Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Kommunen können künftig noch bessere Vorsorge gegen Steinschläge, Felsstürze und Hangbewegungen treffen. Denn ab sofort werden solche Naturgefahren auch außerhalb des bereits gut erfassten Alpenraums erhoben und in Gefahrenhinweiskarten dargestellt. Dies kündigte Dr. Markus Söder, Umweltminister, in München an.

"Eine hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben. Aber das Risiko lässt sich deutlich verringern, wenn die Gefahr bekannt und einschätzbar ist", so Söder.

Der Freistaat investiert für die bayernweite Erfassung von diesen Naturgefahren rund 9 Millionen Euro, bis zu 2 Millionen Euro davon stammen aus EU-Mitteln.

Bereits 2015 werden die Regionen Bayerns mit der höchsten Gefährdung bearbeitet sein. Dazu gehört vor allem die Schwäbische und Fränkische Alb mit ihren zahlreichen Steilhängen und eng angrenzender Bebauung. Gefahrenhinweiskarten werden jedoch auch für Unterfranken und die ostbayerischen Mittelgebirge erstellt. Sie zeigen, wo neue Bebauung vermieden werden sollte oder wo Schutzmaßnahmen wie Fangzäune und Schutzwälle für Straßen oder Versorgungseinrichtungen notwendig sind. So lassen sich Gefährdungen häufig schon im Planungsstadium vermeiden. Zudem werden die Mitarbeiter der Straßenbauämter gezielt geschult, diese Naturgefahren noch besser einzuschätzen. Denn mit einer frühzeitigen Bewertung der Gefährdung der Staats- und Bundesstraßen durch Steinschlag und Felssturz können umfassende Sicherungskonzepte erarbeitet werden.

Die von den Geologen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt erstellten Gefahrenhinweiskarten informieren Landratsämter, Gemeinden und Bürgerinnen und Bürger über potenziell durch Steinschläge, Felsstürze, Hangrutsche und Erdfälle gefährdete Gebiete.

"Risikovorsorge gegen Naturgefahren ist angesichts des Klimawandels Zukunftsaufgabe für Bayern", so Söder. Denn starker Regen oder ausgeprägte Temperaturschwankungen können zu Hangbewegungen führen. Besonders betroffen sind die Alpen: Dort stiegen die Temperaturen in den vergangenen 100 Jahren doppelt so stark wie im weltweiten Durchschnitt. Für die Hälfte der bayerischen Alpenfläche sind mögliche Georisiken bereits erfasst - über 50 Alpengemeinden wurden im Detail vor Ort informiert. "So können die Menschen vor Ort konkrete Vorsorgemaßnahmen treffen", so der Minister.