielplätze? Zumindest hatte der Nürnberger Bürgermeister Horst Förther von rund zwei Jahren mit der Vokabel »Senioren-Spielplatz« vor allem in der Boulevard-Presse für Schlagzeilen gesorgt - ein Begriff, mit dem sich viele nur schwer anfreunden können. Denn »schließlich geht es keinesfalls darum, eine Stadt für Alte oder ›Behinderte‹ sondern vielmehr eine Stadt für Alle zu schaffen!«, so von der Horst. Das bedeute Umdenken und erfordere Kreativität, Planungsvielfalt und durchaus sensible Differenzierung. Ein Ansinnen, das auch die Thematik des renommierten Deutschen SPIELRAUM-Preises 2009 aufgreift.
Deutscher SPIELRAUM-Preis 2009: Spielräume für Alle!
Am 30. Oktober 2009 wird - im Rahmen der FSB, Internationale Fachmesse für Freiraum, Sport- und Bäderanlagen, in Köln zum 8. Mal der Deutsche SPIELRAUM-Preis verliehen. Der mit Sachpreisen im Wert von über 21.000 Euro hochdotierte und renommierte Wettbewerb zeichnet Spielräume mit innovativem Charakter aus, die modellhaft und wegweisend für die Spielraumgestaltung sind.
Diesmal geht es um »Spielräume für Alle!«. Die Ausloberin, die STADT und RAUM Messe und Medien GmbH, trägt damit auch dem wichtigen Thema »Demografischer Wandel« Rechnung. Denn die Spielräume sollen in Planung und Gestaltung schwerpunktmäßig für die Nutzung von - beispielsweise durch Geschlecht, Alter, Mobilitätsgrad - verschiedenen Gruppen konzipiert sein. Sie sollen das »Miteinander« strukturieren und die vielseitige Aneignung des Raumangebots ermöglichen und fördern, ohne dass dies zu Interessenskonflikten zwischen den unterschiedlichen Nutzergruppen führt. Das (Generationen / Alter / Mobilität /Geschlecht... übergreifende) Gestaltungsprinzip des Spielraums soll dabei sämtliche Gestaltungselemente (Topografie, Vegetation, Ausstattung usw.) und die unterschiedlichen »Kompetenzen« und Bedürfnisse der Nutzer berücksichtigen. Was vor Kurzem noch unter dem etwas spekulativen Stichwort »Senioren-Spielplatz« diskutiert wurde, wird nun umfassender betrachtet…
In der Messehalle 3.2 werden auf der Sonderfläche STADT und RAUM mehrere Dutzend Repräsentanten aus Planungsbüros und aus kommunalen Ämtern zur Preisverleihung erwartet und für ihre hervorragenden Projekte durch die Fachjury mit Urkunden und wertvollen Preisen ausgezeichnet. Zugleich wird eine attraktive Fotoausstellung mit den Projekten der Gewinner und einer begleitenden Lichtbilderschau präsentiert. Zur Jury gehören Prof. Dr. Stefan Bochnig (freier Landschaftsarchitekt, Büro Gruppe Freiraumplanung, Langenhagen und Professor an der FH Höxter, Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung), Dagmar Gast (freischaffende Landschaftsarchitektin / BDLA, Berlin), Ulrich Gerlach (Architekt BDA und langjähriger Geschäftsführer des hannoverschen Wohnungsbauunternehmens GbH), Rolf von der Horst (Herausgeber und Chefredakteur der Fachzeitschrift STADT und RAUM), Dr. Ronald Kunze (Mitglied des Vorstands der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung e.V. / SRL, Büro für Städtebau und Kommunalberatung, Langenhagen), Gerhard Mlynczak (Stadt- und Spielraumplaner, Leiter des Dortmunder Büros für Kinderinteressen), Gert Wittmoser (langjähriger Leiter »Straßen- und Grünplanung, Ingenieurbau« der Stadt Lüneburg).
Einsendeschluss für die Bewerbungsunterlagen ist der 24. August 2009.