Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Ein großer Vorteil des Drain Belt-Systems gegenüber herkömmlichen Dränagesystemen liegt in der Möglichkeit flacherer Bauweisen. In einem Feldversuch unter Praxisbedingungen wurde die Leistungsfähigkeit diese Flachdränage-Systems im Vergleich zur Leistungsfähigkeit einer herkömmlichen Dränage untersucht.

Das Drain Belt-System während des Baus

Die Versuche zeigten, dass durch das Drain Belt ®-System eine funktionsgerechte Entwässerung von Rasenflächen möglich ist. Erste Ergebnisse sprechen darüber hinaus für ein rascheres Einsetzen der Dränwirkung nach Niederschlägen. Darüber hinaus wurde eine intensivere Entwässerung der Flächen beobachtet, was auf eine systemspezifische Kapillarwirkung zurückgeführt werden kann. Größenordnungsmäßig nicht näher definierbare Störgrößen auf den Praxisflächen, erschweren jedoch eine genaue Quantifizierung.

Einleitung

Bei der Entwässerung von Vegetationsflächen mit Hilfe des Drain Belt ®-Systems wird die Funktion der Sammler von flachen flexiblen Kunststoffbändern übernommen. Kapillarschlitze auf der Unterseite der Bänder nehmen das Wasser auf und transportieren es entlang von Leitungsbahnen im Inneren jedes Drain Belt ® zum Sammler. Beispiele aus der Verwendung des Drain Belt ® in der Vegetationstechnik sind: Wasserableitung bei erosionsgefährdeten Böschungen, Entwässerung lokaler Staunässebereiche auf Fairways von Golfplätzen oder als leichte Flachdränage bei Dachbegrünungen.

Neben der flachen Bauweise zeichnet sich Herstellerangaben zu Folge das Drain Belt ®-System im Vergleich zu herkömmlichen Dränagesystemen neben lebenslanger Wartungsfreiheit durch eine höhere Leistungsfähigkeit aus. Diese wird unter anderem auf die Kapillarwirkung der Öffnungsschlitze und den daraus resultierenden Saugeffekt zurückgeführt.

Da aus dem Bereich Vegetationstechnik bislang kaum wissenschaftliche Informationen über diese Art der Entwässerung vorliegen, wurde das Drain Belt ®-System durch die Rasen-Fachstelle der Universität Hohenheim untersucht. Dabei stand ein Vergleich zwischen der Leistungsfähigkeit des Drain Belt ®-Systems und der Leistungsfähigkeit einer herkömmlichen Dränage unter Praxisbedingungen im Vordergrund. Im Rahmen eines Vortrags anlässlich der Jahrestagung 2006 des Fördererkreises Landschafts- und Sportplatzbauliche Forschung e.V. wurden erste Ergebnisse der Untersuchung vorgestellt, die im Folgenden kurz wiedergegeben werden.

Material und Methoden

Für die Versuchsanlage bot sich der Neubau der Driving Range eines Golfplatzes am Rande der Schwäbischen Alb an, da dort der Drain Belt ® auf Teilflächen zur Entwässerung der Abschläge eingesetzt wurde. Die Entwässerung zweier Abschlagsflächen zu je 250 m 2 erfolgte mit Hilfe des Drain Belt ®-Systems während zwei gleichgroße sowie alle übrigen Abschlagsflächen der Driving Range entsprechend den Empfehlungen der FLL-Richtlinie für den Bau von Golfplätzen (Konstruktion A3, Anonymus, 2000) aufgebaut und entwässert wurden.

Die Riemenlänge beim Drain Belt ®-System betrug ca. 13 m, der Riemenabstand ca. 2 m. Die Riemen wurden auf ein Dränschichtbett von ca. 5 cm gelegt und mit weiteren 5 cm Dränschicht bedeckt. Anschließend folgten 20 cm Rasentragschicht. Die verwendeten Materialien entsprachen weitgehend denen der Bauweise A3. Während die einen Enden der Riemen mit Hilfe von Formteilen (Konnektoren) an die Sammlerleitung angeschlossen wurden, wurden die freien Enden der Riemen versiegelt.

Magnetisch induktive Durchflussmesser am Ausfluss der Sammlerleitungen beider Systeme erfassten kontinuierlich sowohl die aktuellen, als auch die Gesamtdurchflussmengen. Die Speicherung sämtlicher Daten erfolgte mit Hilfe von Datenloggern.

Ergebnisse

Bedingt durch ein rückläufiges Gefälle war auf einer der Drain Belt ®-Abschlagsflächen unmittelbar nach Versuchsbeginn lokal Staunässe zu beobachten. Deshalb wurde auf dieser Fläche nachträglich eine Ringleitung, bestehend aus Drain Belt ®-ummantelten Rohren eingebaut, so dass die Riemen an der kritischen Stelle in zwei Richtungen entwässern konnten. Das Dränagewasser der Ringleitung wurde ebenfalls dem Sammler und damit den Messeinrichtungen zugeführt. In Folge war keine weitere Beeinträchtigung der Nutzung des Abschlags durch Staunässe zu beobachten.

Während des Beobachtungszeitraums betrug die maximale Durchflussrate des Drain Belt ®-Systems bei einem Einzugsgebiet von 500m² 8,72 l*min-1 was einer Durchflussrate von 17,4 ml/min*m-2 entspricht.

Unmittelbar nach Einsetzen von Niederschlägen zeigte der Drain Belt ®im Gegensatz zur Entwässerung nach der Bauweise A3 einen frühzeitigeren Ausflussbeginn an den Endpunkten der Sammler. Gleichzeitig erstreckte sich die Wasserabgabe beim Drain Belt ®-System über einen längeren Zeitraum. Darüber hinaus war die abgegebene Wassermenge im Versuch deutlich erhöht. Nach Einsetzen der Dränfunktion reagierte jedoch das Entwässerungssystem der FLL-Bauweise sensibler auf anfallende Wassermengen als der Drain Belt ®, was in Abbildung 1 an einem mehrgipfeligen Kurvenverlauf zu erkennen ist.

Während des Beobachtungszeitraums wurden durch das Drain Belt ®-System 55 % der natürlichen Niederschläge abgeführt, gegenüber 38 % bei der Bauweise A3.

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Video zu diesem Thema

Das Drain Belt Entwässerungssystem

 

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