Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Sieben Tage - sieben Standorte - sieben Mal Agrobusiness in seinen unterschiedlichen Facetten: Auf der Welt- Garten-Expo Floriade in Venlo war der Verein Agrobusiness Niederrhein in der Woche vom 21. - 27. Mai 2012 Hausherr im NRW-Pavillon.

Mit täglich wechselnden Ausstellungspartnern wurde die regionale und thematische Vielfalt des Agrobusiness am Niederrhein mehreren tausend Besuchern präsentiert. Und die konnten am Stand lernen: Agrobusiness ist mehr als nur Gartenbau und Landwirtschaft.

"Agrobusiness ist auch Hightech, Logistik, Lebensmittelproduktion, Energie, Tourismus, Forschung und Bildung", so Christian Wagner, Vorsitzender von Agrobusiness Niederrhein. "Unser Ziel ist es, all diese Bereiche entlang der Agrobusiness- Wertschöpfungskette produktiv zusammenzubringen."

Ausbildung im Fokus

Vor Ort stellten die Ausstellungspartner Kreis Kleve, Gemeinde Weeze, Gartenbauzentrum Essen, Stadt Kevelaer, Stadt Nettetal, Stadt Geldern, IHK Duisburg und der Rhein-Kreis Neuss dem internationalen Publikum gleich mehrere dieser Schwerpunkte vor. So konnten die Besucher von Studierenden der Fachschule für Gartenbau in Essen in einem Quiz mehr über die Nährwerte von heimischen Gemüse- und Obstsorten lernen und einen frisch gepressten Apfelsaft gewinnen. Zudem gewährten sie den Gästen Einblicke in den Tagesablauf und den Arbeitseinsatz als Auszubildende im Gartenbau.

Stichwort Ausbildung: "Im Agrobusiness-Sektor gibt es mehr als 30 unterschiedliche Ausbildungsberufe", erklärt Martina Reuber, Geschäftsführerin bei Agrobusiness Niederrhein. "Und eine gute Ausbildung und ausreichend qualifizierte Mitarbeiter sind auch für das Agrobusiness am Niederrhein ein wichtiges Zukunftsthema, um die Konkurrenzfähigkeit der Region zu erhalten."

Grenzüberschreitende Kooperation

Ein weiteres wichtiges Thema: die grenzüberschreitende Kooperation mit dem zweitgrößten Gartenbaugebiet der Niederlande, dem Greenport Venlo. Zusammengenommen bilden die Agrobusiness-Region Niederrhein und der Greenport Venlo die größte Gartenbauregion Europas. Auf der Floriade hat Agrobusiness Niederrhein e.V. erste Gespräche über Kooperationsmöglichkeiten geführt. "Wir wollen insbesondere voneinander lernen und ausloten, wo wir solche gemeinsamen Lernprozesse anstoßen können", so Reuber.

Erneuerbare Energie statt Mülltonne

Wie eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit konkret aussehen kann, zeigte der Verein auf der Floriade am Beispiel erneuerbare Energien. Zusammen mit dem Projekt "Energie ohne Grenzen", das bei den Städten Geldern und Straelen angesiedelt ist, veranstaltete man zu diesem Thema Vorträge und Workshops. Insbesondere die Gewinnung von Biogas aus biogenen Reststoffen der Landwirtschaft und des Gartenbaus stand dabei im Fokus. Die Teilnehmer der Veranstaltung kamen nicht nur aus dem Agrobusiness, sondern auch aus der Entsorgungsund Verwertungsbranche - dies- und jenseits der Grenze.

"Im Agrobusiness gibt es viele praktische Beispiele für die Weiterverwertung von organischen Abfällen. Hier müssen wir ansetzen und darauf aufbauen", zeigt sich Christian Wagner von der Machbarkeit der grenzüberschreitenden Energiegewinnung überzeugt.

Multi-Kulti beim Gewinnspiel

Ganz gezielt an die Besucher richteten sich die vielfältigen praktischen und interaktiven Elemente der Ausstellungspartner im NRW-Pavillon. Vor allem die Gemüse- Memory-App auf dem iPad und das tägliche Zwiebelschätzen- Gewinnspiel begeisterten die internationalen Gäste, die teilweise aus den USA, Hongkong oder Dänemark an den Agrobusiness-Stand kamen. Die Tagesgewinner können sich jetzt von einer weiteren Facette der Agrobusiness- Region Niederrhein überzeugen: dem Tourismus. Denn sie haben jeweils eine Übernachtung in einem der Ausstellerorte gewonnen. Aus Amerika und Asien war indes niemand unter den Siegern.

Den längsten Weg zurück an den Niederrhein hat demnächst ein Gewinner aus Brilon: er fährt rund 190 Kilometer bis zu seinem Übernachtungsort Geldern.

Über den Verein

Agrobusiness Niederrhein e.V. setzt sich für die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit und der Innovationskraft von Unternehmen des Agrobusiness am Niederrhein ein. Der Ende 2011 gegründete Verein mit Sitz in Straelen ist aus der seit 2007 bestehenden Netzwerk-Initiative Agrobusiness Niederrhein hervorgegangen. Die Mitglieder des Vereins stammen nicht nur aus den zentralen Wirtschaftszweigen Gartenbau und Landwirtschaft, sondern auch aus angelagerten Themenfeldern wie etwa Lebensmittelerzeugung, Logistik oder Forschung und Bildung.

 

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