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Egal, ob Sebastian Vettel seine noch junge Formel-1-Karriere am 1. November mit dem Weltmeistertitel krönen wird - ein deutscher Gewinner beim ersten Rennen auf dem neuen Racetrack steht schon fest: die Rastatter Firma HAURATON. Sie zeichnet verantwortlich für die Entwässerungstechnik der Rennstrecke, die ebenso revolutionär ist, wie der futuristische Kurs des Yas Marina Circuit auf der Abu Dhabi City östlich vorgelagerten Insel.

(Foto: Hauraton GmbH & Co. KG)

20 Kilometer innovativer Rinnen des badischen Unternehmens wurden hier auf dem 170 Hektar großen Gelände verlegt - der größte Auftrag in seiner Geschichte. "Die Anforderungen waren sehr hoch", so HAURATON-Geschäftsführer Marcus Reuter, "sowohl an unser Planungsteam als auch an unser Entwässerungssystem."

Die Rinnen müssen Hochgeschwindigkeit aushalten

Bei der Formel 1 wirken unbeschreibliche Kräfte. Während der 56 Runden eines Rennens werden von den Formel-1-Boliden Geschwindigkeiten bis zu 320 km/h erreicht. Es kommt nicht nur auf Fahrer und Auto, sondern auch auf die Qualität der Strecke an. Höchste Sicherheitsstandards mussten erfüllt werden. "Wir konnten unseren Auftraggeber überzeugen", erklärt Reuter, "sowohl was das Material betrifft, als auch die Handhabung, die Betriebssicherheit und Langlebigkeit unserer Entwässerungsrinnen."

Zwei Rinnensysteme wurden aus dem innovativen Sortiment von HAURATON in Abu Dhabi für die Oberflächenentwässerung der Strecke verwendet: RECYFIX HICAP Typ G und FASERFIX SUPER 100 - 300. Letztere werden auch als temporärer Kabelkanal genutzt. Die Leitungen können dank der speziellen T- und Kreuzverbindungen besonders leicht und flexibel verlegt werden. "Bei den RECYFIX HICAP Rinnen, die über eine hohe hydraulische Leistung verfügen, sind die Schlitzaufsätze aus Guss gefertigt, also sehr belastbar. Das hat sich zum einen bei Transport und Einbau ausgezahlt, denn die Rinnen sind extrem unempfindlich gegen Bruch. Zum anderen macht es sie besonders geeignet für diesen speziellen Bestimmungsort: Schließlich entsteht durch die hohe Geschwindigkeit der Boliden eine enorme Sogwirkung. Binder- und Deckschicht der Streckenführung können direkt angebracht werden, was den Einsatz besonders praktikabel macht. Auch eine radiale Verlegung ist möglich", beschreibt Reuter das Spitzenprodukt aus dem Hause HAURATON. Da es sich beim Rennstreckenprojekt um den größten Auftrag in der Firmengeschichte handelt, war HAURATON in Abständen mit Entwässerungsexperten vor Ort.

"Wir bieten diesen Task Force-Service gerne an", so Reuter, "obwohl es bei der Verlegung unserer Rinnen nicht der Betreuung von Spezialisten aus unserem Hause bedarf. Im Gegenteil: Zu den Vorteilen unserer Produkte gehören nicht nur Belastbarkeit und innovative Technik, sondern auch die einfache Handhabung, die die Arbeit beim Einbau effizient macht."

Eine komplexe Architektur der Entwässerungswege

Die Rinnen übernehmen mit ihrer hohen hydraulischen Leistung auch Aufgaben eines Regenwasserkanals entlang der Strecke. Die asymmetrische Sinkkastenkonstruktion, die außerhalb der Fahrbahn liegt, sowie die dezente Oberfläche ermöglichen es, dass sie nicht nur technischen, sondern auch ästhetischen Anforderungen genügen. Darauf wurde bei der Luxusstrecke größter Wert gelegt. Denn nicht nur durch seine Streckenführung durch den Hafen steht das Rennen in dem aufstrebenden Emirat dem Grand Prix von Monte Carlo in nichts nach.

