Prof. Dr. Harald Grethe, Leiter des Fachgebiets Agrar- und Ernährungspolitik, ist zum Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gewählt worden.
Ebenfalls neu in dem Berater-Gremium ist Prof. Dr. Regina Birner, die Leiterin des Fachgebiets Sozialer und institutioneller Wandel in der landwirtschaftlichen Entwicklung an der Universität Hohenheim.
Zwei Gutachten haben sich die Mitglieder des Beirats zum Auftakt vorgenommen. Darin geht es zum einen um die Frage, wie der Agrarsektor in die Klimaschutzbemühungen der Bundesregierung und der Europäischen Union einbezogen werden kann. Zum anderen beschäftigt sich der Beirat mit der Zukunft der Tierhaltung.
In den Beirat Agrarpolitik berufen werden zumeist Wissenschaftler, die durch besonders politik-relevante Forschung auffallen. So hat Prof. Dr. Grethe in der Vergangenheit unter anderem zum Thema "Ertrags- und Preisinstabilität auf Agrarmärkten in Deutschland und der EU: Betriebswirtschaftliche und agrarpolitische Implikationen" sowie zu den Agrarhandelsabkommen zwischen der EU und Entwicklungsländern geforscht. Momentan beschäftigt er sich unter anderem mit Verbindungen zwischen dem Agrar- und dem Energiesektor in der EU.
Viel Erfahrung als Berater
Zwei Jahre lang wird Prof. Dr. Grethe den Vorsitz des Beirats übernehmen. Daneben ist er bis 2015 einfaches Mitglied des Gremiums. In dieser Funktion erstellt er gemeinsam mit den anderen Mitgliedern Gutachten und Stellungnahmen für Ministerin Ilse Aigner (CSU).
Die Arbeit als Berater ist für den 47-jährigen Agrarökonomen nicht neu. So war Prof. Dr. Grethe beispielsweise 2001 für die Niedersächsische Staatskanzlei tätig und hat in zahlreichen Funktionen z.B. die Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen sowie die Europäische Kommission beraten. Seit Februar ist er Mitglied des Beirats Agrarpolitik des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, zu dessen Vorsitzendem er in der vergangenen Woche gewählt wurde.
EU-Agrarpolitik als Forschungsschwerpunkt
In seiner Forschung legt Prof. Dr. Grethe zum einen den Schwerpunkt darauf, die gemeinsame Agrarpolitik der EU zu bewerten und weiterzuentwickeln. So hat er z.B. die Auswirkungen der zunehmenden Nachfrage nach Bioenergie analysiert und die gegenwärtigen Biokraftstoffpolitiken der EU kritisiert. Zum anderen forscht Prof. Dr. Grethe zur internationalen Agrarhandelspolitik und dort insbesondere zu den Auswirkungen auf der mikroökonomischen Ebene in Entwicklungsländern.
Ebenfalls neu im Beirat Agrarpolitik ist die Hohenheimer Agrarwissenschaftlerin Prof. Dr. Regina Birner, Leiterin des Fachgebiets Sozialer und institutioneller Wandel in der landwirtschaftlichen Entwicklung. Ihr Fachgebiet hat das Ziel, nachhaltige Entwicklung durch Forschung, Lehre und Politikdialog zu den sozialen, institutionellen und politischen Dimensionen der Landwirtschaft in Entwicklungsländern zu fördern. Dabei verfolgt Prof. Dr. Birner einen interdisziplinären Ansatz, der Forschungskonzepte aus der Agrar- und Institutionenökonomie, der Agrar- und Entwicklungssoziologie sowie den Politik- und Verwaltungswissenschaften verbindet.