Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) setzt sich für eine naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung in Deutschland ein, die auch den Schutz der biologischen Vielfalt gewährleistet. Nur so kann der Verlust der Biodiversität gestoppt werden. Deutschland trägt in Europa insbesondere Verantwortung für Buchenwälder, wirbt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel bei der Auftaktveranstaltung zum internationalen Jahr der Wälder in Bonn.

BfN

Während die Waldfläche weltweit bedrohlich schnell abnimmt, nimmt sie in Deutschland beständig zu, in den letzten 40 Jahren um rund 10 Prozent. Nach Jahren der Stagnation und des Rückgangs ist auch die Holznachfrage wieder rasant angestiegen. BfN-Präsidentin Jessel mahnt aber: "Der nachwachsende Rohstoff Holz ist populär, darf aber nicht auf Kosten lebenswichtiger Ökosystemleistungen und unter Missachtung notwendiger ökologischer Mindeststandards produziert werden."

Vielmehr sieht sie in der naturnahen Waldwirtschaft ergänzt um ein System nutzungsfreier repräsentativer Waldgebiete ein Zukunftsmodell einer nachhaltigen Entwicklung. Dies ist nicht nur dem Schutz der biologischen Vielfalt, sondern auch einer kosteneffizienten, leistungsstarken Waldwirtschaft förderlich.

Dieses Ziel verfolgt auch die Nationale Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung, die den Kern der Naturschutzpolitik in Deutschland bildet. Mit ihrer Umsetzung soll die Gefährdung der biologischen Vielfalt aufgehalten und eine Trendwende erreicht werden.

Bei der Auftaktveranstaltung pflanzten die BfN-Präsidentin, Prof. Beate Jessel, und die Deutsche Baumkönigin, Johanna Ditsch, gemeinsam mit den Kindern der Kindertagesstätte "punkt punkt komma" strich in Bonn den Baum des Jahres - die Elsbeere. Die Präsidentin hat die Schirmherrschaft für den sehr seltenen und schönen Baum übernommen, der sich als standortheimische Baumart auch vermehrt in unseren Mischwäldern finden sollte. 100 Kindergärten und Grundschulen in ganz Deutschland beteiligen sich an der Elsbeeren-Pflanzaktion, zu der das Bundesamt für Naturschutz zu Beginn des Jahres aufgerufen hatte. Die Elsbeere wird auch die schöne Else genannt.

22. Mai 2011: Bundesweiter Wandertag "Biodiversität der Wälder"

Wie bereits in Deutschland hat das Sekretariat der Biodiversitäts-Konvention (Convention on Biological Diversity, CBD) der Vereinten Nationen den Tag der Biodiversität, den 22. Mai, jetzt auch weltweit unter das Motto "Biodiversität der Wälder" gestellt.

Elsbeere (Sorbus torminalis) - Baum des Jahres 2011

Die Elsbeere wurde vom Kuratorium des Dr. Silvius Wodarz Stiftung zum Baum des Jahres ernannt und gehört zur Familie der Rosengewächse und ist in Deutschland sehr selten geworden, obwohl sie auf vielen Standorten in Deutschland wachsen könnte. Sie hat ein sehr edles und wertvolles Holz, eine attraktive und relativ späte Blüte, eine traumhafte (rot bis orange) Herbstfärbung und trägt Früchte. Die Elsbeere kann bis zu 300 Jahre alt werden und erreicht eine Baumhöhe bis 25 Meter.

Die Elsbeere ist sehr lichtbedürftig, deshalb ist sie auch so selten, denn in der Konkurrenz zur Buche oder zum Ahorn hat sie wenig Chancen. Die Blätter werden oft für einen Ahorn gehalten, allerdings ist der entscheidende Unterschied, dass sie nicht gegenständig (sie stehen sich niemals zur zweit gegenüber) sind, sondern sind spiralig am Spross verteilt.

 

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