Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Es ist ein leidiges Thema im Tiefbau: Wurzeleinwüchse können Rohrleitungen schädigen und ihre Funktionsleistung einschränken. Auch Gehwege und Straßenbeläge sind häufig von Wurzelwuchs betroffen. Auslöser ist meist eine großflächige Bodenverdichtung und -versiegelung: Ist der unterirdische Lufthaushalt nicht ausreichend gewährleistet und die Wasser- und Nährstoffzufuhr begrenzt, suchen sich Baumwurzeln Wege, um diese Defizite zu kompensieren.

HS®-Baumwurzelbelüfter (Foto: Funke Kunststoffe GmbH)

So geschehen auch auf der Hoppecker Straße in Brilon. Bis zu 60 Jahre alte Linden hatten hier ihre Spuren auf Bürgersteigen und Straßen hinterlassen. Da die Stadt ohnehin einen Neubau der Fahrbahn und Gehweganlagen sowie eine Erneuerung sämtlicher infrastruktureller Leitungen geplant hatte, sollte das Problem gleich mit angegangen werden. Die Lösung bot die Funke Kunststoffe GmbH: Das Hamm-Uentroper Unternehmen hat einen HS®-Baumwurzelbelüfter auf den Markt gebracht, der nicht nur für gutes Bodenklima sorgt, sondern dadurch auch intakte Straßenverhältnisse sichern hilft.

Die Schäden am Straßenbelag auf der Hoppecker Straße zwischen Kreisverkehr Gartenstraße und Derker Tor in Brilon waren immens. Wurzelwuchs hatte hier Bürgersteige und Fahrbahn angehoben und teilweise aufbrechen lassen. Ausgelöst worden war dies durch die bis zu 60 Jahre alte Linden, die die Straße säumten. "Baumwurzeln suchen sich ihren Weg, wenn sie durch großflächige Bodenversiegelung unterirdisch zu wenig Luft und Nährstoffe erhalten", erklärt Verkehrsplaner Dipl.-Ing. Burkhard Risse, Geschäftsführer bei Hoffmann & Stakemeier Ingenieure GmbH, wie es dazu kommen konnte. Bei der neuen Fahrbahn und den Gehweganlagen, die zusammen mit der Erneuerung sämtlicher infrastruktureller Leitungen umgesetzt werden sollten, wollten die Auftraggeber, Stadt und Stadtwerke Brilon, auf Nummer sicher gehen. Wurzelwuchs sollte der Vergangenheit angehören - ohne dass die Hoppecker Straße allerdings ihren Alleecharakter einbüßen musste.

Schlechte Luft bei Bodenklasse V

"Ursprünglich haben wir geplant, dass nach Abzug der aus statischen und standortbedingten Gründen zu fällenden Bäume 17 Bäume des alten Bestandes stehen bleiben sollten. Die Kosten für den Erhalt eines Baumes wurde mit Hilfe eines Gutachtens auf ca. 5 000 bis 7 500 Euro geschätzt", erinnert sich Bauleiter Dipl.-Ing. Thorsten Franke von den Stadtwerken Brilon. Ohnehin ist der Aufwand für den Erhalt bestehender Bäume im Zuge von Tiefbauarbeiten enorm. In Brilon hatte man hiermit bereits Erfahrungen gesammelt. Verkehrsplaner Risse: "Die Wurzeln müssen dabei bis zu einer Tiefe von rund 60 cm manuell freigelegt werden. Zu dem hohen Zeit- und Kostenaufwand kommt hinzu, dass die Standsicherheit der alten Bäume nicht zu 100 % gewährleistet ist und eine Beschädigung der Wurzeln während der Tiefbauarbeiten niemals ausgeschlossen werden kann.

Aus diesen Überlegungen heraus blieb nur die Fällung der alten Linden und die Pflanzung junger Bäume. Ein Bodengutachten hatte gezeigt, dass das Erdreich im Baugebiet mit Steinen durchsetzt ist und einen hohen Lehmanteil aufweist, weshalb die Luftdurchlässigkeit gering ist. Um vorsorglich Schäden durch unkontrollierten Wurzelwuchs zu verhindern, musste deshalb eine externe Lösung gefunden werden, wie die 33 neuen Bäume gemäß den Empfehlungen der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) auch "ohne hohen Pflegeaufwand ihre Funktionen erfüllen können".

Funke hat die Lösung

Bei der Erstellung des Bepflanzungskonzeptes stießen Auftraggeber und Planer auf das Produkt von Funke. Wie es der Kernkompetenz der Hamm-Uentroper entspricht, besteht der HS®Baumwurzelbelüfter aus Kunststoffsegmenten aus dem Kanal- und Rohrleitungsbau. "Das Konzept ist einfach, aber sehr wirksam: Der Baumwurzelbelüfter verfügt über einen 160 bis 230 mm teleskopierbaren Aufsatz mit einem geschlitzten Deckel und ein 1,50 m langes geschlitztes Standrohr mit Bodenverankerung. Nach dem fachgerechten Einbau sorgt er für ausreichende Luftzufuhr im Wurzelraum. Die Wurzeln müssen sich keine anderen Wege mehr suchen und lassen Fahrbahn- und Gehwegbeläge unberührt", fasst Funke-Fachberater Ralf Erpenbeck die Funktionsweise des innovativen Produktes zusammen. Die Tiefbauer vom ausführenden Unternehmen Heckmann Bau GmbH & Co. KG sind von der einfachen Handhabung überzeugt: "Der teleskopierbare Aufsatz lässt sich optimal an die Einbausituation vor Ort anpassen."

Einfacher Einbau

Der Einbau geschieht schnell und einfach: An der Stelle, wo ein Baum gepflanzt werden soll, wird eine Pflanzgrube ausgehoben. Ein Erdbohrer erstellt Belüftungsbohrungen bis auf ca. 2,30 m Tiefe. Nun wird das HS®-Baumwurzelbelüfter-Unterteil senkrecht in das ausgehobene Loch eingesetzt. Das Oberteil wird anschließend mit der angeformten Verbindungsmuffe DN/OD 110 aufgesetzt. Der verbleibende Ringspalt zwischen Bohrwand und Unterteil wird mit dränfähigem Schüttgut - im Briloner Fall mit einem Substrat der Körnung 8/32 - verfüllt. "Auf die Sohle der Pflanzgrube haben wir einen speziellen Langzeitdünger gegeben, der die Wurzeln nachhaltig mit Nährstoffen versorgt und in tiefere Schichten anziehen soll. Auf diesen Wurzellockstoff haben wir ein Baumsubstrat 0/32 mm der Sieblinie B gefüllt. Im nächsten Schritt wurde ein Trennvlies eingearbeitet, welches das Substrat von dem darüber liegenden Straßenoberbau trennen soll", beschreibt Bauleiter Franke die einzelnen Verfüllschritte.

Jeweils zwei HS®-Baumwurzelbelüfter pro Baum sorgen jetzt auf der Hoppecker Straße in Brilon für eine optimierte Sauerstoffzufuhr und Langlebigkeit der Bäume. "Eine gute Alternative zu den gelochten Drainagerohren, die bislang für solche Zwecke eingesetzt wurden und sich in der Praxis leicht zugesetzt haben", so Fachberater Erpenbeck. "Im Gegensatz zu den herkömmlichen Drainagerohren lassen sich die Baumwurzelbelüfter von Funke jederzeit säubern." Abschließend weist er darauf hin, dass sich das System sowohl für Neuanpflanzungen als auch für Baumsanierungsmaßnahmen eignet.

 

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