Unter den Augen Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Benedikte von Dänemark, startete vergangene Woche die Internationale Pflanzenmesse IPM in Essen und bewies einmal mehr, welche hohe Wertschätzung Blumen und Pflanzen erfahren.
Für die ausstellenden Baumschulen Schleswig-Holsteins war die Messe wieder ein großer Erfolg, denn mit Gartenpflanzen werden sich auch in der kommenden Saison wieder gute Geschäfte machen lassen. Erfolg haben insbesondere Baumschulen, die nachgefragestarke Pflanzen und Qualitäten produzieren und dem Handel dazu auch die schlüssigen Verkaufkonzepte anbieten. Trendpflanzen wie gelbblühende Rhododendren, kleinwüchsige Obstbäume, Duftrosen, exotische Goji-Beeren verkaufen sich besonders gut, wenn sie pflanz- und pflegeleicht im Container angeboten werden und dazu mit attraktiven Bildetiketten ausgestattet sind.
Furore macht die neueste Verkaufsidee der Pinneberger Baumschule BKN Strobel. Deren Duftrosensortiment erhält zusätzliche Duftkarten, die den Käufer erahnen lassen, welchen Duft er später in seinem Garten erwarten kann.
Einen Achtungserfolg verbuchte auch die ebenfalls in Pinneberg ansässige Baumschule Reinke. Deren neues Programm Kecke Hecke setzt auf den Wunsch der Gartenbesitzer nach einem grünen Zaun und bietet Pflanzen die besonders gleichförmig wachsen.
Mit 500 Apfelsorten bereits eine Topadresse unter den Obstbaumschulen, präsentierte die Wedeler Baumschule Cordes die neuen Minitree Apples. Bei diesen Säulenapfelbäumen wachsen die Früchte direkt am Stamm und machen den Minitree zum perfekten Apfelbaum für Balkon und Terrasse.
Seit Jahren einer der Impulsgeber für Innovationen im Gartenmarkt zeigte die Baumschule Kordes eine neue Goji-Beere, deren Früchte in jüngster Zeit als Wellness-, Lifestyle- und Anti-Aging-Mittel sehr gefragt sind.
Während im Privatgarten der Wunsch nach mehr Grün den Absatz ankurbelt, sieht es im öffentlichen Sektor weiterhin anders aus. Dort bleibt der Wunsch nach mehr Bäumen und Sträuchern in Stadt und Land angesichts der meist angespannten Haushaltslage oftmals unerfüllt. Positiv bewertet BdB-Verbandsgeschäftsführer Dr. Frank Schoppa die Tendenz, dass große Baugesellschaften den Faktor Grün zur Wertsteigerung und zum Werterhalt ihrer Bauprojekte mehr und mehr erkennen. "Unsere Baumschulen sind bereit, dafür die richtigen Qualitätspflanzen zu liefern. Wir haben spezielle resistente und tolerante Sorten für den innerstädtischen Raum und mit Alleebäumen, die über viele Jahre in Containern kultiviert wurden, können wir sogar im Hochsommer jedem Bauvorhaben den wertigen Gartencharakter verleihen".
Wirtschaftsfaktor Baumschule
Im Gebiet um die Kreisstadt Pinneberg konzentriert sich heute das Zentrum eines der größten zusammenhängenden Baumschulgebiete der Welt. Nur wenige Kilometer von Hamburg entfernt bewirtschaften 292 Betriebe über 3.500 Hektar. In Schleswig-Holstein gibt es insgesamt 401 Baumschulen. Zusammen geben sie 5.000 Menschen eine Arbeit - mehr als die Werftindustrie - und erwirtschaften rund ein Viertel aller in Deutschland in diesem Marktsegment getätigten Umsätze; das sind ca. 250 Mio. Euro. Davon entfallen etwa 10 bis 15 Prozent auf Exporte in EU-Staaten und Drittländer. Die Wirtschaftsbeziehungen der Schleswig-Holsteiner reichen in die ganze Welt, selbst nach Fernost und in die USA werden Gehölze geliefert.