Der Anteil der Laubbäume an der deutschen Waldfläche ist zwischen 2002 und 2008 deutlich gestiegen und beträgt nun 43 Prozent. Das ist ein Ergebnis der Inventurstudie des Johann Heinrich von Thünen-Institutes, die im Rahmen der Berichtspflichten aus dem Kyoto-Protokoll durchgeführt wurde.
Vor zwanzig Jahren lag der Anteil der Laubwaldfläche noch bei unter 34 Prozent, im Jahr 2002 bei 40 Prozent. Besonders die Waldflächen mit Buchen haben stark zugenommen (um mehr als 80 000 Hektar). Das heißt, dass im Durchschnitt jedes Jahr über 100 Quadratkilometer Buchenwaldfläche hinzukamen.
Die Eichen und die übrigen Laubbäume legten ebenfalls an Fläche zu. Auch in der Altersstruktur gab es Veränderungen: Die Flächen mit über 100-jährigem Wald nahmen erheblich zu, um mehr als 17 Prozent.
Am stärksten angestiegen ist die Waldfläche mit sehr alten, über 160-jährigen Bäumen, plus 45 Prozent. Die Bedeutung dieser Bäume ist besonders unter ökologischen Gesichtspunkten als Lebensraum für viele Tierarten sehr groß. Gleichzeitig stieg das durchschnittliche Alter aller Bäume deutlich an, auf im Mittel 77 Jahre.
Auch die Menge des ökologisch ebenfalls sehr wichtigen Totholzes hat in den letzten sieben Jahren in Deutschlands Wäldern zugenommen, auf jetzt durchschnittlich 24 Kubikmeter je Hektar. Insgesamt sind das nahezu 250 Millionen Kubikmeter Totholz, das heißt etwa 7 Prozent des Holzvolumens der lebenden Bäume.
Das Totholz bietet im Laufe seiner Zersetzung eine Vielzahl von Lebensräumen für eine enorm große Zahl von Tieren, Pflanzen und Pilzen, z.B. allein weit über 1000 Käferarten; darunter befinden sich auch seltene Arten wie etwa der Hirschkäfer.
Parallel dazu nahm auch die Holznutzung deutlich zu. Die Inventurstudie ergab, dass im Untersuchungszeitraum jedes Jahr durchschnittlich über 70 Millionen Kubikmeter Holz (Erntemaß ohne Rinde) genutzt wurden. Das bedeutet: Im deutschen Wald entwickeln sich auch bei intensiver, nachhaltiger Nutzung immer mehr ökologisch bedeutsame Bereiche. Sie sind vor allem für die Erhaltung und Entwicklung des natürlichen Artenreichtums von großer Bedeutung - ein besonderer Pluspunkt zum internationalen Jahr der Biodiversität.
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