Eine besonders hartnäckige Grünalge verärgert in diesen hochsommerlichen Tagen so manchen Besitzer der rund fünf Millionen Garten- und Schwimmteichen in Deutschland: Haematococcus. Davor warnt der in Hof ansässige Wasserbiologe und Teichspezialist Ralf Griesbach. Verbraucheranfragen bei der bundesweit ersten kostenfreien Online-Algenhotline zeigten, dass sich die Algen-Unterart Haematococcus in diesen Kleingewässern zumeist als roter oder bräunlicher Belag an Teichboden und -wänden festsetze.
Die auch gegenüber Filtertechnik resistente Mikroalge sei an sich keine Neuentdeckung, erläutert Griesbach. Jedoch sei sie in der Vergangenheit stets nur in unkritischer Menge aufgetreten. "Das ändert sich gerade, wie bundesweite Beobachtungen bestätigen", sagt der Diplom-Biologe. Gerade in diesem Sommer vermehre sich die gegen klassische Bekämpfungsmethoden resistente Alge explosionsartig. Viele Gewässer würden förmlich zu "Erbsensuppe". Die Schwebealge überdauere Trockenzeiten und selbst winterliche Temperaturen problemlos. Ihr rotbräunlicher Farbstoff - ein Carotinoid - schütze sie nicht nur vor UV-Strahlung, sondern sogar vor Nährstoffmangel.
Dennoch konnten fränkische Wissenschaftler inzwischen die Widerstandskraft von Haematococcus mit einer umweltverträglichen Lösung brechen, wie der Spezialdienstleister Lavaris Lake auf seiner Internetseite vermeldet. Demnach schafft eine abgewandelte Anwendung und Dosierung des Schutzmittels AlgoClear mit dem patentierten Dreifachwirkstoff SpektroSorb Abhilfe.
Die Empfehlung der Wasserexperten bei vermehrtem Haematococcus-Befall: Bei der Erstanwendung solle das für Flora und Fauna unbedenkliche Mittel in doppelter Konzentration, an den beiden Folgetagen in einfacher Dosierung dem Wasser zugegeben werden. In zahlreichen Fällen habe diese Nebenwirkung des eigentlich zur Bekämpfung klassischer Blau- und Grünalgen entwickelten Wirkstoffs bereits sehr gute Erfolge gebracht, so der Hersteller.