Sind stabile Flächenbefestigungen mit hohem Grünanteil gefragt, so kommen schon seit Jahren immer wieder die so genannten Rasengittersteine zum Einsatz. Diese Steinplatten im Format 60 x 40 cm und einer Dicke von 8 bis 12 cm weisen dank ihrer Gitterstruktur einen Grünanteil von etwa 40 % auf und sind daher besonders gut in der Lage, anfallende Niederschläge zu versickern.
Form und Oberflächenstruktur dieser Steine bringen jedoch auch einige Nachteile mit sich: Der Stein ist mit seinen 28 bis 42 KG pro Stück sehr unhandlich in der Verlegung und aufgrund der offenen Struktur auch schlecht begehbar. Was aber noch schwerer wiegt, ist die mangelhafte Belastbarkeit dieses Steinsystems, so beobachtet man in der Praxis immer wieder Steine, die bereits durch Rangierbewegungen kleinerer Lieferfahrzeuge zerbrechen. Nicht zuletzt kann man über die Optik dieses Steinsystems streiten, fehlt es dieser klobigen Platte doch irgendwie an Ästhetik und der Fähigkeit, sich harmonisch in Landschaften einzupassen. Dass es mittlerweile zu diesem nach wie vor sehr häufig verwendeten Steinsystem eine gute Alternative gibt, zeigt das Beispiel der Befestigung eines Dorfplatzes in der niedersächsischen Samtgemeinde Tostedt.
Im Rahmen von der EU geförderter Dorferneuerungsmaßnahmen, fasste die kleine Gemeinde vor den Toren Hamburgs im Jahre 2009 den Entschluss, die Außenanlagen um eine neu erbaute Turnhalle in besonderer Weise zu gestalten: Frank Patt vom Planungsbüro Patt aus Lüneburg erklärt die Hintergründe: "Der etwa 3.500 m² große Platz zwischen Turnhalle und Schule, stellt für den kleinen Ortsteil Heidenau die Ortsmitte dar. Der Dorferneuerungsplan sah es vor, dass dieses Areal deshalb durch besondere Maßnahmen aufgewertet werden sollte. Ziel war es, nicht nur einen einfachen Parkplatz für die Besucher der Turnhalle zu schaffen, sondern einen Ort mit mehreren Nutzungsfunktionen und gesteigerter Aufenthaltsqualität."
Deshalb richteten die Planer das Konzept auf eine multifunktionale Nutzung aus. So dient der Lärmschutzwall neben der Sporthalle gleichzeitig als Freilichtbühne, die von der benachbarten Grundschule als "offenes Klassenzimmer" genutzt werden kann. Außerdem soll der Parkplatz nicht nur als reine Stellplatzanlage dienen, sondern im Zuge des Schützenfestes auch als Teil des Festplatzes mit einbezogen werden. "Aus diesem Grund kam auch dem Thema Flächenbefestigung eine besondere Rolle zu", führt Frank Patt aus. "Einerseits sollte die Oberflächengestaltung optisch den dörflichen Charakter betonen, andererseits musste der Pflasterbelag in der Lage sein, nicht nur den normalen PKW-Verkehr, sondern auch schwererem Aufbaugerät das bei den Dorffesten anrückt, stand zu halten."
Optische, funktionelle und ökologische Aspekte stehen im Vordergrund
Ein weiterer Aspekt war das Thema Niederschlag. Bei einem Platz in dieser Größenordnung war den Planern klar, dass man so viel Regenwasser wie möglich ortsnah versickern sollte, statt dies in den Kanal zu leiten. Für die 80 Stellplätze war deshalb ein versickerungsfähiger Pflasterbelag gewünscht, dem die Verkehrsbelastung nichts anhaben kann und der dabei auch noch optisch etwas hermacht. Hierzu Frank Patt: "Da es die örtlichen Bodenverhältnisse hergaben, suchten wir nach einem Material mit einer besonders hohen Versickerungsleistung. Unser erster Gedanke war der klassische Rasengitterstein, der mit 40% Grünanteil diese Bedingung sehr gut erfüllt hätte. Da dieser Stein jedoch aufgrund seiner großen eckigen Sickeröffnungen sehr schlecht begehbar ist und auch optisch hier nicht reinpasst, kam er für uns an dieser Stelle nicht in Frage. Auch was die Belastungsfähigkeit betrifft, wäre dieses Steinsystem hier nicht erste Wahl gewesen."
Stattdessen fiel die Wahl für die Befestigung der Stellflächen auf den Rasenkammerstein "Vitomax" aus der UNI-Priora Pflasterfamilie. "Dieses Steinsystem erfüllte die hier gestellten Anforderungen in idealer Weise", so Frank Patt. "Mit einem Fugenanteil von 38 % liegt die Versickerungsleistung dieses Systems annähernd so hoch wie die eines herkömmlichen Rasengittersteines. Anfallendes Niederschlagswasser wird in den rund ausgeformten Öffnungen des Steins zurückgehalten und wieder an die Umwelt abgegeben."
Verbundnocken des UNI-Priora Systems sorgen für Stabilität in der Fläche
Darüber hinaus hat dieser Stein spezielle sinusförmige Verbundnocken, die innerhalb der Fläche für eine Verzahnung sorgen und statische und dynamische Belastungen in einem gewissen Umfang in die Fläche ableiten. "Mit dem Vitomax konnten wir den ökologischen, den funktionellen und den ästhetischen Anforderungen an die Pflasterfläche gerecht werden", formuliert Frank Patt. "Dieses Steinsystem liegt auch bei Rangierbewegungen größerer Fahrzeuge unverrückbar an seinem Platz. Dank des Formates von 20 x 20 cm lässt sich der Stein einfach von Hand verlegen. Die runden und gleichmäßig angeordneten Öffnungen sorgen dabei für eine gute Begehbarkeit und für ein harmonisches Ambiente."
Zur optischen Trennung der Stellplätze kam bei dem am 28.8.2010 eingeweihten Platz neben dem Vitomax auch der Rasenfugenstein UNI-Priora öko zum Einsatz. Der Clou daran: Weil alle Steine aus dem UNI-Priora System über die passenden Verbundnocken verfügen, bleibt die Verbundwirkung in der gesamten Fläche erhalten. Frank Patt: "Dieses System hat uns so überzeugt, dass in Zukunft bei ähnlichen Anwendungsfällen der klassische Rasengitterstein ausgedient hat." Nähere Informationen über dieses Steinsystem sind im Internet abrufbar.