Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die deutsche Spargelsaison 2010 nimmt langsam Fahrt auf. In vielen Regionen steigen die Erntemengen nun an. Traditionell ist jedoch der Mai der Monat mit dem größten Angebot und der stärksten Haushaltsnachfrage. Aber bereits in den vergangenen Jahren hat die deutsche Spargelsaison oft schon im April Fahrt aufgenommen.

Bei Sonnenschein und hohen Temperaturen wächst nicht nur der Spargel unter den verschiedenen Folienabdeckungen sondern auch die Spargellust bei den Verbrauchern. In diesem Jahr wird für die zweite Aprilhälfte ein spürbar steigendes Spargelangebot erwartet. Dann sinken die hohen Startpreise und erreichen ein verbraucherfreundliches Niveau. In vielen Hofläden und Verkaufsständen können die Verbraucher dann frischen deutschen Spargel einkaufen.

Insgesamt erwarten die Spargelproduzenten in Deutschland, entsprechende Witterungsbedingungen vorausgesetzt, eine ähnliche Erntemenge wie im Vorjahr, in dem 98.000 Tonnen Spargel auf deutschen Feldern geerntet wurden. Dafür spricht auch die Entwicklung der Anbaufläche. Nach einer Befragung der Agrarmarkt Informations‐GmbH (AMI) wurde die Anbaufläche in kaum einer Region eingeschränkt. 2009 wurde in Deutschland Spargel auf rund 22.000 Hektar, inklusive Junganlagen, angebaut.

Die privaten Verbraucher in Deutschland haben 2009 mit 1,94 Kilo je Haushalt etwas mehr frischen Spargel eingekauft als im Jahr zuvor. Dies war vor allem im April der Fall. Dafür war dann im Juni der Spargelhunger bei vielen Verbrauchern schon gestillt und es wurde weniger eingekauft. Das zeigt eine AMI‐Analyse auf Basis des GfK‐Haushaltspanels. Im Durchschnitt aller Geschäftstypen mussten die Verbraucher 5,00 Euro je Kilo Spargel ausgeben. Damit war der Verbraucherpreis nur unwesentlich niedriger als 2008.

Bei vergleichbarem Angebot wird sich über den gesamten Saisonverlauf gesehen 2010 ein ähnliches Verbraucherpreisniveau einstellen. Anders als bei Frischgemüse insgesamt, das zu mehr als 50 Prozent in Discountern gekauft wird, haben beim Spargel traditionelle Einkaufsstätten wie Marktstände, Fachgeschäfte oder der Ab‐Hof‐Verkauf eine überdurchschnittliche Bedeutung.

Durch den immer früheren Start der deutschen Saison verkleinert sich das Vermarktungsfenster für die Importe aus Griechenland, Spanien oder Marokko. Im vergangenen Jahr war jedoch ein steigender Anteil Importe aus Peru festzustellen.

Spargel aus Peru wurde ab Oktober im Lebensmitteleinzelhandel zu Preisen um 1,99 Euro je 500g‐Bund angeboten und, wie das GfK‐Haushaltspanel zeigt, auch gekauft. Nach vorläufigen Angaben wurden 2009 rund 25.000 Tonnen Spargel nach Deutschland eingeführt. Peru ist dabei erstmals auf Platz zwei der wichtigsten Lieferanten hinter Griechenland vorgerückt.

Miit dem Marktservice Spargel bietet die AMI einen exklusiven Informationsdienst für alle Akteure am Spargelmarkt. Der Fax‐ und E‐Maildienst besteht aus zwei Sendungen täglich und beinhaltet die Abgabepreise an sieben deutschen Großmärkten sowie Preisinformationen von deutschen und niederländischen Erzeugermärkten. Zudem kommentiert der AMI‐Spargelexperte, Michael Koch, zweimal die Woche den Spargelmarkt. Die englischsprachige Chartsammlung Keyfacts Asparagus 2010 informiert detailliert über den Spargelmarkt in Deutschland, Europa und weltweit.

 

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