Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit der Bayerischen Biodiversitätsstrategie bringt die Bayerische Staatsregierung den Erhalt der biologischen Vielfalt voran. Ein zentrales Instrument zur Umsetzung ist die Förderung durch den Bayerischen Naturschutzfonds.

Dr. Marcel Huber, Umweltminister und Vorsitzender des Bayerischen Naturschutzfonds, betonte nach einer Sitzung des Stiftungsrates: "Wir haben auch 2012 wieder viele Projekte mit einem Fördervolumen von rund 5 Millionen Euro auf den Weg gebracht. Damit erhalten wir unsere Lebensgrundlage, den Naturreichtum und die hohe Arten- und Lebensraumvielfalt in Bayern".

Gefördert werden vor allem der Schutz, die Pflege und die Entwicklung von Natur und Landschaft im Freistaat Bayern. Seit Errichtung der gemeinnützigen Stiftung im Jahr 1982 konnten für mehr als 1500 Projekte Fördermittel in Höhe von deutlich über 100 Millionen Euro bewilligt werden.

In der aktuellen Stiftungsratssitzung wurde die Unterstützung einer ganzen Reihe von Projekten beschlossen. So erhalten beispielsweise die Naturschutz- und Landschaftspflegeverbände insgesamt 450.000 Euro für 42 kleinere Projekte, die in besonderer Weise ehrenamtlich tätige Experten einbinden. Bei einigen Projekten steht der Vogel des Jahres 2013, die Bekassine, im Vordergrund, bei anderen Streuobstlebensräume, Quellstandorte oder verschiedene Amphibienarten.

Im Landkreis Main-Spessart werden mit 90.000 Euro Fördergeldern ökologisch wertvolle Feuchtwiesen erworben. Sie sind hochwertige Lebensräume mehrerer bedrohter Arten. Durch zweckgerichtete Pflegemaßnahmen sollen die Biotope für Ameisenbläulinge und das Wahrzeichen des Sinngrunds, die Schachblume, optimiert werden.

Die Bayerische Modellgemeinde Biodiversität Tännesberg in der Oberpfalz plant ein Projekt, das unter anderem die Entwicklung eines Handlungsleitfadens zum Umgang mit Biodiversität in kleinen bis mittleren Kommunen aus der gelebten Praxis zum Ziel hat. Der Bayerische Naturschutzfonds fördert das Projekt mit einem Zuschuss in Höhe von rund 600.000 Euro.

Im Landkreis Wunsiedel fließen 140.000 Euro in die Sanierung der Zinnerzgrube Werra bei Weißenstadt, die neben ihrer kulturhistorischen und geologischen Bedeutung eine wichtige Funktion für die stark gefährdete Fledermausfauna als Winterquartier hat. Rund 435.000 Euro können in BayernNetzNatur-Projekte investiert werden.

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hat das Projekt "Lichte Kieferwälder und Brennen in den Isarauen zwischen Geretsried und Schäftlarn" das Ziel, insbesondere die Schneeheide-Kiefernwälder mit ihrer Artenvielfalt und den darin vorkommenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Damit kann die Beweidung mit der vom Aussterben bedrohten Rinderrasse Murnau Werdenfelser fortgeführt werden.

Im Palsweiser Moos im Landkreis Dachau, das noch einige bedeutsame Niedermoorlebensräume aufweist, solle die ökologisch wertvollen Flächen mit ihren moortypischen Lebensgemeinschaften nachhaltig geschützt und entwickelt sowie die klimawirksame Funktion der Flächen verbessert werden.

 

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