Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Es ist fünf vor zwölf, der Bodenschutz muss endlich ein zentrales Thema des Umweltschutzes werden, wenn wir diese endliche Ressource für die Nachwelt nutzbar erhalten wollen, fordert die Präsidentin des Bundesverbands Boden (BVB), Prof. Dr. Gabriele Broll, anlässlich des internationalen Tag des Bodens.

Broll fordert insbesondere mehr Bewusstsein für den Boden. Die dringende Notwendigkeit zeige u.a. der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung, in der die Themen Boden und Bodenschutz nicht erwähnt werden. Immerhin würden sich aber die Regierungsparteien dazu bekennen, die Inanspruchnahme neuer Flächen für Verkehrs- und Siedlungsfläche reduzieren zu wollen.

Broll fordert hier mehr Aktivitäten. Diese seien dringend erforderlich, denn seit der Festlegung des Nachhaltigkeitszieles im Jahr 2002, den Flächenverbrauch auf 30 ha im Jahr 2020 zu reduzieren, sei nicht viel passiert und die Inanspruchnahme ökologisch wertvoller Böden nach wie vor auf einem unakzeptablen hohen Niveau.

"Die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme ist aus Sicht des Bodenschutzes auch deshalb dringend erforderlich, weil der Boden u.a. ein wichtiger Kohlenstoffspeicher und damit ein wichtiger Klimaschutzfaktor ist," gibt Broll zu bedenken.

Das Schwerpunktthema der diesjährigen Veranstaltung der Kommission Bodenschutz des Umweltbundesamtes zum Tag des Bodens wird daher begrüßt. Die Kommission wird am 4. Dezember in Berlin im Bundespresseamt ihre Vorschläge für eine konsequente Flächensparpolitik und effiziente Flächennutzungspolitik vorstellen. Um dieses durchzusetzen, sei vor allem auch Bodenbewusstsein notwendig.

Broll erinnert, dass der internationale Tag des Bodens am 5.12., der im Jahr 2002 erstmals auf der Tagung der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) in Bangkok ausgerufen wurde, der Öffentlichkeit die Bedeutung und Schutzbedürftigkeit der Ressource "Boden" näher bringen und das Bewusstsein für dieses Umweltmedium stärken soll. Bereits seit mehreren Jahren finden deshalb Anfang Dezember zentrale Veranstaltungen zum Tag des Bodens in Berlin statt. Broll hofft hier auf eine rege Beteiligung auch jenseits der Fachwelt, insbesondere auch der Politik. Beteiligt an den Veranstaltungen sind neben Bundesumweltministerium und UBA Umweltbundesamt u.a. auch Fachverbände, wie die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft, der Ingenieurtechnischen Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling und der BVB.

Als fester Programmpunkt wird jeweils der "Boden des Jahres" für das folgende Jahr ausgerufen, dieses Jahr unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit.

Der Boden des Jahres 2010 ist der Stadtboden. Kommunen, Schulen, Hochschulen, Museen, Institute, Verbände und Vereine werden für 2010 aufgerufen, Aktionen zu planen, um die Böden ihrer Städte in den Blickpunkt zu rücken. Eine weitere, maßgeblich vom Bundesumweltministerium geplante Veranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des Bundes-Bodenschutzgesetzes am 3.12. im Bundespresseamt, soll aus Sicht des BVB auch Anlass sein, die Fortschritte im Bodenschutz kritisch zu hinterfragen und Vorschläge für die Weiterentwicklung vorzustellen.

 

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