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PwC-Prognose: Wachstum in Deutschland bleibt auch 2012 robust. Die Euro-Krisenstaaten erholen sich nur langsam. Die Inflation steigt deutlich.

Die deutsche Wirtschaft bleibt auch im kommenden Jahr die Wachstumslokomotive der Eurozone. Die Konjunkturexperten der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC prognostizieren für 2011 ein nominales Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland von 3,5 Prozent, während sie für die Eurozone insgesamt nur eine Steigerung um 2,0 Prozent erwarten.

Auch für 2012 sind die Wachstumssichten der deutschen Wirtschaft mit einem prognostizierten Plus von 2,2 Prozent deutlich besser als die der Währungsunion (plus 1,7 Prozent).

"Die Eurozone bleibt ein Wirtschaftsraum der zwei Geschwindigkeiten. Während die exportorientierten Volkswirtschaften in Mittel- und Nordeuropa vom anhaltenden Boom in China und anderen Schwellenländern profitieren, leiden die ohnehin strukturschwachen südeuropäischen Länder zusätzlich unter dem strikten Sparkurs ihrer Regierungen", kommentiert PwC-Vorstandssprecher Norbert Winkeljohann.

Während Irland nach der Rezession von 2010 im laufenden Jahr ein minimales Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent und 2012 von immerhin 1,3 Prozent erreichen dürfte, prognostizieren die PwC-Experten für Griechenland und Portugal einen Rückgang des BIP 2011 um 3,8 Prozent bzw. 2,1 Prozent. In Spanien (plus 0,6 Prozent) und Italien (plus 0,8 Prozent) wird das Wachstum im laufenden Jahr voraussichtlich weit unter dem Durchschnitt der Eurozone bleiben und auch 2012 nur knapp über der Marke von einem Prozent liegen.

Schuldenkrise und Zinsentwicklung bergen Risiken

Die größten Risiken für das Wirtschaftswachstum der Eurozone gehen weiterhin von der Schuldenproblematik sowie damit zusammenhängend der Zins- und Inflationsentwicklung aus. Im Juli ist der Zinsaufschlag für zehnjährige spanische und italienische Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen bereits signifikant gestiegen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wird die Refinanzierung der 2011 fällig werdenden Staatsschulden im Volumen von etwa 90 Milliarden Euro in Spanien bzw. 80 Milliarden Euro in Italien schwierig.

Doch auch ohne eine weitere Ausbreitung der Schuldenkrise werden Zins- und Preisniveau in der Eurozone weiter steigen. Für 2011 erwartet PwC eine Inflationsrate von 2,6 Prozent nach 1,6 Prozent im Vorjahr, was nicht ohne Folgen für die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank bleiben dürfte. In Deutschland wird sich der Preisanstieg 2011 voraussichtlich von 1,2 Prozent auf 2,7 Prozent beschleunigen, um sich 2012 leicht auf 2,3 Prozent abzuschwächen.

Gemischte Signale aus Übersee

Aus den USA, Japan und China kommen derzeit gemischte Vorgaben für die Konjunkturentwicklung in Deutschland und der Eurozone. In China dürfte sich das Wachstum zwar von gut 10 Prozent im vergangenen Jahr auf 9,5 Prozent im Jahr 2011 und 9,1 Prozent im Jahr 2012 abschwächen, wegen des erwarteten Rückgangs der Inflationsrate von 4,9 Prozent im laufenden auf 3,5 Prozent im kommenden Jahr wird das reale Wirtschaftswachstum 2012 jedoch höher ausfallen als 2011.

Für Japan prognostizieren die Konjunkturexperten als Folge der Tsunami-Katastrophe einen Rückgang des BIP in 2011 um 0,5 Prozentpunkte im laufenden Jahr, dem 2012 ein Wachstum von 3,0 Prozent bei einer Inflationsrate von nur 0,2 Prozent folgen dürfte.

Die US-Wirtschaft wird 2011 voraussichtlich um nominal 2,6 Prozent und 2012 um 2,9 Prozent wachsen. Allerdings sind die Auswirkungen des jetzt verabschiedeten Sparprogramms noch nicht in den Prognosen berücksichtigt. Es ist aber zu erwarten, dass sich die Inlandsnachfrage als Konsequenz der Sparbemühungen weiterhin schwach entwickelt und das Wirtschaftswachstum stark vom Export abhängig bleibt.

 

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