Anspruchsvoll wie das Material war auch die logistische und planerische Arbeit. Hoch- und Tiefbau mussten zeitlich exakt aufeinander abgestimmt werden. "Als die Tribünen, gebaut wurden, waren Schwerlastkräne im Einsatz. Der Streckenbau lag in den jeweiligen Abschnitten für diese Zeit still und damit auch die Arbeit an der Oberflächenentwässerung", erklärt Reuter die besonderen Herausforderungen des Projekts. Die Rennstrecke war zudem nicht die einzige Baustelle: Parallel zu ihr wurde das Yas Marina Hotel gebaut, durch das die Strecke gewissermaßen hindurchführt. Beide Baustellen hatten die gleichen Zufahrtsstraßen. "Das alles musste auf engem Raum miteinander koordiniert werden: Tunnel, Rennstrecke und Hochbauprojekte", so Reuter. Lieferzeitpunkt, Transportwege und Baubegleitung waren minutiös aufeinander abzustimmen.

Wenn am 1. November die schwarz-weiße Zielflagge geschwenkt wird, dann markiert dies das erfolgreiche Ende einer circa zweijährigen Bauphase. Rund sechs Monate davon wurden HAURATON-Produkte eingebaut. Dabei haben die Rinnen bereits einen ersten Belastungstest bravourös überstanden. Denn beim Streckenbau wird die letzte Deckschicht der Fahrbahn erst ganz zum Schluss aufgetragen. Auf Untergrund und Tragschicht wird zunächst nur die Binderschicht aufgebracht. Der endgültige Fahrbahnbelag ist das Heiligtum der Rennstrecke und wird nicht mehr mit schwerem Baufahrzeug befahren. "Die Binderschicht dient also während der Bauphase als Straßenbelag. Unsere Rinnen müssen allerdings schon in die Binderschicht eingebaut werden und stehen dabei 4 cm - die Höhendifferenz bis zur späteren Deckschichtoberkante - aus dem Boden heraus. Somit sind sie während der gesamten Bauphase den Belastungen durch Schwerlasttransporte in erhöhtem Maße ausgesetzt."

Besonderen Belastungen ausgesetzt waren auch alle, die an Ort und Stelle tätig waren. Für die Mitarbeiter von HAURATON und die Aachener Ingenieure und Architekten des Büros Tilke GmbH & Co. KG, die für den Bau der gesamten Rennstrecke verantwortlich zeichnen, waren vor allem die klimatischen Verhältnisse ungewohnt. "Es ist schon wesentlich wärmer als in Europa, subtropisch halt", schmunzelt der HAURATON-Geschäftsführer. "Alle Baumaßnahmen mussten natürlich den klimatischen Bedingungen angepasst werden. Das ist uns problemlos gelungen. Aber was macht die Hitze auf der Baustelle schon aus, wenn man dafür an einem so außergewöhnlichen Projekt mitwirken kann. Wir haben tolle Produkte, die von Auftraggebern ausgewählt wurden, die von allem nur das Beste einsetzen wollten. Das macht uns sehr stolz." Wird er das Rennen am 1. November verfolgen? "Natürlich, schließlich wird das ein Krimi", so Reuter. Dass die Rinnen halten, weiß er. Aber nicht, ob Sebastian Vettel den Kurs, den sein Unternehmen mit ausgestattet hat, durch einen Sieg adelt. Dafür drückt ganz HAURATON die Daumen.

Das Rastatter Unternehmen HAURATON ist seit mehr als 50 Jahren erfolgreich auf dem Markt. Mit heute weltweit 17 Niederlassungen gehört HAURATON zu den Marktführern auf dem Gebiet der Entwässerungs- und Versickerungssysteme. In den vier Leistungsbereichen TIEFBAU, GALABAU, AQUABAU und SPORTBAU bietet HAURATON über 200 verschiedene Produkte an, wobei das Sortiment kontinuierlich ausgebaut wird. Mit der Einführung der Kunststoffrinnen und des SIDE-LOCK-Arretierungssystems sowie einem individualisierten Katalog im Internet gilt HAURATON als Innovationsführer der Branche. Auf der Referenzliste stehen internationale Projekte wie der Heathrow Airport und das Fußballstadion des FC Arsenal in London, das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart oder der neue Berliner Hauptbahnhof.

 

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Hauraton GmbH & Co KG

Werkstraße 13
76437 Rastatt
Deutschland

Tel.: +49 (0)7222 9580
Fax: +49 (0)7222 958110

Email:
Web: http://www.hauraton.com/

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