Kerawil, das inhabergeführte, mittelständische Pflasterklinkerunternehmen, veranstaltete Ende Oktober 2010 zum zweiten Mal ein interessantes Fachseminar zum Thema Sicherheit in Pflasterbauweisen. Veranstaltungsort war das Energie-Forum in Bad Oeynhausen. Die hohe Besucherresonanz zeigte, dass praxisrelevante Empfehlungen zu Planung, Pflege und Instandhaltung von Flächen mit Pflasterklinkern geschätzt werden.
Dr. Lutz Krakow, Mitglied der Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien, stellte die natürliche Vielfalt der Tone in Abhängigkeit von den geologischen Bildungsbedingungen und ihre technische Verwendungsfähigkeit dar. Insbesondere zeigte er die natürliche Farbvielfalt der Tone auf, die ohne chemische Bindemittel und Zusätze zustande kommt. Dipl.-Ing. Dieter Rosen, technischer Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Pflasterklinker in Bonn referierte über Normung und Richtlinien.
Auf die Überarbeitung der RStO ging Prof. Dr.-Ing. Carsten Koch, Professor für Straßenbau und Vermessung an der Fachhochschule Köln, ein. Die wesentlichen Änderungen werden sich seiner Meinung in der Berechnung der Bauklassen ergeben. Insbesondere bei Pflasterklinker werden die Änderungen in der Anforderung an die Tragschicht noch diskutiert. Eine Neuausgabe stellte er für 2011 in Aussicht.
Eine Gegenüberstellung von Theorie und Praxis im Straßenbau nahm Dipl.-Ing. Jürgen Dieker vom Fachdienst Straßenbau der Stadt Osnabrück vor. Er betonte, dass Pflasterdecken für den kommunalen Bereich von herausragender Bedeutung sind. Beim Bau von Verkehrsflächen empfahl er unbedingt, die entsprechenden Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen zu vereinbaren.
Auf die Aspekte der Ästhetik und Nachhaltigkeit in der Gestaltung mit Pflasterklinkern ging die Landschaftsarchitektin Dipl.-Ing. Ursula Zumholz aus Norderstedt ein. Sie hielt ein überzeugendes Plädoyer pro Klinkerpflaster, betonte das reizvolle Setzen von Farbakzenten mit Pflasterklinker und stellte ihn als ideales Mittel zur Gestaltung fließender Formen dar. "Bei einer neuen Fläche braucht das Klinkerpflaster Ruhezeit und Wetter, dann ist die Fuge stabil", berichtete Ursula Zumholz. "Auch wenn der Pflasterklinker ca. 5 Euro/qm mehr im Verlegen kostet im Vergleich zum Betonstein, so gewinnt er klar bei den Kriterien Nachhaltigkeit, Materialqualität und Schönheit", zog die engagierte Landschaftsarchitektin Bilanz.
Die Vorträge können kostenlos bei Kerawil per Mail angefordert werden.