Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am Gartentelefon der Bayerischen Gartenakademie häufen sich in den Sommermonaten die Sorgen und Nöte der Besitzer von Wassergärten. Neu angelegte Gartenteiche und Kleingewässer - grünen und blühen - häufig mit Algen. Verursacht wird dies in erster Linie durch zu hohe Nährstoffgehalte, ungünstige Wasserhärte und zu starker Erwärmung des Wassers. Andererseits gehören Algen zu einem natürlichen Gleichgewicht und in naturnahe Wassergärten.

Fadenalgen und kissenförmige Algen lassen sich mit einem Stock, einem Kescher oder einem Laubrechen leicht und mit etwas Ausdauer aus dem Teich fischen. Schwebealgen hingegen trüben das Wasser und lassen sich nicht so einfach entfernen. Technische Mittel, wie Teichpumpen mit Mehrkammern-Außenfilter und UV-Lampe sind sehr effektiv, doch nicht jeder möchte in so viel Technik investieren.

Algen wachsen verstärkt in Gewässern mit hohen Nährstoffgehalten. Doch wo kommen die Nährstoffe her?

  • Zu hohe Nährstoffgehalte und zu hohe Karbonat Härte im Leitungswasser (zur Befüllung des Teiches)
  • Nach langen Trockenperioden kann das zum Nachfüllen gesammelte Regenwasser nährstoffreich sein
  • Brunnenwasser kann viele Nährstoffe enthalten
  • Falsche Erde zur Bepflanzung des Gewässers
  • Zu früher oder zu hoher Fischbesatz
  • Nährstoffeintrag durch Fütterung der Fische
  • Aus gedüngten Flächen in der Nähe können bei Regen Nährstoffe einfließen
  • Laubeintrag im Herbst
  • Abgestorbene Pflanzenteile im Teich
  • Der Nährstoffeintrag durch den Pollenflug im Frühjahr ist nicht unerheblich
  • Zu geringer Pflanzenbewuchs

Pflanzen sind Klärwerke

Wasserpflanzen klären den Teich, wobei Unterwasserpflanzen Nährstoffe direkt aus dem Wasser aufnehmen und den Algen somit die Nahrungsgrundlage entziehen. Seerosen und ein paar Pflanzen am Teichrand allein haben nicht den gewünschten Effekt. Unterwasserpflanzen können zum Teil einfach ins Wasser geworfen oder in Büscheln mit einem Stein versehen versenkt werden. Zu dieser wichtigen Pflanzengruppe gehören die Wasserfeder (Hottonia palustris) und das Raue Hornblatt (Ceratophyllum demersum). Freischwimmende Schwimmblattpflanzen, wie Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae), die Krebsschere (Stratiotes aloides) und die Wassernuss (Trapa natans) entnehmen die Nährstoffe ebenfalls direkt aus dem Wasser und sind auf diese Weise gute Wasserklärwerke.

Unterwasser- und Schwimmblattpflanzen sind sehr wichtig für das ökologische Gleichgewicht im Teich, nicht zuletzt, weil sich viele Tiere an ihnen entwickeln können.

Bei Wasserlinsen ist Vorsicht geboten. Einmal in den Teich eingebracht, vermehren sie sich so stark, dass kaum mehr Wasserfläche zu erkennen ist.

Weitere Maßnahmen, um dem Algenwachstum vorzubeugen:

  • Verwenden Sie weiches Wasser bzw. Regenwasser zum Befüllen
  • Verwenden Sie keine kalkhaltigen Steine beim Teichbau
  • Belüften Sie den Teich durch Umwälzung
  • Planen Sie den Teich im Halbschatten. Hohe Temperaturen und Erwärmung des Wassers begünstigen die Algenbildung.
  • Je tiefer und größer der Teich, desto langsamer erwärmt er sich
  • Entfernen Sie Laub und abgestorbene Pflanzenteile (Halme zur Belüftung im Winter stehen lassen und erst im Frühjahr entfernen)

Das Verhältnis der Wasseroberfläche zu der bepflanzten Fläche sollte ungefähr 2:1 betragen.

Greifen Sie bei Problemen mit Algen nicht auf chemische Algenbekämpfungsmittel zurück. Sie verringern zwar das Algenwachstum, aber beheben nicht die Ursache. Haben Sie Geduld! Nach ein bis zwei Vegetationsperioden ist der Pflanzenbewuchs stark genug und das ökologische Gleichgewicht hat sich eingependelt, so dass der Algenbewuchs zurückgeht.

 

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