Die Wettbewerbe Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2011 und Sonderpreis Wohnumfeld wurden am 18. und 19. März entschieden. 166 Arbeiten hatte das siebenköpfige Preisrichterteam unter Leitung von Andrea Gebhard, Präsidentin des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla), zu jurieren. Eine Rekordbeteiligung.
Der Quantität und allem voran der Qualität der eingereichten Wettbewerbsbeiträge wurde die Jury mit der Vergabe von zwei Ersten Preisen und acht Würdigungen beim Deutschen Landschaftsarchitektur-Preis 2011 gerecht; in der Kategorie Sonderpreis Wohnumfeld würdigte sie herausragende Planungsleistungen mit einem Ersten Preis und sechs Würdigungen.
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2011
Einstimmig fiel die Wertung der Preisrichter aus, die Projekte "Park am Nordbahnhof, Berlin", geplant von Fugmann Janotta Landschaftsarchitektur und Landschaftsentwicklung bdla, Berlin, und "Schloss Freudenstein - Sanierung und Umnutzung zum Sächsischen Bergarchiv und Mineralogische Sammlung, Freiberg/Sachsen", Entwurfsverfasser Birgit Hammer Landschafts. Architektur, Berlin, mit einem Ersten Preis auszuzeichnen.
Zum "Park am Nordbahnhof" heißt es im Juryurteil: "Im Zuge der Realisierung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen konzipierten die Verfasser mit einfachen Mitteln ein ‚Grünes Gerüst‘ aus extensiv bewirtschafteten Wiesen- und Gehölzflächen, welches dem Park eine lebendige, fast naturhafte Grundstimmung verleiht. An stadträumlich wichtigen Orten sind in diese Strukturen intensive Nutzungen eingebettet, die den Park vor allem für die Freizeit- und Erholungsansprüche der Stadtbewohner öffnen. Dabei ist es in überzeugender Weise gelungen, die sich im Grunde konkurrierend gegenüberstehenden Aspekte von Ökologie und intensiver Parknutzung in einem Gesamtkonzept zu vereinen."
Über die Planungsleistung im Schlossareal Freudenstein urteilen die Preisrichter: "Bei der Gestaltung der beiden Höfe und des Grabens vor dem Schloss hat die Landschaftsarchitektin Birgit Hammer ein sicheres Gespür für die Eigenwilligkeiten der steinernen Architektur, für den Inhalt des neuen Museums wie für die Dimensionen der beiden Höfe bewiesen.
Dem Neuen Schlosshof hat sie mit hellen Granitplatten, die großflächig bekannte Kristallformen nachbilden und in rötlichen Gussasphalt eingelassen sind, ein höchst prägnant gemustertes Aussehen gegeben."
Sonderpreis 2011 Wohnumfeld
Zum zweiten Mal lobte der bdla im Wettbewerb Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis einen Sonderpreis aus, in diesem Jahr der Freiflächengestaltung als Qualitätssicherung städtischen Wohnens gewidmet. 86 Arbeiten stellten sich dem Wettbewerb. Ziel war es, Projekte auszuwählen, die Funktion und Gestaltung optimal miteinander verbinden und unterschiedlichsten Ansprüchen Rechnung tragen.
Mit dem Sonderpreis Wohnumfeld wird die "Umgestaltung des Schorfheideviertels" in Berlin Marzahn, geplant von Gruppe F Landschaftsarchitekten, Gabriele Pütz, Gerd Kleyhauer, ThoMi Bauermeister, Berlin, Bauherr degewo AG, Berlin, ausgezeichnet. Die Jury hebt hervor: "Die modellierte, mit Kiefern und Gräsern gestaltete Parklandschaft wurde als kleinster gemeinsamer Nenner zu einem starken, einprägsamen Bild, das für viele Nutzungen offen bleibt und auf selbstverständliche Art anzueignen ist. Mit der aktiven Beteiligung konnten nachbarschaftliche Netzwerke gebildet werden, mit der starken gestalterischen Idee wurde ein neues Stück Heimat geschaffen."
Der Wettbewerb Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2011 findet seinen Abschluss mit der feierlichen Preisverleihung am Abend des 15. September 2011 in Berlin. Im Bundesbauministerium werden im Beisein des Schirmherrn Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, die Preise und Urkunden an die ausgezeichneten Planerinnen und Planer überreicht.
Alle Informationen zum Wettbewerb Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2011 und Sonderpreis sowie sämtliche Würdigungen und die Mitglieder des Preisgerichtes finden Sie auf der Webseite.