Glück im Unglück hatte jüngst ein Baggerfahrer auf der Baustelle an der Hambachbahn im Rheinland. Beim Rückwärtsfahren stürzte er mit seiner Baumaschine eine Böschung hinunter und überschlug sich. Der Baggerfahrer erlitt lediglich einige Prellungen. Doch nicht immer gehen Unfälle wie diese so glimpflich aus. Vor allem dann, wenn wegen eingeschränkter Sichtverhältnisse, insbesondere dem toten Winkel, Personen nicht rechtzeitig wahrgenommen und schwer oder mitunter tödlich verletzt werden.
Jahr für Jahr passieren laut der BG Bau rund 12 000 Arbeitsunfälle, an denen Baumaschinen sowie Kraftfahrzeuge beteiligt sind. Um den Betrieb der Maschinen sicherer zu machen, haben die Hersteller längst reagiert und einige Sicherheitsfeatures in die Geräte eingebaut. Dabei sind die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft, wie drei Modelle der Cat Mobilbagger-Baureihe M300D zeigen. Der Cat M316D, M318D und M322D wurde einem Feinschliff unterzogen, um den Fahrern einen höheren Komfort zu bieten sowie die Einsatzmöglichkeiten zu erweitern.
"Bei Investitionen in Baumaschinen spielt nicht nur die Produktivität eine entscheidende Rolle, sondern verschiedene Faktoren, wie der Service oder die Ersatzteilversorgung. Seit geraumer Zeit ist allerdings die Arbeitssicherheit stärker in den Vordergrund gerückt, weil immer mehr Firmenchefs erkannt haben, dass gesunde, zufriedene und damit aus sich heraus motivierte, leistungsfähige Mitarbeiter ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sind”, führt Willi Krah aus, zuständig bei Zeppelin für das Produktmanagement der Standardgeräte. Im Fall der überarbeiteten Cat Mobilbagger M316D, M318D und M322D wurde gezielt an der Konstruktion gearbeitet, um den Faktor Sicherheit zu erhöhen.
In alle drei überarbeiteten Mobilbagger wurde das Maschinenkontrollsystem der kommenden Kettenbagger-Baureihe übernommen, allerdings wurde die Software auf Mobilbagger-Einsätze zugeschnitten. Die Menüführung soll dem Fahrer die tägliche Arbeit erleichtern, damit er sich auf seinen Einsatz konzentrieren kann. Der Monitor des Kontrollsystems ist nicht nur 40 Prozent größer als bisher, sondern bietet darüber hinaus eine merklich höhere Auflösung. Auf dem Monitor werden auch die Videobilder der serienmäßigen Rückfahrkamera scharf und kontrastreich dargestellt.
Auch der hydraulische Schnellwechsler für Anbaugeräte wird über das Maschinenkontrollsystem bedient. Bei entriegeltem Schnellwechsler wird generell ein akustisches Warnsignal ausgelöst, um den Fahrer auf ein potenzielles Sicherheitsproblem hinzuweisen. Das Lasthalteventil für den Löffelzylinder gehört ab sofort zur Standardausrüstung und verhindert die Zylinderdrift des Löffels während der Fahrt. "Der Fahrer muss nicht mehr nachjustieren und kann sich voll auf den Verkehr konzentrieren”, so Hendrik Posselt, Zeppelin Produktmanager für Mobilbagger. In das klassische Standardpaket übernommen wurden auch die Rohrbruchsicherungen im Verstellvorausleger- und Stielzylinder. Sie schützen Personen im Falle eines Rohr- oder Leitungsbruches vor dem Herabfallen des Auslegers und Stiels. Vorgeschrieben sind sie für Lasthebeeinsätze beim Hubzylinder schon lange. "Bei uns gehören sie bereits zum Standard. Auch in Frankreich sind sie Pflicht. Nach EU-Bestrebungen sollen sie in den anderen Ländern Europas ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben werden. Damit haben unsere Geräte einen Vorsprung und sind den Vorschriften des Gesetzgebers einen Schritt voraus. Ein Aspekt, der vor allem für Firmen interessant sein dürfte, die EU-weit unterwegs sind”, erklärt Posselt.
Dass die Entwicklungsingenieure von Cat auch kleinste Details im Blick hatten, als sie die Mobilbagger überarbeitet haben, zeigt sich an der ebenfalls aus der neuen E-Serie der Kettenbagger übernommenen Schalttafel. Rechts neben dem Fahrersitz angeordnet, nimmt diese jetzt das besser platzierte Drehzahlpotenziometer sowie auch den Schalter für die Rundum-Kennleuchte auf.
Wer Tag täglich mehrere Stunden in seinem Mobilbagger sitzt, will es schließlich bequem haben. Damit der Fahrer bei den verschiedenen Arbeitsvorgängen nicht so schnell ermüdet, sorgt ein neuer Sitz mit Niederfrequenz-Luftfederung, Lendenwirbelstütze, arretierbarer Horizontalfederung und mechanischer Höheneinstellung für hohen Komfort. Ferner ist im Sitz eine passive Klimatisierung eingebaut, die mithilfe einer Kohlefaserlage zwischen Stoffbezug und Schaumstoffschicht stets für eine trockene Oberfläche des Sitzpolsters sorgt. Die in den Kohlefasern angesammelte Feuchtigkeit verflüchtigt sich in Betriebspausen mit unbelegtem Sitz. Eine Sitzkissenlängen- und -neigungsverstellung bietet auch für größer gewachsene Maschinenführer angenehme Arbeitsbedingungen.
Doch sind es nicht allein die Fahrer in der Kabine, welche einen sicheren Arbeitsplatz wünschen. Auch die Monteure oder Werkstattmitarbeiter müssen Wartungsarbeiten nachgehen können, ohne dass sie sich einer Gefahr aussetzen. Im Fall des Cat M316D, M318D und M322D lassen sich anstehende Inspektionen unkomplizierter als bisher erledigen. Denn die Kühlmittelleitungen wurden neu verlegt. Des Weiteren erleichtern ein neuer Einfüllstutzen und Verschlussdeckel am Kühlmittel-Ausgleichsbehälter, neue Druck- und Temperatursensoren im Hydrauliköltank sowie ein neues Hydrauliköl-Ablassventil die Servicearbeiten.
Um Wartungen an den Maschinen künftig besser planen zu können, können die drei überarbeiteten Mobilbagger optional für das Cat Flottenmanagementsystem VisionLink vorgerüstet werden. Das gewährleistet, dass die Daten sicher von der Baustelle zum Kunden übertragen werden. Informationen, wie Betriebsstunden, Kraftstoffverbrauch und Stillstandzeiten sind jederzeit automatisch oder manuell abrufbar. Das schließt auch die Darstellung des aktuellen Standortes ein, um beispielsweise Betankung oder Wartungstermine besser planen und einen Diebstahl vereiteln zu können.
"Unsere Mobilbagger stehen bei unseren Kunden ohnehin wegen ihrer hohen Leistung, ihren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, ihrem geringen Kraftstoffverbrauch und den niedrigen Betriebskosten schon lange hoch im Kurs und sind deswegen stark gefragt. Mit diesen neuen Features bei den Mobilbaggern werden die Geräte um weitere nützliche Ausstattungsmerkmale erweitert, so dass Caterpillar und Zeppelin ihre Position am Markt für Mobilbagger weiter behaupten werden”, bringt es Willi Krah zum Schluss auf den Punkt.