Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das Problem der Luftverschmutzung in den Großstädten gewinnt während der Sommermonate zusätzliche Brisanz. Durch hohe Temperaturen und fehlende Niederschläge steigt die Belastung der Luft durch Stickoxide häufig über die zulässigen Grenzwerte.

Über 99 % dieser Schadstoffe entstehen bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen in Kraftwerken und Fahrzeugen. Sie sind unter anderem auch einer der Hauptauslöser für die Bildung von Ozon und damit des Sommersmogproblems.

Eine Lösung zur Stickoxidreduzierung bietet F.C. Nüdling mit Airclean, dem photokatalytisch wirkenden Pflasterstein. Mit ihm lässt sich speziell im urbanen Raum, wo die meisten Schadstoffe entstehen, durch die Anlage entsprechender Pflasterflächen eine Verringerung von Stickoxiden erzielen.
Die Photokatalyse ist ein Prozess, bei dem ein als Katalysator wirkender Stoff, genannt Photokatalysator, die Geschwindigkeit einer chemischen Reaktion, in diesem Falle der Oxidation von hochgiftigen Stickoxiden, stark beschleunigt. Bei der Photokatalyse wird die dazu erforderliche Energie alleine durch ultraviolette Strahlung bzw. Sonnenlicht geliefert.

Stickoxide selbst sind nur schwer wasserlöslich und werden als giftiges Gas nicht aus der Atmosphäre ausgewaschen. Als Reaktionsprodukt der Oxidation von Stickoxiden durch Photokatalyse entsteht das wasserlösliche Nitrat. Dieses wird vom Regenwasser gelöst und so abgeführt. Im natürlichen Stoffkreislauf steht es den Pflanzen als essentieller Nährstoff zur Verfügung.

Die Wirksamkeit der Photokatalyse zur Verringerung der Stickoxide in der Luft wird bereits seit den 90er Jahren erfolgreich in Japan angewandt. Im Zuge von verschiedenen Projekten wurde sie auch in europäischen Ländern bei der Anlage einiger Musterflächen messtechnisch belegt.

Um konkrete Werte für Einsatzgebiete in Deutschland zu erhalten, legte die F.C. Nüdling Betonelemente GmbH + Co KG in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut in Schmallenberg sowie mit Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt eine Testfläche für das Airclean-Pflaster an. Im Gegensatz zu den Messungen im Labor, bei denen die Reduzierungsraten nur für NO in Höhen von ca. 1 cm über der Pflasterfläche bestimmt werden, können die Messungen für NO2 und NO hier in einer Höhe von bis zu 3 m erfolgen. Die Ergebnisse lassen sich so direkt mit den Messungen der Luftmessstationen zur Überwachung der Luftgrenzwerte in den Städten vergleichen.

Das Fazit: Unter den in Mitteleuropa vorherrschenden Bedingungen werden im Jahresdurchschnitt Reduktionsraten von bis zu 25 % für Stickstoffdioxid sowie 41 % für Stickstoffmonoxid erzielt.

 

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