Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Ministerrat hat am 22. Juni 2010 nun auch die Landesgartenschauen und Grünprojekte für die Jahre 2019 bis 2025 vergeben. Im Dezember 2009 war die Vergabe für die Jahre 2015 bis 2018 erfolgt. Bei der Fülle der Bewerber konnte nur etwa ein Viertel berücksichtigt werden.

Entsprechend den Empfehlungen der berufsständischen Kommission und im Bemühen alle Regionen einigermaßen gleichmäßig und abwechselnd zu unterstützen fiel die Wahl auf Mühlacker, Öhringen, Bad Herrenalb, Lahr, das Remstal, Überlingen, Eppingen, Neuenburg, Balingen, Wangen und Freudenstadt/Baiersbronn.

Die berufsständische Kommission setzte sich zusammen aus den Verbandspräsidenten der Gartenbauverbände in Baden- Württemberg, Heinz Tiedemann und Bernd Hopp, Vertretern der Landschaftsarchitekten, des Verbandes Garten- Landschafts- und Sportplatzbau, Vertretern des Städte- und Gemeindtags sowie Vertretern der Förderungsgesellschaft für die Baden- Württembergischen Landesgartenschauen mbH. Die fachliche Leitung der Auswahlkommission oblag dem Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz.

Während die Durchführung von Landesgartenschauen überwiegend größeren Städten vorbehalten ist, sind Grünprojekte vor allem ein Instrument, mit dem auch in kleineren Städten und größeren Gemeinden Grüngestaltungsmaßnahmen gefördert werden können.

"Landesgartenschauen und Grünprojekte sorgen für Aufbruchstimmung in den Kommunen, sie stärken deren wirtschaftliche Entwicklung und tragen zur nachhaltigen Unterstützung des gesellschaftlichen Lebens vor Ort bei", betonten Ministerpräsident Stefan Mappus und Minister Rudolf Köberle. "Die Landesregierung hat mit der Vergabe der Landesgartenschauen und Grünprojekte bis zum Jahr 2025 ein eindeutiges Zeichen für den Stellenwert grüner Freiräume gesetzt."

Die große Anzahl von Bewerbungen für eine Aufnahme in das Landesprogramm und die außerordentlich hohe Qualität der vorgelegten Machbarkeitsstudien seien Beweis dafür, dass viele Kommunen die große Bedeutung von Landesgartenschauen und Grünprojekten für die Kommunalentwicklung erkannt hätten.

Für die erforderlichen Investitionen erhalten die Kommunen ab dem Jahr 2015 bei Grünprojekten einen Zuschuss in Höhe von maximal 2 Millionen Euro beziehungsweise bei Landesgartenschauen in Höhe von maximal 5 Millionen Euro. Die Landesmittel können nur für Investitionen in Daueranlagen eingesetzt werden. "Diese Landeszuschüsse haben mindestens das Dreifache, in manchen Fällen sogar das Siebenfache an Investitionen bewirkt", so Minister Köberle.

Nicht nur die Kämmerer, Städteplaner und Gartenbauämter freuen sich über eine Gartenschau in ihrer Stadt. Auch die Tourismuszentralen wissen um die ökonomischen Vorteile. Eine Gartenschau ist immer ein Publikumsmagnet für die Stadt und Region. Eine Gartenschau ist ein wichtiges Instrument zur nachhaltigen Gestaltung des Stadtbildes. Sei es innerstädtisch durch die Anlage und den Ausbau von Parks oder die Landschaftsgestaltung im weiteren Umfeld - eine Gartenschau ist immer ein Gewinn für das Erscheinungsbild einer Kommune oder Region. Jede einzelne Gartenschau hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Für die Bevölkerung aber bedeuten Gartenschauen Erlebnisse, welche die Menschen aus ihrem Alltag reißen und inspirieren. Gleichzeitig sind sie Events für Gartenfreunde ebenso wie für Familien, Ausflügler und Städtetouristen.

Nur wenige Branchen verfügen über so eine beliebte und ständige Plattform zur Selbstdarstellung auf regionaler wie auf internationaler Ebene wie der Gartenbau. Gärtner sind bei Gartenschauen stets treibende Kräfte: Von der Initiative über die Planung bis hin zur Durchführung der gärtnerischen Ausstellungsbereiche sind die Gärtner aktiv - und schaffen somit neue grüne Oasen in unseren Städten, die höchste Naherholungswerte besitzen. Mit Blumenschauen, Informationen und Vorträgen im 'Treffpunkt Grün', dem 'Grünem Klassenzimmer' und der Geländegestaltung wird das Interesse rund um Pflanzen, Garten und Gärtnern geweckt und befriedigt, die Gartenkultur gestärkt und die Verbundenheit der Bürgerinnen und Bürger mit Natur und gärtnerischem Grün in der Heimat gefördert. Für die Gärtner vorort sind Gartenschauen stets eine große Herausforderung, die sich im Rückblick aber allermeist als sehr lohnend herausstellt. Nicht von ungefähr haben sich manche Kreisgruppen mehrere Male engagiert.

Die laufenden und kommenden Landes- und Bundesgartenschauen sowie Grünprojekte auf einen Blick:

• 2010 LGS Villingen-Schwenningen
• 2011 Grünprojekt Horb + BUGA Koblenz
• 2012 LGS Nagold
• 2013 Grünprojekt Sigmaringen + IGS Hamburg
• 2014 LGS Schwäbisch Gmünd
• 2015 Grünprojekt Mühlacker + BUGA Havelland
• 2016 LGS Öhringen
• 2017 Grünprojekt Bad Herrenalb + IGA (zwei Bewerber)
• 2018 LGS Lahr
• 2019 Grünprojekt Remstal + BUGA Heilbronn
• 2020 LGS Überlingen
• 2021 Grünprojekt Eppingen
• 2022 LGS Neuenburg
. 2023 Grünprojekt Balingen
• 2024 LGS Wangen
• 2025 Grünprojekt Freudenstadt / Baiersbronn

(Dieter Weiler)

 

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