Zum beginnenden Frühlingsanfang eröffnete der Landesverband Schleswig-Holstein im Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. mit der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein am 16. März die Frühjahrversandsaison in Holsteins Baumschulen. In der Baumschule E. Sander in Tornesch, Kreis Pinneberg, gaben damit Jens Sander, Geschäftsführender Gesellschafter der Baumschule, und Claus Heller, Präsident der Landwirtschaftskammer, ganz offiziell den Startschuss in die bevorstehende Pflanzzeit von Gehölzen.
"Der Frühling hält in diesem Jahr zögerlich Einzug in Schleswig-Holstein. Für die Baumschulen mit ihrem überregionalen Absatz ist er aber schon einige Tage Arbeitsrealität”, stellte Claus Heller gegenüber den Medienvertretern klar. Heller weiter: "Gerade in diesem Jahr mit langen Tiefsttemperaturen hört man oft die Sehnsucht nach dem Frühling bei vielen Gesprächen heraus. Und wenn dann einige Tage die Sonne scheint, sind Gartenliebhaber und Stadtbewohner nicht mehr zu bremsen: Dann geht es raus in den Garten, um Platz zu machen für die ganze Pracht des Frühlings. Eingangsbereiche und Terrassen werden mit Frühlingsblumen und knospenden Gehölzen einladend und frühlingsfroh gestaltet. Dass diese Lust auf Frühling in den Baumschulen unseres Landes nach einem langen Winter sehnsüchtig erwartet wird, ist leicht vorzustellen. Denn der Umsatz dieser Branche ist eng gekoppelt an den Witterungsverlauf”.
Jens Sander stellte zusammen mit seiner Schwester Maren Cordts den seit acht Jahren bestehenden Cash & Carry Markt vor, der besonders von Gartenarchitekten, GartenBaumschulen sowie Fachgartencentern und Fachleuten des Garten- und Landschaftsbau mit Ausrichtung an Privatgärten, frequentiert wird. Auf dem zwei Hektar großen Gelände des Abholmarktes ist neben dem handelsüblichen Baumschulsortiment eine enorme Auswahl an Raritäten, Besonderheiten und vor allem Neuheiten, die laut Sander für den Markterfolg immer wichtiger werden, vorrätig.
”Die Ansprüche der Kunden werden immer differenzierter und hier im Abholmarkt regen wir mit unserem umfangreichen Sortiment genauso zu Impulskäufen an wie der Kunde es im Einzelhandel erfährt. Der Vorteil ist, dass wir neue Gehölze schneller im Markt einführen können, da die Kunden gleich sehen was das neue Gehölz hermacht.” Zusätzlich gehören Frühjahrs- und Herbstordermessen, die Bestellung mit Lieferung sowie Verkaufs-LKWs zu den Einkaufsmöglichkeiten für Wiederverkäufer.
Die Vielfalt des Holsteiner Anbaugebietes und die internationalen Kontakte helfen, diese Ansprüche nicht nur zu erfüllen, sondern mit Besonderheiten dem Markt auch immer wieder neue Impulse zu geben. Beispiele sind alte stattliche Apfelbäume im Großtopf genauso wie kleine grazile Zwergobstbäume und Pflanzen mit auffälligen Blattfarben wie der Himmelsbambus (Nandinia) und die Glanzmispeln (Photinia). Der lokalen Presse ebenfalls vorgestellt wurden Edgeworthia ‚Winterliebe‘, derzeit in prächtiger Blüte stehend sowie zahlreiche Kräuter. Zum Abschluss gab Kammerpräsident Heller noch Tipps an die Endverbraucher: "Den Hobbygärtnern im Land empfehle ich einen Besuch in einer Gartenbaumschule, damit sie dort die Neuheiten und Spezialitäten sehen, die die Holsteiner Baumschulen für sie heranziehen”
Baumschulwirtschaft in S-H
Im Kreis Pinneberg sind 85 Prozent der Baumschulen Schleswig-Holsteins konzentriert: Circa 400 Betriebe erwirtschaften auf 4.150 ha einen Produktionswert von 185 Mio. €. Über die Hälfte des gartenbaulichen Produktionswertes in Schleswig-Holstein werden von Baumschulen erwirtschaftet. Zusammen erwirtschaften die Baumschulen rund ein Viertel aller in Deutschland im Baumschulsegment getätigten Umsätze. Davon entfallen etwa 15 bis 20 % auf Exporte in EU-Staaten und Drittländer.
Gartenbauzentrum Ellerhoop
Vielfältige Impulse für die Baumschulwirtschaft liefert das Gartenbauzentrum in Ellerhoop, das für die Baumschulen im gesamten norddeutschen Raum in Versuchsanstellung, Forschung und Beratung arbeitet. Für die Landwirtschaftskammer spielen Neuheiten und Spezialitäten in der Arbeit eine wichtige Rolle. Eine sommerliche Blütenpracht ist die Rosenanlage. Zusammen mit dem Bund deutscher Baumschulen testet das Gartenbauzentrum Gehölzneuheiten aus der Region unter dem Motto "Thiensener Gehölzauslese”, um die besten Gehölze den Profis wie dem Gartenliebhaber empfehlen zu können. Damit gibt die Landwirtschaftskammer Impulse auch für den Hobbygärtner.