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Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs. Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) kletterte im November um 1,5 Zähler auf aktuell 58,1 Punkte und notiert damit den 14. Monat in Folge über der neutralen Wachstumsmarke von 50.

Die drei Teilindizes Auftragseingang, Produktion und Beschäftigung trugen entscheidend zum Anstieg des EMI bei. Die Orderbücher der deutschen Industrieunternehmen wiesen im November wieder ein deutlich höheres Plus aus als in den drei Vormonaten. Der Gesamtindex Auftragseingang stieg im Berichtsmonat sowohl bei Global Playern als auch bei KMU um 1,5 Zähler auf saisonbereinigt 58,8. Dies lag in erster Linie an den hohen Zuwächsen im Investitions- und Vorleistungsgüterbereich.

Insgesamt blieb die Steigerungsrate jedoch unter den Werten der ersten Jahreshälfte, was auch am leicht nachlassenden Exportneugeschäft lag (der Teilindex Auftragseingang Export ermäßigte sich im November um 1,4 Punkte auf 53,5).

"Ein Ende des kräftigen Aufschwungs ist derzeit nicht in Sicht. Wir erwarten deshalb auch für 2011 eine schwunghafte Konjunktur, die sowohl von einem weiter dynamischen Außenhandel als auch einer lebhaften Binnennachfrage getragen wird", kommentierte Dr. Holger Hildebrandt, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), heute die aktuelle EMI-Statistik.

Die deutschen Industriebetriebe weiteten ihre Produktion im November stärker aus als in den beiden Vormonaten. Der Teilindex Leistung erhöhte sich dank voller Orderlisten um 2,8 Zähler auf 58,7.

"Die aktuellen EMI-Zahlen sind ein Zeichen dafür, dass der Aufschwung in Deutschland auf eine zunehmend breitere Basis gestellt wird. Die befragten Unternehmen meldeten den kräftigsten Jobaufbau seit März 2008. Das macht mich zuversichtlich, dass die Marke von 2,5 Millionen Arbeitslosen im Verlauf des nächsten Jahres unterschritten werden sollte", sagte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirt der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), heute dem BME nach einer ersten Bewertung der jüngsten EMI-Zahlen.

Anziehende Rohstoffpreise in Kombination mit der jüngsten Abwertung des Euro führten laut EMI zu einem kräftigen Lageraufbau, um möglichen Lieferengpässen entgegen zu wirken. Diese Vorzieheffekte sollten Traud zufolge in den kommenden Monaten entsprechend eine schwächere Nachfrage mit sich bringen.

Der achte Beschäftigungsaufbau in Folge fiel so stark aus wie seit März 2008 nicht mehr. Zurückzuführen war dies auf Kapazitätserweiterungen infolge der auf Hochtouren laufenden Produktion. Der Teilindex Beschäftigung stieg im November um 1,4 Punkte auf 55,8. Die meisten neuen Stellen wurden im Vorleistungsgüterbereich geschaffen, doch auch die Investitions- und Konsumgüterhersteller holten neue Mitarbeiter an Bord.

Um sich gegen die gravierenden Lieferengpässe und galoppierenden Einkaufspreise, vor allem für Kupfer, Stahl und Energie, zu wappnen, wurde die Einkaufsmenge im November deutlich hochgefahren. Der Teilindex stieg um 1,6 Zähler auf 58,9. Dies zog einen kräftigen Aufbau der Vormateriallagerbestände nach sich. Seit acht Monaten werden die Vormateriallager nun bereits aufgestockt.

Aufgrund des stärksten Anstiegs der Einkaufspreise seit Mai 2010 wurden die Verkaufspreise zum zehnten Mal hintereinander angehoben. Gleichzeitig legten die Einkaufspreise wegen der Verteuerung zahlreicher Vormaterialien und Rohstoffe stärker zu als in den fünf Vormonaten, was jedoch durch eine kräftige Erhöhung der Verkaufspreise teilweise kompensiert werden konnte. Der Teilindex Einkaufspreise schnellte im November um 5,4 Punkte auf saisonbereinigt 67,6 nach oben.

Der "Markit/BME-Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe Markit Economics, London, erstellt. Der Index beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (PMI).

 

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