Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Wir müssen gärtnerischer werden - so lautete eine der Kernbotschaften des Wirtschaftsexperten Professor Dr. Dr. Franz Josef Radermacher auf dem Zukunftsforum Agrobusiness, das jetzt im niederrheinischen Alpen stattfand. Das bedeutet, dass wir zukünftig deutlich mehr intellektuelle Energien bei der Überlegung aufwenden müssen, wie wir Flächen am wirksamsten nutzen, erklärte der Wissenschaftler den Zuhörern weiter.

Mehr als 100 Teilnehmer waren auf dem Gelände des Landmaschinenherstellers Lemken zusammengekommen, um über die Zukunft des Agrobusiness am Niederrhein zu diskutieren. Zu den Adressaten des ersten Zukunftsforums Agrobusiness, das von der Netzwerkinitiative Agrobusiness ausgerichtet wurde, zählten in erster Linie kleine und mittelständische Unternehmen aus Landwirtschaft und Gartenbau - aber auch Betriebe und Institutionen aus der weiteren agrarwirtschaftlichen Wertschöpfungskette, etwa aus den Bereichen Ernährung oder Logistik, waren zur Veranstaltung eingeladen.

In verschiedenen Vorträgen und Workshops gaben Experten den Teilnehmern handfeste Tipps für das Innovationsmanagement im eigenen Betrieb und gingen dabei etwa der Frage nach, wie die eigenen Mitarbeiter wertvolle Impulse bei der Entwicklung neuer Marktstrategien und Produkte geben können. In einer Sache waren sich die Referenten dabei durchweg einig: ohne gute Netzwerke geht es nur schwer voran. Auch für den Zukunftsforscher Radermacher stand fest "Die größten Wertsteigerungseffekte werden über Kooperationen und Netzwerke erzielt."

Grundsätzlich wurden auf dem Seminar zwei Themen diskutiert, die als Grundlage für eine zukunftsorientierte Wettbewerbsfähigkeit in Landwirtschaft und Gartenbau gelten: Nachhaltigkeit und technologischer Fortschritt. So wurden seitens der Hochschule Rhein-Waal die Kriterien für eine nachhaltige Agrarwirtschaft erörtert - eine Thematik, die auch Kern des neuen Studiengangs Sustainable Agriculture an der Hochschule ist. Ebenfalls wurden die Einsatzmöglichkeiten moderner Technologien im Agrar-Sektor präsentiert, etwa der Einsatz von RFID (Radio Frequency Identification) in der Tieridentifikation, der Baumkontrolle, der Kennzeichnung von Pflanzen sowie der Qualitätskontrolle von Obst und Gemüse.

Eine lückenlose Datenerfassung, effizientere Logistik und die deutlich transparentere Rückverfolgung von Waren sind nur einige der Vorteile moderner RFID-Techniken, die den Teilnehmern des Zukunftsforums aufgezeigt wurden.

"Das erste Zukunftsforum Agrobusiness war ein voller Erfolg und zeigt, wie groß das Interesse am Austausch untereinander bei den Unternehmen aus der Region ist", resümierte der Vorsitzende der Initiative Agrobusiness Niederrhein Johannes Giesen im Anschluss an die Veranstaltung.

Hohe Teilnehmerzahlen und die voll ausgelasteten Workshops geben ihm Recht. Giesen ist sich sicher "Das erste Zukunftsforum Agrobusiness wird noch weitere spannende Veranstaltungen dieser Art nach sich ziehen."

Über die Initiative Agrobusiness Niederrhein

Seit 2007 bringt die Netzwerk-Initiative Agrobusiness Niederrhein Vertreter des regionalen Agrobusiness-Sektors zusammen - und das nicht beschränkt auf die zentralen Wirtschaftszweige Gartenbau und Landwirtschaft, sondern mit Blick auf die angelagerten Themenfelder wie etwa Lebensmittelerzeugung, Logistik oder Bildung. Das Netzwerk wird derzeit von rund 60 Unternehmen, Kammern, Verbänden und Wirtschaftsförderungseinrichtungen aus den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen, dem Rhein- Kreis Neuss und den Städten Krefeld und Mönchengladbach getragen. Ziel der Initiative ist es, die Innovations- und Wirtschaftskraft des Agrobusiness-Sektors und der gesamten Region zu stärken.

 

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