Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Naturstein - jedes Stück etwas Besonderes. Ein Titel, der zugleich die These auf den Punkt bringt. Steinmetzmeister Klaus Heinl aus Wunsiedl ließ auf dem 12. Großbeerener VOB-Tag am 25.02.2011 auch keinen Zweifel daran, auf welcher Seite er steht: Vielfalt und Variabilität sind für ihn prägende Merkmale des Natursteins. Entsprechend weit zog er in seinem Gastreferat den Kreis dessen, was dem fehlerfreien Wesen des Materials entspricht. Nach der Einführung in die Materialkunde blieb leider viel zu wenig Zeit, die umfassende Sammlung von Verwendungs- und Verarbeitungsfehlern angemessen zu diskutieren.

zur Veranstaltung mit Bild "FGL-Justiziar RA Manfred Gnoss warnte vor Patentlösungen bei der Vetragsgestaltung mit Privatkunden". (Foto: Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin und Brandenburg e. V.)

Auch die Vertragskündigung durch den Auftraggeber muss den Auftragnehmer nicht in eine ausweglose Situation stürzen. Hinreichend bekannt aus der allzu oft unerfreulichen Kooperation mit Bauträgern, wurde das Thema hier erstmals vom renommierten GaLaBau-Spezialisten RA Rainer Schilling erörtert.

Reichlich Diskussionsbedarf gibt es nach wie zur Frage der optimalen Gestaltung von Privatkundenverträgen. FGL-Justiziar RA Manfred Gnoss warnte nochmals eindringlich vor überzogenem Vertrauen in scheinbare Patentlösungen. Allen Versuchen, über neue Formularverträge Sicherheit zu suggerieren, fehlte bisher noch der Segen der Rechtsprechung. Gnoss hält eine Weiterwendung der VOB/B auch in Privatkundenverträgen durchaus für angemessen, wenn man sich als Landschaftsgärtner des kalkulierbaren Risikos bewusst sei.

Durchaus unterschiedliche Resonanz erfahren in der Branche die Aktivitäten der Bundesländer Berlin und Brandenburg, per Vergabegesetz einen Mindestlohn für öffentliche Aufträge einzuführen. RA Clemens Bober von der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. konnte vor allem dem Berliner Senat schwere Webfehler nachweisen: So könne kaum nachvollziehbar sein, warum der GaLaBau-Betrieb als Subunternehmer des Strassenbauers auch für reine GaLaBau-Aufträge an den gesetzlichen Baumindestlohn gebunden werden solle. Bober gab aber seiner Hoffnung Ausdruck, dass ähnliche Fehlentwicklungen in Brandenburg noch vermeidbar seien.

Teilnehmer der abschließenden Podiumsdiskussion unter Moderation von FGL-Hauptgeschäftsführer Oliver Hoch war neben den Referenten auch der ö.b.u.v. Sachverständige Joachim Herold. Bis in den späten Nachmittag wurden aktuelle Fragen aus der Praxis erörtert.

 

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