Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Schwarzes Gold wird er genannt, der selbst hergestellte Kompost. Doch immer wieder klagen Gartenbesitzer, dass der Kompost stinkt oder nicht verrottet. Dabei ist die Anlage und Pflege des eigenen Komposthaufens keine Wissenschaft. Die Bayerische Gartenakademie hat einige Tipps parat, wie sie aus Ihren Bioabfällen wertvollen Kompost herstellen.

Der richtige Platz

Nachbarn könnten sich vom Komposthaufen belästigt fühlen. Um unnötigen Ärger zu vermeiden, suchen Sie einen Platz, der von ihren Nachbarn aus nicht einsehbar ist. Halten Sie aber immer 50 Zentimeter Abstand zur Grundstücksgrenze. Ein schattiger Platz ist von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig. Decken Sie den Kompost mit Vlies, Folie oder im Sommer mit einem Kürbis ab. Der Komposthaufen sollte ebenerdig auf gewachsenem Gartenboden angelegt werden. So können Bodenlebewesen, wie Asseln und Regenwürmer in ihn einwandern. Ein großer Komposthaufen ist besser als ein kleiner. Für den kleinen Garten werden Boxen bzw. hohe Behälter angeboten. Diese sollten in jedem Fall nur mit Gartenabfällen bestückt werden, denn darin tummeln sich gerne Mäuse. Thermokomposter besitzen isolierte Wände und kühlen nicht so schnell aus. Hier verläuft die Rotte schneller.

Man nehme

Gemüseabfälle aus der Küche, Staudenrückschnitt und Häckselgut von gesunden Pflanzen gehören in jedem Fall auf den Kompost. Unsicherheiten gibt es beim Laub. Blätter sind ein wertvoller Rohstoff. Sie können bedenkenlos Blätter mit Mehltau, Rost oder Sternrußtau kompostieren. Schwer zersetzbare Laubarten, wie Walnuss und Eiche sollten Sie vor dem Kompostieren zerkleinern und mit Grasschnitt mischen. Pflanzliche Abfälle aus der Küche ob von gekauften oder eigenem Gemüse und Obst sind komposttauglich. Wobei auch geringe Mengen von behandelten Orangen-, Zitronen- und Bananenschalen gut umgesetzt werden. Eine Lage Erde auf dem Obst hält Obstfliegen fern. Geringe Mengen an Zeitungs- und Küchenpapier, das zum Auskleiden des Abfallbehälters oder beim Gemüseputzen verwendet wurde, verkraftet ein Komposthaufen. Papiere mit Farbdruck enthalten Schwermetalle. Sie gehören in die Papiertonne. Viele Menschen haben Bedenken giftige Gartenpflanzen, wie Thuja, Eiben, Fingerhut oder Eisenhut zu kompostieren. Doch die Mikroorganismen zersetzen die Pflanzen so stark, dass von den Giftstoffen nichts mehr übrig bleibt.

Bitte nicht verwenden

Mit dem Ausbringen des Kompostes besteht auch immer die Gefahr Schädlinge, Pilze oder Schadstoffe zu verbreiten. Kastanienblätter, Kartoffel- und Tomatenpflanzen mit schwarzbraunen Flecken sowie kranke Himbeer- und Brombeerruten sind ein Fall für die Biotonne und gehören nicht auf den Kompost. Unkräuter fallen das ganze Jahr an. Generell könnten Unkräuter auf dem Kompost landen, doch die Kompostmieten in den Hausgärten sind so klein, dass samenabtötende Temperaturen nicht entstehen. Um sicher zu gehen, dass Sie die unerwünschten Pflanzen nicht weiterverbreiten, sollten die Unkräuter in der Biotonne landen. Achten Sie besonders auf Samenunkräuter, wie Vogelmiere oder Fadenhirse. Sie blühen und bilden Samen in kürzester Zeit. Dabei sind die Samen auch noch äußerst robust. Die Wurzeln von Giersch, Hornklee, Quecke oder Brennnessel können in Randbereichen des Kompostes gut überleben und wachsen weiter. Im Sommer sollten Sie die gerodeten Wurzelunkräuter einige Tage in der Sonne trocknen bzw. austrocknen. Danach können auch sie auf dem Kompost landen. Holzasche enthält viele Schwermetalle. Sie sollte ausgekühlt in die Restmülltonne. Gekochte Speisen, Fischgräten und Knochen locken Mäuse und Ratten an. Dorniger und stacheliger Gehölzschnitt verrottet nur schwer und kann beim Ausbringen des Kompostes zu Verletzungen führen.

Die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie empfehlen Rosen-, Feuerdorn-, Zierquitten- und Sanddornäste besser in der Biotonne zu entsorgen.

Kompostpflege

Die Kompostorganismen brauchen Luft. Schichten sie zur guten Durchlüftung in die unterste Schicht grobes Material ein. Achten sie darauf, dass die Bioabfälle gut durchmischt sind. Streuen Sie immer wieder die Kompostierbeschleuniger Gartenerde oder Gesteinsmehl zwischen die Abfälle. Achten Sie darauf, dass der Kompost nicht zu nass und nicht zu trocken ist. Bei Nässe sollten Sie grobe Materialien einmischen und bei Trockenheit schaffen Rasenschnitt und Küchenabfälle Abhilfe. Ist das Einschichten abgeschlossen, sollten Sie den Haufen mit einer Regen undurchlässigen Folie abdecken. Das schützt vor Feuchtigkeits- und Stickstoffverlusten und fördert die Wärmeentwicklung. Nach einem halben bis einem Jahr kann der Kompost je nach Rottezustand verwendet werden. Er ist nährstoffreich. Verteilen Sie im Frühjahr bis Sommer etwa 3 Liter Kompost pro Quadratmeter. Arbeiten Sie den Kompost leicht unter, damit der Kompost und mit ihm die wertvollen Mikroorganismen nicht austrocknen. Erde, Kompost und Substrate sind die Basis auf die alles Wachstum aufbaut.

Damit es üppig blüht, wächst und fruchtet, ist eine gute Kenntnis rund um das schwarze Gold unerlässlich. Die Bayerische Gartenakademie in Veitshöchheim lädt Sie am Tag des Bodens zu einem ganztägigen informativen und anregenden Gartenseminar ein.

Anmeldung unter Bayerische Gartenakademie, Tel. 0931 0901 158, Fax 0931 9801 139, E-mail: bay.gartenakademie(at)lwg.bayern.de

 

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