Für die Landwirtschaft ist Wasser unentbehrlich, denn keine Pflanze kommt ohne aus. Für die Photosynthese wird Wasserstoff benötigt, Wasser ist Hauptbestandteil jeder Zelle und transportiert Nährstoffe. Der Weltwassertag am 22. März erinnert daran, wie wichtig der sparsame Umgang mit der so überlebenswichtigen Ressource ist.
Die Natur macht es uns vor, denn wie viel Wasser eine Pflanze braucht, ist unterschiedlich. Vielfältige Anpassungsmöglichkeiten lassen einige Arten zu regelrechten Wassersparmodellen werden. Einige Wüstenpflanzen können beispielsweise mit der Luftfeuchtigkeit auskommen, indem sie diese an feinen Härchen oder Dornen kondensieren lassen. Lange und tiefe Wurzeln oder kleine ledrige Blätter sind ebenfalls dazu geeignet, die Wasseraufnahme zu erhöhen und den Verlust über die Spaltöffnungen der Blätter zu reduzieren - ebenso wie eingesenkte Spaltöffnungen oder eine spezielle Photosyntheseform, bei der die Spaltöffnungen tagsüber geschlossen bleiben.
Auch durch die äußere Form kann sich die Pflanze anpassen: kugel- oder säulenförmige Kakteen, die Wasser in ihren fleischigen Blättern, Stämmen oder Wurzeln speichern, sind wahre Überlebenskünstler. Andere Pflanzen wiederum ziehen sich unter die Erde zurück und leben überwiegend unterirdisch. Flechten in der Namib-Wüste reagieren auf winzige Mengen Wasser mit sofortigem Entfalten und Ergrünen und werden blitzschnell aus einer Art Dürrestarre erweckt, sobald es kurz regnet.
Die Anpassungsstrategien der Pflanzen sind vielfältig und bieten ein reiches Potenzial zur Verbesserung von Kulturpflanzen. Aus der Gentechnik-Forschung sind allerdings erst wenig Erfolge in Sachen Trockenresistenz zu verzeichnen. Bislang erstreckten sich Genforschungsaktivitäten eher auf lukrative Felder wie Herbizidtoleranzen. Im Zuge des Klimawandels werden aber auch zunehmend natürliche Anpassungsmechanismen erforscht und zur konventionellen Züchtung trockenresistenter Sorten einbezogen.
Aber auch natürlicherweise angepasste Pflanzen, wie beispielsweise die Energiepflanze Jatropha, aus deren Samen Öl gewonnen wird, werden interessant. Sie werden in Dürregebieten angepflanzt, um der Wüstenbildung zu begegnen und erfüllen so als Wassersparmodelle einen doppelten Nutzen für Natur und Mensch.