Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Mittel für Vertragsnaturschutz und Landschaftspflege werden im Doppelhaushalt 2011/2012 erhöht: Pro Jahr fördert der Freistaat diese Naturschutzmaßnahmen mit zusätzlich drei Millionen Euro - insgesamt sind es rund 39 Millionen Euro jährlich.

Die Staatsregierung ist und bleibt verlässlicher Partner der Natur, betonte Dr. Markus Söder, Umweltminister, gestern in München. "Die Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft in Bayern ist ein Erfolgsmodell. Es wird fortgeführt und ausgebaut", so Söder.

Alle Maßnahmen im Vertragsnaturschutz für Wiesen, Weiden und Almen sowie für Wälder können über 2010 hinaus weitergeführt werden. Durch die Mittelerhöhung sind nun sogar Neuabschlüsse möglich. Der Freistaat fördert über den Vertragsnaturschutz die naturschonende Land- und Forstwirtschaft im Ländervergleich auf der größten Fläche: "Auf rund 80.000 Hektar sichern wir mit unseren Partnern die Vielfalt der bayerischen Landschaft für die heimischen Tier- und Pflanzenarten - das ist bundesweit Spitze", so Söder.

Anfang der 1980er Jahre entwickelte der Freistaat in Pionierarbeit das Modell des freiwilligen Vertragsnaturschutzes. Inzwischen ist es EU-weit eingeführt. Über die Verträge werden Land- und Forstwirte für die aufwendigen Maßnahmen zum Erhalt der natürlichen Lebensräume angemessen entgolten. Dies dient der Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie und des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000. Der Ministerrat hat den Doppelhaushalt 2011/2012 verabschiedet.
Der Bayerische Landtag entscheidet darüber im kommenden Frühjahr.

· Rund 26 Millionen Euro erhalten Landwirte jeweils in 2011 und 2012, die über das ‘Vertragsnaturschutzprogramm‘ Wiesen, Almen und Alpen oder Wacholderheiden im Altmühltal naturverträglich bewirtschaften. Auf 67.000 Hektar Flächen werden so wertvolle Lebensräume erhalten. Dafür verzichten Landwirte auf Düngung und Pflanzenschutzmittel oder mähen steile oder feuchte Wiesen oft noch mit der Hand.

· Im ‘Vertragsnaturschutzprogramm Wald‘ wird über eine Million Euro bereitgestellt. 12.000 Hektar ökologisch wertvolle Wälder werden so naturschutzgerecht bewirtschaftet und Lebensräume für seltene Waldvögel gesichert.

· Auch die Landschaftspflegeverbände und Naturparkvereine können ihre Arbeit für die Kulturlandschaften Bayerns fortsetzen: Etwa zwölf Millionen Euro gibt es über die ‘Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinien‘. Damit werden ökologisch wertvolle Lebensräume verbessert, z.B. Gewässer renaturiert, Hecken und Streuobstbestände gepflanzt oder ökologisch wertvolle Flächen erworben.

 

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