Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die große Mehrheit der Handelsunternehmen und landwirtschaftlichen Betriebe geht mit Pflanzenschutzmitteln korrekt um. Das ist das Ergebnis aus dem Jahresbericht 2010 zum Pflanzenschutz-Kontrollprogramm, der vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Braunschweig herausgegeben wurde.

Allerdings wurden Defizite bei Zierpflanzen- und Baumschulbetrieben festgestellt. "Die Anwendung von in Deutschland nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln ist nicht akzeptabel", betont Heinz Herker, Präsident des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), in einer ersten Reaktion auf den Bericht. Es dürfe aber auch nicht, warnen Herker und die BVL-Berichterstatter, generell auf ein Fehlverhalten der Anwender geschlossen werden. Schließlich seien Betriebe auch gezielt kontrolliert worden, die im Verdacht gestanden hätten. Dennoch weist er darauf hin: "Dies bringt unsere gesamte Branche in Verruf. Wir haben uns immer für gute fachliche Praxis eingesetzt und werden dies auch weiterhin tun, so wie wir auch die Aktivitäten im Rahmen des nationalen Aktionsplan zum nachhaltigen Pflanzenschutz unterstützen."

Der Bundesverband Zierpflanzen (BVZ) wies darauf hin, dass im Rahmen der begonnenen Zertifizierungen zu Global-GAP auch die Zulässigkeit von Pflanzenschutzmitteln geprüft werde. Dies gelte auch für importierte Jungpflanzen, die nur mit in Deutschland oder der EU zugelassenen Pflanzenschutzmitteln behandelt sein dürften.

Ganz entscheidend werde auch in Zukunft sein, dass das in Deutschland bewährte Verfahren zur Schließung von Bekämpfungslücken intensiv mit aller Anstrengung fortgeführt und weiterentwickelt wird, damit geeignete und sichere Pflanzenschutzmittel für die vielfältigen Kulturen im Gartenbau zu Verfügung stehen, betont Heinz Herker. Hier setze der ZVG auch auf Verbesserungen durch die europäische Harmonisierung, die es jetzt mit dem neuen Pflanzenschutzrecht auch in Deutschland zu fördern gilt.

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