Mit seinen einzigartig violetten Blüten läutet das Duftveilchen - auch Wohlriechendes Veilchen genannt - als eine der ersten Blütenpflanzen den Frühling ein. Schon seit jeher wird das Duftveilchen sehr geschätzt: Nicht nur wegen der frühen Blüte, sondern auch wegen seines unverwechselbaren süßen Geruchs.
"Ein Tag im Frühling ohne Veilchenduft ist ein verlorener Tag" soll schon Paracelsus gesagt haben. Bereits in frühen Zeiten nutzte man das Duftveilchen, um die Umgebungsluft etwas aufzufrischen, in dem man zum Beispiel Blütenblätter im Raum verstreute. In aristokratischen Kreisen des 17. und 18. Jahrhunderts waren dann aus der Veilchenblüte gewonnene Parfüms sehr beliebt. Neben Kleidungsstücken wurden die damals üblichen Perücken damit parfümiert. Da man für die Herstellung kleinster Volumina jedoch Unmengen an Veilchenblüten benötigte, war dieses Parfüm sehr teuer. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts kreiert man Veilchenparfüms daher meist nur noch auf Basis von synthetischen Duftstoffen.
Neben dem besonderen Duft war es immer schon die gesamte Erscheinung des Veilchens, die viele Dichter und Maler inspirierte. Kaum einer anderen Pflanze wurden mehr Gedichte gewidmet als dem Veilchen. Bekannte Größen wie Goethe, Hesse oder Mörike haben es in ihrer Poesie verewigt. Als Symbol steht das Veilchen für Demut und Bescheidenheit. Eine aus der Sicht des Gärtners und Botanikers eher trügerische Symbolik, denn das Veilchen gilt als sehr robustes und zähes Gewächs, das sich durch Samen und Ausläuferbildung sehr gut im Garten behaupten kann.
In Deutschland gibt es etwa ein Dutzend wild wachsender Veilchenarten, von denen einige wie zum Beispiel das Hunds-, Wald- und das Hainveilchen dem Duftveilchen sehr ähnlich sehen, aber nicht so stark duften wie dieses. In der Natur trifft man das nur fünf bis zehn Zentimeter große Duftveilchen bevorzugt an auf schattigen Wiesen, an Waldrändern und unter Hecken.
Immer mehr Gärtner entdecken Viola odorata - wie das Duftveilchen botanisch bezeichnet wird - für den eigenen Garten. Die Ansiedlung geschieht meist ohne großen Aufwand, denn die ausdauernde Staude verbreitet sich recht schnell und sorgt in kleinen Gruppen schon ab März für die ersten Blüten. Geschützte Plätze mit nährstoffreichem und feuchtem Boden werden bevorzugt.
Übrigens kann das Allround-Pflänzchen auch in der Küche verwendet werden: Die essbaren Blüten des Duftveilchens werden schon seit dem Mittelalter für Suppen, Saucen und Salate verwenden. Ein Klassiker sind die kandierten Veilchen, die zum Dekorieren von Torten und Desserts mit geschlagenem Eiweiß und Zucker umhüllt werden.