Der Einladung des Fachverbandes Raumbegrünung und Hydrokultur (FvRH) zur Mitgliederversammlung auf der Bundesgartenschau in Koblenz folgten 45 Raumbegrüner und Hydrokulturspezialisten.
Vom 8. bis 10. Juni wurde fachlich diskutiert und Fachreferenten gaben ihr Wissen an die Mitglieder des Fachverbandes weiter. "Das Image der Raumbegrünung und Hydrokultur ist nach wie vor sehr positiv. Leider ist gerade im Bereich der Hydrokultur ein flächendeckendes Angebot an Endverbraucher in Deutschland nicht mehr vorhanden. Aber das System spielt nach wie vor in der mobilen Raumbegrünung eine wesentliche Rolle. Der Fachverband ist hier aktiv und unterstützt die Mitglieder, um die Raumbegrünung und Hydrokultur am Markt zu festigen und die positiven Eigenschaften an die Endverbraucher zu transportieren", so Wilhelm Höfer, Vorsitzender des Fachverbandes, in seinem Grußwort.
Leo Thissen aus Kleve, Sprecher des Arbeitskreises Hydrokultur, informierte in seinem Jahresbericht von den zahlreichen Tagungen und Projekten: Seit der jüngsten Mitgliederversammlung 2010 habe der Arbeitskreis drei Mal getagt. Ein Konzept zur Umgestaltung der Internetseite wurde erarbeitet. Die Richtlinien zum Qualitätszeichen Hydrokultur wurden an den heutigen Markt angepasst und der Versuch zum Kulturtopf wurde mit sieben Varianten von Töpfen mit Rhapis, Dracaena Janet Craig Stamm, Dracaena marginata (vier Köpfe) und Epipremnum bepflanzt.
Das Monitoring erfolgt im Jahr 2012 anhand der Pflanzenhöhe, des Pflanzenhabitus, der Pflanzenausfärbung sowie der Abbildungen von Durchwurzelung der Töpfe und Wurzelausbreitung in den Gefäßen.
Jürgen Herrmannsdörfer aus Würzburg, Sprecher des Arbeitskreises Hydrokultur, berichtete von der Weiterbildungsmaßnahme zum zertifizierten Raumbegrüner. Diese wurde vom 12. bis 19. September 2010 in der Bildungsstätte Gartenbau in Grünberg durchgeführt. Alle 14 Teilnehmer und Teilnehmerinnen konnten nach der Prüfung das Zertifikat mit nach Hause nehmen und waren mit dem Seminar sehr zufrieden. Im Jahr 2011 wird das Seminar vom 11. bis 16. September durchgeführt.
Weitere Arbeitsschwerpunkte waren die Internationale Grüne Woche (IGW) 2011, auf der über Raumbegrünung informiert wurde, und die vielfältigen Weiterbildungsangebote zur Raumbegrünung. Markus Gregg aus Nordkirchen, Vertreter des Fachverbandes bei der European Interior Landscaping Organisation (EILO), sprach über den Erfolg des ersten großen öffentlichen Auftritts der EILO, dem Kongress "Breaking down the borders" am 2. November 2010 in Hoofddorp in der Nähe von Aalsmeer, zu dem rund 250 Teilnehmer anreisten. Der nächste Kongress findet 2012 parallel zur Floriade in Venlo statt. Vorgesehen ist zudem, Infobroschüren aufzulegen, die an potenzielle Kunden gegeben werden können oder auch Marketingmaterial zu entwickeln.
Engelbert Kötter aus Walldürn-Rippberg ist seit vielen Jahren als Prüfer für das Qualitätszeichen des Fachverbandes im Einsatz. In dieser Funktion stellte er die Idee einer umfassenden Überarbeitung des Qualitätszeichens des Fachverbandes vor. "Der Markt der Raumbegrünung und Hydrokultur hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert und so müsste sich auch das Qualitätszeichen ändern", kündigte der Fachverbandsprüfer an.
Gerhard Zemp aus Zürich referierte über das Thema "Innenraumbegrünung im Spannungsfeld zwischen Architektur und Facility Management". Hier zeigte er auf, dass diese verschiedenen Berufsgruppen andere Vokabeln gebrauchen. "So sieht der Raumbegrüner ein Lechuza-Gefäß, der Architekt einen leicht konischen Körper und der Facility Manager mobiles Grün. Hier muss der Begrüner die Vokabeln des jeweils anderen nutzen. Es gibt zum Beispiel beim Architekten keine Einzeltöpfe, sondern Landschaften oder Konzepte. Als Fazit konnte festgehalten werden, dass in den globalen Trends der Architektur noch nie derart viele Gebäude in Architekturwettbewerben grün waren. Dies ist eine Chance aber auch Anstrengung zu gleich", so Zemp.
Dr. Anette Bucher von der Hochschule Weihenstephan gab den Mitgliedern eine Zusammenfassung zum 36. Hydrokulturseminar. Themen waren "Training für Gedächtnis und Konzentration", die Vorstellung der überarbeiteten FLL-Richtlinie zur Innenraumbegrünung, Diagnosehilfe bei Pflanzenschädlingen und die vertikale Begrünung. Des Weiteren wurde über den Versuch zu handelsüblichen Semisystemen berichtet.
Hubert Hanke von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau brachte den Teilnehmern das Thema "Automatische Bewässerungssysteme für Balkonkästen und Kübel" näher. Hier wurde über einen Versuch berichtet, in dem vier am Markt befindliche Systeme miteinander verglichen wurden.
Am letzten Tag der Mitgliederversammlung besuchten die Teilnehmer die BUGA in Koblenz und nahmen in der Hallenschau "Wohn(t)räume" aus den Händen des Ausstellungsbevollmächtigten der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG), Rainer Berger, und dem Ehrenvorsitzenden des Fachverbandes Raumbegrünung und Hydrokultur (FvRH), Wolfgang Mohr, die Preise entgegen.
Zwei große Goldmedaillen der DBG wurden verliehen an "Thissen Hydrokultur vom Niederrhein" in Kleve für ein breites Hydrokultur- Grünpflanzensortiment in hervorragender Qualität sowie Höfer Aufbauteam aus Eislingen für die gesamte Hallengestaltung und die beispielhaften Darstellungen von Begrünungen in Wohn- und Arbeitsbereichen.
Ehrenpreise erhielten die Firma "Höfer Hydrogärtnerei" aus Eislingen für die hervorragende harmonische Gestaltung einer festlich gedeckten Tafel und das Blumenhaus Reim aus Veitshöchheim für ein ideenreiches und informativ gestaltetes Kinder- und Jugendzimmer.
Außerdem erhielten die Mitglieder des Fachverbandes 19 Goldmedaillen, 24 Silbermedaillen und 15 Bronzemedaillen. Das Konzept der Hallenschau, das unter intensiver Einbindung des Fachverbandsvorsitzenden Wilhelm Höfer umgesetzt wurde, fand allgemeine Zustimmung. "Eindrucksvoll wurde die Leistungsfähigkeit der Mitglieder des Fachverbands aufgezeigt", so Berger.
Die nächste Mitgliederversammlung des Fachverbandes Raumbegrünung und Hydrokultur findet vom 13. bis 15. Juni 2012 in Titisee-Neustadt statt.
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