Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Minus von 7,3 Prozent bei stabilen Beschäftigungszahlen. Hoffen auf Wirkung der Konjunkturpakete. Die 917 Mitgliedsfirmen im Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB), Berlin, verzeichneten im 1. Halbjahr 2009 einen Umsatzrückgang. Nach einem leichten Plus von 1,5 Prozent im Jahr 2008 meldeten die Unternehmen in einer Blitzumfrage des Verbandes zur Jahresmitte ein Minus von 7,3 Prozent. Für die kommenden Monate bleiben die Baustoff-Fachhändler eher skeptisch.

Im 2. Halbjahr 2009 rechnen 52 Prozent der Mitglieder an den bundesweit 2.200 Betriebsstätten mit fallenden Umsätzen. 27 Prozent schätzen die weitere Entwicklung unverändert ein, während lediglich jeder Fünfte einen Umsatzzuwachs erwarten.

Allein durch das Wirksamwerden der Konjunkturpakete I und II erwarten die Mitgliedsfirmen ab Herbst 2009 eine leichte Entspannung und eine gewisse Nachhaltigkeit in der weiteren Entwicklung.

"Den drastischen Rückgang im Wohnungsneubau kann unsere Branche nicht durch den Zuwachs bei der Modernisierung kompensieren", erläutert BDB-Präsident Stefan Thurn. Hier habe die Politik eine wichtige Regelfunktion, um dem erschreckenden Rückgang bei den Baugenehmigungen und Fertigstellungen entgegen zu wirken. "Wir dürfen diese Thematik nicht weiter auf die lange Bank schieben, sonst können wir nur noch sehr schwer gegensteuern", gibt Thurn zu bedenken. "Für Familien haben wir in Ballungsgebieten heute schon viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Aufgrund unserer demografischen Entwicklung fehlt darüber hinaus auch altersgerechter Wohnraum."

Die dramatische Situation im Wohnungsbau sei bei den Politikern noch nicht angekommen, stellt Thurn bei seinen Gesprächen immer wieder fest.

Anteil Privatkunden nimmt weiter zu / Zahl der Beschäftigten bleibt stabil

Mehr als ein Viertel des Umsatzes entfallen im Baustoff-Fachhandel zwischenzeitlich auf das Geschäft mit Privatkunden. Der Umsatzrückgang belief sich in diesem Segment im 1. Halbjahr 2009 auf fünf Prozent, während der Rückgang bei den gewerblichen Kunden acht Prozent betrug.

Wie ein Blick auf die regionale Entwicklung zeigt, meldeten die Händler aus Rheinland-Pfalz (minus 2,6 Prozent), Saarland (minus 4,7 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (minus 5 Prozent) die geringsten Umsatzeinbußen, während die Händler in Brandenburg (minus 13,4 Prozent) und Thüringen (minus 14,9 Prozent) deutlichere Rückgänge hinnehmen mussten.

Erfreulich sind die Zahlen, die den Arbeitsmarkt betreffen. Mit einem Anstieg von 0,6 Prozent entwickelte sich die Zahl der Beschäftigten leicht positiv. "Beratungskompetenz und Servicequalität sind die Stärken des Baustoff-Fachhandels. Hierbei sind gut ausgebildete und kontinuierlich weitergebildete Mitarbeiter das A und O", weiß Stefan Thurn auch aus seinem Unternehmen.

 

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